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Atomvulkan Golkonda

Atomvulkan Golkonda

Titel: Atomvulkan Golkonda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arkadi & Boris Strugatzki
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Vorderwand des Containers zu schaffen machte. Er wusste noch nicht, was der Kommandant von seinem Husarenstück hielt, und war ein wenig beunruhigt. Doch Jermakow drückte ihm nur die Hand.
    »Immerhin, Alexej Petrowitsch, Sie hätten uns vorher Bescheid sagen müssen.«
    »Unmöglich!« Spizyn lachte. »In jedem Meister steckt ein kleiner Zauberkünstler. Er muss doch auch selbst etwas von seiner Tüchtigkeit haben.«
    Bykow verstand nicht, ob das nun ein Kompliment oder ein Tadel war, stieß aber für alle Fälle Spizyn freundschaftlich die schwere Faust in die Seite.
    Jermakow ordnete an, die Fracht aus den Lagerräumen in die Schleusenkammer zu bringen, er selbst aber fuhr mit Bykow im Knaben auf Erkundung. Die Nacht senkte sich auf den Sumpf herab, eine undurchdringliche Finsternis hüllte alles ringsum ein, als im Nebel wieder Lichtflecke zu tanzen begannen und der Knabe , von einer Raupenkette auf die andere schwankend und ganz schlammbespritzt, unter die Frachtluke zurückkehrte. In dem schmalen Korridor setzte sich Jermakow auf einen der Frachtballen. Alle blickten ihn erwartungsvoll an. Bykow hockte sich neben ihn. Sein Gesicht zeigte Verwirrung und Unverständnis.
    Jurkowski hielt es nicht aus. »Also, Anatoli Borissowitsch?«
    »Was ist, Wladimir Sergejewitsch?«
    »Sie waren ... dort?«
    »Wo?«
    »In dem Pflanzendickicht.«
    »Wasserpflanzen«, knurrte der Fahrer.
    »Waren wir.«
    »Und ...«
    »Nichts. Bykow hat recht. Der Knabe kommt überall durch. Ein hervorragendes Fahrzeug. Und ein hervorragender Fahrer.«
    »Ä-hem«, räusperte sich der hervorragende Fahrer.
    »Und wie ... ist es dort?«
    »Im Dickicht?« Jermakow stand auf. »Zweifellos sehr interessant. Davon zu erzählen, hat keinen Sinn. In ...« – er schaute auf die Uhr – »in vierzehn Stunden brechen wir auf, dann sehen Sie es selbst.«
    Sie arbeiteten mehrere Stunden hintereinander. Der Knabe war fast vollständig beladen. Bykow und Jermakow untersuchten ihn noch einmal von den Periskopen bis zu den Gleisketten. Sie schauten in den Maschinenraum, überprüften die Festigkeit der Riemen, mit denen das Ladegut festgezurrt war, das fast den ganzen freien Raum in der Kabine einnahm.
    Jermakow machte sich noch am Funkgerät zu schaffen, Bykow aber kletterte hinaus. Alle warteten schon auf sie, und das feuchte Siliket-Gewebe der Anzüge glänzte im Licht des Scheinwerfers.
    »Wie sieht es aus, Aljoscha?«, erkundigte sich Dauge. »Gehen wir bald schlafen?«
    »U-aah!« Bogdan gähnte, reckte sich wohlig. »Jetzt einschlafen können ... müde bin ich, Freunde.«
    »Erst essen wir zu Abend«, sagte Michail Antonowitsch eilig. »Ich erhebe Anspruch auf ein Stückchen Schinken ... das habe ich von gestern noch im Büffet liegen.«
    »Anspruch zurückgewiesen!« Dauge stemmte drohend die Hände in die Hüften. »Und überhaupt, wer auf diesen Schinken spekuliert, riskiert, einen guten Appetit zu behalten, wie die Franzosen sagen.«
    »Pfui«, ließ sich Jurkowski tadelnd vernehmen. »Die ganze Poesie ist hinüber. So eine wunderbare Nacht, und sie reden von Schinken.«
    Bykow warf unwillkürlich einen Blick in die samtschwarze, undurchdringliche Finsternis, lauschte den unheimlichen Lauten, die vom Sumpf herandrangen.
    »R’ichtig, r’ichtig!«, fiel Dauge mit knarrendem Zäpfchen-R ein. »Das ist so r’omantisch – Nebel, und nichts zu sehen. Ach, Mischa, Mischa!«
    »Was redet ihr denn mit dem«, fügte Spizyn träge hinzu, »wenn er – u-aah! – kein krummliniges Integral über einen einfachen Rand bilden kann ...«
    Michail Antonowitsch stand auf. Das feuchte Siliketgewebe des Anzugs geriet in den Scheinwerferstrahl und verschwand wieder im Dunkel.
    »Schinken ...«, begann er triumphierend.
    »Krutikow!«, rief Jurkowskis drohend. »Wie können Sie es wagen? Klammern Sie sich sofort aus und besinnen Sie sich!«
    Als er die Späße seiner Kameraden hörte, lächelte Bykow und empfand dieselbe Freude wie bei der ersten Bekanntschaft. Herrgott, wie lange das her war? Er schaute wieder zu dem Sumpf hin, und ihn fröstelte. Es lag alles noch vor ihnen! ... Tick, tick-tick, tick, klang kaum hörbar das Dosimeter.
    Die Luke des Kommandoturms wurde aufgeklappt, Jermakow kletterte heraus. »Wieso schlaft ihr nicht, ihr Nachtschwärmer?«
    »Wir warten auf Sie, Anatoli Borissowitsch.«
    »Alle sofort schlagen legen! In einer Viertelstunde komme ich kontrollieren.«
    Die Raumfahrer – müde, aber zufrieden – stiegen scherzend in die Chius

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