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Attack Unsichtbarer Feind: Ein neuer Fall für Special Agent Pendergast (German Edition)

Attack Unsichtbarer Feind: Ein neuer Fall für Special Agent Pendergast (German Edition)

Titel: Attack Unsichtbarer Feind: Ein neuer Fall für Special Agent Pendergast (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Preston
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Beinen.«
    »Verstehe«, sagte Holmes. »Und das zweite Opfer?«
    Ich muss gestehen, dass ich an diesem Punkt fast Einwände gegen die Art und Weise seiner Befragung erhoben hätte. Holmes hatte den Constable eingehend zu belanglosen Punkten befragt, die Hauptpunkte aber noch gar nicht angesprochen. Wer, beispielsweise, hatte die Leiche gefunden? Aber ich hielt den Mund, und Constable Frazier fuhr mit seinem Bericht fort.
    »Das geschah zwei Wochen später«, sagte der Constable. »Das Opfer war ein Naturkundler aus Oxford, der hergekommen war, um den Rotfuchs zu erforschen.«
    »Wurde er an derselben Stelle gefunden wie das erste Opfer?«
    »Nicht allzu weit entfernt. Etwas näher am Moor.«
    »Und woher wissen Sie, dass beide demselben Tier zum Opfer fielen?«
    »Wegen der Wunden, Sir. Wenn überhaupt, war der zweite Angriff sogar noch bösartiger. Diesmal wurde der Mann … teilweise gefressen.«
    »Wie hat die Stadt auf diesen zweiten Todesfall reagiert?«
    »Es gab eine Menge Gerede. Gerede – und Angst. Sir Percival nahm Anteil an der Sache. Und der Sohn, der vor kurzem von dem Feldzug in Indien zurückgekehrt war, fing an, nachts durch die Wälder zu streifen, mit einer Flinte bewaffnet, um die Bestie zu erlegen. Ich selbst habe eine Untersuchung eingeleitet.«
    »Nach dem zweiten Todesfall, meinen Sie.«
    »Bitte um Vergebung, Mr. Holmes, aber vorher schien es dafür wenig Veranlassung zu geben. Sie verstehen schon: dass wir den alten Landstreicher los waren, war ja ein Glück. Aber diesmal war das Opfer ein respektabler Bürger – und wir hatten es eindeutig mit einem Menschenfresser zu tun. Wenn der Wolf zweimal getötet hatte, würde er wieder töten … wenn man ihn denn ließ.«
    »Haben Sie die Augenzeugen befragt?«
    »Ja.«
    »Und stimmen ihre Geschichten überein?«
    Der Constable nickte. »Nach dem zweiten Todesfall wurde die Bestie gesehen, die in den Wald zurückschlich, ein furchterregendes Untier.«
    »Aus welcher Entfernung?«
    »Aus einiger Entfernung und in der Nacht, aber der Mond schien. Die Zeugen waren nahe genug dran, um zu bemerken, dass das Fell am Kopf des Wolfs schneeweiß war.«
    Holmes dachte einen Augenblick nach. »Wie hat sich der Arzt bei der gerichtlichen Leichenschau geäußert?«
    »Wie ich schon sagte, unter anderem fiel ihm der Umstand auf, dass zwar beide Opfer übel zugerichtet waren, aber das zweite teilweise gefressen worden war.«
    »Dabei wies das erste Opfer lediglich ein paar halbherzige Bissspuren auf.« Holmes wandte sich an mich. »Wussten Sie, Watson, dass dies das übliche Muster bei Tieren ist, die zu Menschenfressern werden? So war es auch bei den Tsavo-Löwen, von denen wir gestern sprachen.«
    Ich nickte. »Vielleicht liegt das Jagdrevier des Wolfs ja tief in den Wäldern, und der lange, kalte Winter hat ihn näher an die Zivilisation getrieben.«
    Holmes wandte sich wieder an den Constable. »Und haben Sie noch weitere Beobachtungen machen können?«
    »Eher war es so, dass ich etwas nicht beobachten konnte, fürchte ich, Mr. Holmes.«
    »Bitte erklären Sie.«
    »Also, es ist schon sonderbar.« In Constable Fraziers Miene spiegelte sich Verwirrung. »Das Gehöft meiner Familie liegt am Waldrand, und ich hatte mindestens ein halbes dutzend Mal Gelegenheit, nach Spuren der Bestie zu suchen. Man sollte annehmen, dass ein so großes Tier leicht aufzuspüren wäre. Aber ich habe nur wenige Spuren gefunden, und auch nur nach dem zweiten Todesfall. Ich bin kein Fährtenleser, aber ich könnte schwören, dass an den Bewegungen der Bestie irgendetwas ungewöhnlich ist.«
    »Ungewöhnlich?«, fragte Holmes. »In welcher Hinsicht?«
    »Die geringe Zahl der Spuren. Es ist, als wäre die Bestie ein Geist, der unsichtbar kommt und geht. Deshalb gehe ich abends gelegentlich raus und suche nach frischen Fährten.«
    Als er das hörte, beugte Holmes sich in seinem Stuhl vor. »Gestatten Sie mir, Ihnen einen Rat zu geben, Constable. Ich möchte, dass Sie sofort damit aufhören. Es darf keine weiteren nächtlichen Streifzüge durch die Wälder mehr geben.«
    Der Constable runzelte die Stirn. »Aber ich habe gewisse Verpflichtungen, Mr. Holmes. Außerdem, wer wirklich in Gefahr ist, das ist der junge Mr. Aspern. Er ist die halbe Nacht draußen, jede Nacht, und versucht, die Bestie aufzuspüren.«
    »Hören Sie mir zu«, sagte Holmes streng. »Das ist absoluter Unfug. Aspern ist nicht in Gefahr. Aber Sie, Constable, ich warne Sie – seien Sie auf der

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