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Atomvulkan Golkonda

Atomvulkan Golkonda

Titel: Atomvulkan Golkonda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arkadi & Boris Strugatzki
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sagte Jurkowski eintretend. »Wie gefällt euch das?«
    »Ganz und gar nicht«, knurrte Dauge. »Hör doch endlich auf mit deinem Geschwätz! Ist einem ja schon über ... Was mögen sie bloß auf der Erde denken? Krajuchin wird verrückt.«
    »Na, um den Alten brauchst du keine Bange zu haben! Sein Schädel ist härter als deiner und meiner. Mir scheint, die Verbindung ist deshalb gestört, weil der Raumabschnitt, durch den wir gerade fliegen, keine Funkwellen durchlässt. Warum das so ist, kann ich mir nicht genau erklären ... Jedenfalls sollten wir nicht alles auf die Radioapparatur schieben. Und erst recht nicht auf die Antennen.«
    »Phantast!«, rief Michail Antonowitsch. »Wo hast du das schon mal erlebt, dass Leere keine Funkwellen durchlässt?«
    »Bis zum heutigen Tag – nirgends. Aber Ljachow hat’s erlebt. Und ich erlebe es jetzt ebenfalls, verehrter Skeptiker. Dich können ja selbst Tatsachen nicht überzeugen.«
    »Du erlebst es?«
    »Jawohl.«
    »Nichts erlebst du, Wladimir Sergejewitsch!«
    »So, ich erlebe nichts?«, fragte Jurkowski mit betonter Höflichkeit.
    »Mhm.«
    Jurkowski drehte sich auf dem Absatz herum und steuerte zur Tür. Auf der Schwelle blieb er stehen. »Ich empfehle allen Anwesenden, sich vor den Eingang zum Kommandoraum zu begeben. Vielleicht haben Sie das Glück, dort etwas Interessantes zu hören.«
    Krutikow machte eine saure Miene und griff von Neuem ins Büfett nach einer Waffel. »Phantast!«, murmelte er. Dauge aber schwieg, und Bykow fühlte, dass der »Fant« diesmal recht hatte. Sie stiegen die Treppe hinauf bis zur offenstehenden Tür des Steuerraumes und gesellten sich zu Jurkowski, der auf der letzten Stufe hockte.
    Aus dem Steuerraum drang Bogdans monotone Stimme: »Erde, Erde ... We sechzehn, warum schweigen Sie? Erde, Erde ... Hier spricht die Chius . We sechzehn, warum schweigen Sie? Ich gebe die Einstellung: eins, zwei, drei, vier, fünf ...«
    Stille trat ein. Dauge und Bykow blickten einander an. Jurkowski strich sich nachdenklich über das Kinn. Dann knackten die Umschalter, und nach einer Weile sagte Bogdan seufzend: »Nichts, Anatoli Borissowitsch. Still wie im Grab.«
    »Versuchen Sie noch mal auf der langen Welle.«
    »Jawohl.«
    Nach kurzer Pause ertönte wieder Bogdans Stimme: »Na gut, angenommen, mit den Antennen ist etwas nicht in Ordnung. Aber eine Station wie die auf dem Siebenten Testgelände kann man ja direkt mit dem Rumpf empfangen. Und was soll denn schon mit den Antennen passiert sein? Ich begreife das einfach nicht! Kein Laut, kein Geräusch ... Natürlich hat Ljachow recht. Unsere Geschwindigkeit ist daran schuld ... Erde! Erde! We sechzehn, warum schweigen Sie? Hier spricht die Chius ! Gebe die Einstellung: eins, zwei, drei ...«
    »Vielleicht hat Jurkowski recht, und wir sind tatsächlich in ein vierdimensionales Loch gerutscht«, sagte Jermakow. Jurkowski räusperte sich laut. Jermakow trat zur Tür.
    »Sie sind ja alle hier!«
    »Ja, Anatoli Borissowitsch. Wir sitzen hier und warten.«
    »Und wie denken Sie über die ganze Angelegenheit?«
    »Ich habe schon gesagt, wie ich darüber denke ...« Jurkowski zuckte mit den Schultern.
    »Kann sein, kann sein ... Aber all diese sogenannten gekrümmten Räume riechen zu sehr nach mathematischer Mystik.«
    »Wie Sie wollen«, entgegenete Jurkowski ruhig. »Mir scheint es keine Mystik zu sein. Ich glaube, wir haben den Beweis auf der Hand, dass der gekrümmte Raum objektive Realität ist, die uns in unseren Empfindungen gegeben ist.«
    Jermakow schwieg eine Weile.
    »Wo ist Michail?«
    »In der Messe. Frisst Waffeln.«
    »Man müsste ...«
    Ein freudiger Schrei Bogdans unterbrach Jermakow. »Sie antworten! Sie antworten!«
    Alle sprangen auf. Eine müde, brüchige Stimme drang aus dem Lautsprecher: »Hier We sechzehn! Hier We sechzehn! Chius , Chius , antworten Sie! Chius , antworten Sie! Hier We sechzehn! Gebe die Einstellung: eins, zwei, drei, vier. Drei, zwei, eins. Chius , antworten Sie ...«
    »Das ist Saitschenko«, murmelte Jurkowski.
    Bogdan rief hastig: »We sechzehn, We sechzehn, ich höre Sie gut! Hier Chius ! Ich höre Sie gut. Warum haben Sie so lange nicht geantwortet?«
    »Hier We sechzehn, hier We sechzehn!«, fuhr Saitschenko fort, Bogdans Worte offenbar überhörend. » Chius , melden! Warum schweigen Sie? Chius , melden! Hier We sechzehn..«
    »Wir hören sie, und sie uns nicht«, sagte Dauge. »Das wird ja immer schöner!«
    »Hier Chius ! Ich höre gut!«, wiederholte Bogdan

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