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Atomvulkan Golkonda

Atomvulkan Golkonda

Titel: Atomvulkan Golkonda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arkadi & Boris Strugatzki
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mit mutloser Stimme »Hier Chius , höre Sie gut! We sechzehn. Hier Chius ...«
    »Hier We sechzehn! Hier We sechzehn Chius , antworten Sie ...«
    Es verging eine Stunde. Immer noch rief das Siebente Testgelände mit monotoner, hoffnungsloser Stimme die Chius an, und ebenso monoton und müde antwortete Bogdan. Das Siebente Testgelände hörte ihn nicht. Der Raum ließ die Funksignale von der Erde zur Chius ungehindert durch, sperrte sie jedoch in umgekehrter Richtung. Ruhelos wanderte Jermakow im Steuerraum auf und ab. Jurkowski saß starr und mit geschlossenen Augen vor der Tür. Dauge trommelte ungeduldig mit den Fingerspitzen auf den Schenkeln. Bykow rieb sich seufzend die Knie. An seiner kalten Pfeife nuckelnd, kam Krutikow die Treppe herauf und schritt an den dreien vorbei in den Steuerraum.
    »Hier We sechzehn! Chius , antworten Sie ...!«
    Plötzlich rauschte und knisterte es in dem Lautsprecher, und eine neue, unbekannte Stimme drang in das Raumschiff, erstickt und heiser: »SOS! SOS! Zu Hilfe! Take our pelengs! Take our pelengs!«
    Jurkowski erhob sich rasch. Wie angewurzelt blieb Jermakow stehen. Dauge ergriff Bykows Hand.
    »Hilfe! Hilfe!«, rief verzweifelt der Unbekannte. »In two, three hours we are done ... The tanks ... Zu Hilfe! Wir ersticken ...« Die Stimme versank in einem unheimlichen Krachen und Heulen.
    »Spizyn, zum Peilgerät! Schnell!«, rief Jermakow.
    »Sofort ... !«
    »Our pelengs... take our pelengs... Unsere Peilzeichen...«
    »Wir müssen sofort hin!«, rief Jurkowski.
    »Die Frage – wohin?«
    »Spizyn, was haben Sie ermittelt?«
    Nach einer kurzen Pause antwortete Spizyn in verzweifeltem Tonfall: »Ich kann nichts ermitteln!«
    »Was heißt – Sie können nicht?«
    »Das Peilgerät funktioniert nicht, Anatoli Borissowitsch.« Bogdans Stimme zitterte. »Überzeugen Sie sich selbst ...«
    Wie auf Kommando drängten sich Jurkowski, Dauge und Bykow in den Steuerraum. Bykow blickte Jermakow über die Schulter. Der dünne lange Zeiger kroch schwach vibrierend über das Zifferblatt, ohne irgendwo stehen zu bleiben. Jurkowski stieß einen Fluch aus.
    »Hilfe! Hilfe! ... Tasukate kure! Unsere Peilzeichen ...«
    Alle blickten sich fassungslos an. Hastig drehte Bogdan die Skalenscheibe des Peilgeräts, bediente allerlei kleine Hebel, schaltete die Zusatzgeräte ein und aus – die Peilung gelang nicht.
    »Eine verhexte Stelle«, flüsterte er, sich den Schweiß von der Stirn wischend.
    »Eine Schande für uns«, raunte Dauge. »Menschen sterben ...«
    Jäh wandte sich ihm Jermakow zu. »Warum sind Sie im Steuerraum? Wer hat das erlaubt? Hinaus mit Ihnen dreien!«
    Auf der Treppe hockte sich Jurkowski nieder und stützte sein Kinn auf die Fäuste. Bykow und Dauge stellten sich neben ihn.
    »Hilfe! Hilfe!«, rief die heisere Stimme. »Everybody who hear us, help!«
    Bykow verhielt den Atem. Er wusste nicht, wer um Hilfe rief, wusste nicht, was da geschehen war, aber mit jeder Faser seines Herzens spürte er die furchtbare Verzweiflung, die aus der Stimme des Rufenden klang.
    »Wenn man nur wüsste, wo sie sich befinden«, flüsterte Jurkowski.
    »Verflucht!«, rief Dauge wütend. »Hört sie denn wirklich niemand außer uns?«
    »Soviel ich weiß, sind gegenwärtig sieben Schiffe unterwegs, doch davon verfügen nur zwei, ein chinesisches und ein englisches, über einige Geschwindigkeitsreserven. Allerdings brauchen auch sie mindestens eine Stunde, um eine neue Bahn zu berechnen ... Merkwürdig, dass wir sie nicht hören.«
    »Wen?«
    »Na, die anderen ...«
    »Nur die Chius könnte ohne jegliche Bahnberechnung direkt nach dem Peilstrahl fliegen«, sagte Dauge.
    »Ja, wenn wir anpeilen könnten ...«
    In der Tür erschien Jermakow. »Gehen Sie in die Kabinen, Genossen«, befahl er. »Legen Sie sich in die Kojen und schnallen Sie sich fest. Wir werden versuchen, aus diesem verdammten Sack herauszukommen. Die Beschleunigung wird um das Vierfache stärker sein als sonst. Dauge, zeigen Sie Bykow, wie man sich bei Überbelastung verhalten muss.«
    »Jawohl!«
    Jurkowski erhob sich und stieg als Erster die Treppe hinunter. In diesem Augenblick drangen neue Laute aus dem Steuerraum. Eine schneidende feste Stimme fragte in schlechtem Englisch: »Who talks? Hear me? Who talks? Hear me? I taken your pelengs ...«
    Der Mann, der um Hilfe rief, erwiderte in höchster Erregung: »I hear you allright!«
    »Speak Chinese?«
    »No ...«
    »Speak Russian?«
    »Ja, ja, ich sprechen und verstehen. Sind Sie

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