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Attack Unsichtbarer Feind: Ein neuer Fall für Special Agent Pendergast (German Edition)

Attack Unsichtbarer Feind: Ein neuer Fall für Special Agent Pendergast (German Edition)

Titel: Attack Unsichtbarer Feind: Ein neuer Fall für Special Agent Pendergast (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Preston
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der in den späten Neunzigern die Leadville High besucht hat.«
    Der Apotheker musterte Pendergast von oben bis unten. »Kyle Swinton? Was wollen Sie denn von dem?«
    »Ich bin Anwalt, es geht um eine Erbschaft.«
    »Erbschaft? Seine Familie war arm wie eine Kirchenmaus.«
    »Es gab da einen Großonkel.«
    »Oh. Na ja, schön für ihn, nehme ich an. Kyle kommt nicht sehr oft in die Stadt. Vielleicht erst wieder im Frühjahr.«
    Das war ausgezeichnet. »Wenn Sie mir den Weg zu seinem Haus zeigen würden, wäre ich Ihnen sehr dankbar.«
    »Klar, aber es ist eingeschneit. Lebt abgekoppelt vom Versorgungsnetz. Da kommt man nur mit dem Motorschlitten rauf. Und …« Der Apotheker zögerte.
    »Ja?«
    »Er ist einer von diesen Survival-Typen. Er hat sich im Elbert-Canyon verkrochen und wartet auf, ich weiß nicht, das Ende der Zivilisation vielleicht.«
    »Tatsächlich?«
    »Er lebt in einer Hütte da oben, hat Riesenvorräte an Lebensmitteln – und ein großes Waffenarsenal, sagt man jedenfalls. Wenn Sie also dort hinauffahren, sollten Sie verdammt gut aufpassen, sonst jagt er Ihnen eine Kugel durch den Kopf.«
    Einen Moment lang schwieg Pendergast. »Könnten Sie mir bitte sagen, wo ich einen Motorschlitten mieten kann?«
    »Es gibt mehrere Vermietungsstationen, das ist hier in der Gegend ein großer Sport.« Noch einmal musterte er Pendergast zweifelnd. »Wissen Sie denn, wie man damit umgeht?«
    »Selbstverständlich.«
    Der Apotheker gab ihm die Information und zeichnete eine Karte, die zeigte, wie er zu Swintons Haus oben im Elbert-Canyon kam.
    Pendergast verließ den Drugstore und schlenderte die Harrison Avenue hinunter, so als wollte er einkaufen, trotz der Temperatur von minus fünfzehn Grad, der Schneeberge und den Bürgersteigen, die so vereist waren, dass selbst das Salz auf ihnen gefror. Schließlich betrat er den Waffenladen, der zugleich als Leihhaus diente.
    Ein Mann mit der Tätowierung eines Tintenfischs auf dem rasierten Schädeldach kam herbeigeschlendert. »Was kann ich für Sie tun?«
    »Ich möchte eine kleine Box Cor-Bon 45 er ACP kaufen.«
    Der Mann legte die Box auf den Tresen.
    »Kauft ein Mr. Kyle Swinton hier ein?«
    »Na klar, guter Kunde. Ist aber ein verrückter Hund.«
    Einen Augenblick lang überlegte Pendergast, was für eine Art Person ein solcher Mann wohl für verrückt hielt.
    »Wie ich höre, hat er eine ziemlich große Sammlung von Schusswaffen.«
    »Gibt den letzten Penny für Waffen und Munition aus.«
    »In dem Fall kauft er bei Ihnen doch sicherlich eine ziemlich große Auswahl an Patronen.«
    »Zum Teufel, ja. Darum führen wir ja diese ganzen Munitionsboxen. Er besitzt eine unvorstellbar große Sammlung großkalibriger Faustfeuerwaffen.«
    »Revolver?«
    »O ja. Revolver, Pistolen, alle möglichen Kaliber. Hat wahrscheinlich Feuerwaffen da oben im Wert von hundert Riesen.«
    Pendergast schürzte die Lippen. »Wenn ich’s mir recht überlege: Ich würde auch gern eine Box von den 44 er S&W Special kaufen, eine von den 44 er Remington Magnum und noch eine von den 357 er S&W Magnum.«
    Der Mann legte die Boxen auf den Tresen. »Sonst noch was?«
    »Das wird reichen, haben Sie vielen Dank.«
    Der Mann gab den Einkauf in die Registrierkasse ein.
    »Keine Tüte. Ich steck sie mir in die Taschen.« Alles verschwand in seinem Mantel.
    Bei der Vermietungsstation für Schneemobile liefen die Geschäfte nicht ganz so gut. Pendergast gelang es, das anfängliche Widerstreben der Mitarbeiter, ihm eines der Fahrzeuge für einen Tag zu vermieten, zu überwinden, und zwar trotz seines irrsinnig unangemessenen Outfits, dem Südstaatenakzent und der nicht einmal minimalen Vertrautheit mit dessen Handhabung. Man setzte ihm einen Helm auf den Kopf und gab ihm eine Kurzeinweisung, wie man damit fuhr, machte mit ihm eine Fünf-Minuten-Probefahrt, ließ ihn die umfangreichen Allgemeinen Geschäftsbedingungen unterschreiben und wünschte ihm eine gute Fahrt. In dieser Zeit erfuhr Pendergast Weiteres über Kyle Swinton. Er schien in ganz Leadville als »verrückter Hund« bekannt zu sein. Seine Eltern waren Alkoholiker gewesen, die schließlich sturzbetrunken beim Stockton Creek die Leitplanke durchbrochen und in ihrem Auto dreihundert Meter tief in die Schlucht gestürzt waren. Seitdem lebte Kyle als Selbstversorger auf dem elterlichen Grundstück, hatte gejagt und gefischt und nach Gold gesucht, wenn er Geld brauchte, um Munition einzukaufen.
    Als Pendergast losfuhr, fügte der Leiter der

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