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Attack Unsichtbarer Feind: Ein neuer Fall für Special Agent Pendergast (German Edition)

Attack Unsichtbarer Feind: Ein neuer Fall für Special Agent Pendergast (German Edition)

Titel: Attack Unsichtbarer Feind: Ein neuer Fall für Special Agent Pendergast (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Preston
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verängstigt, flehentlich.
    Da nahm Jenny etwas aus dem Augenwinkel wahr. Sie wandte sich um und erblickte neben sich im Flur eine gruselige Gestalt. Sie trug eine schwarze Jeans und eine eng sitzende dunkle Lederjacke. Die Gestalt sagte kein Wort, stand völlig reglos da. Die Hände steckten in Handschuhen und hielten einen Baseballschläger. Am schlimmsten aber war die Clownsmaske – weiß, riesige Lippen, zu einem manischen Grinsen verzerrt, hellrote Kreise auf jeder Wange. Jenny bekam weiche Knie und taumelte nach hinten. Durch die Augenlöcher beidseits der langen spitzen Nase erwiderten zwei dunkle Augen ihren Blick, schaurig in ihrer Ausdruckslosigkeit, ein irrer Kontrast zu der obszönen Maske.
    Jenny wollte schreien, aber die Gestalt – die sich blitzartig in Bewegung setzte – streckte den Arm aus und drückte ihr schnell einen ekelhaft stinkenden Lappen auf Mund und Nase. Während ihr die Sinne schwanden und sie zu Boden sank, hörte sie, während die Dunkelheit über sie hereinbrach, gerade noch einen leisen, hohen Klagelaut aus Sarahs geknebeltem Mund dringen …
     
    Langsam, ganz langsam gewann sie ihr Bewusstsein zurück. Alles wirkte verschwommen und vage. Einen Augenblick lang wusste sie nicht, wo sie sich befand. Sie lag auf etwas Hartem und Glattem, das sie offenbar umschloss. Dann, als sie sich im Dunkeln umschaute, begriff sie: Sie lag in der Wanne in ihrem Badezimmer. Was machte sie hier? Sie hatte das Gefühl, stundenlang geschlafen zu haben. Aber nein, die Wanduhr über dem Waschbecken zeigte zehn nach eins. Lediglich ein paar Minuten war sie bewusstlos gewesen. Sie versuchte sich zu bewegen und stellte fest, dass sie an Händen und Füßen gefesselt war.
    Im selben Moment stürzte die Erinnerung an das, was passiert war, über sie herein und lastete auf ihr wie ein Totgewicht.
    Augenblicklich beschleunigte sich ihr Puls, das Herz wummerte ihr in der Brust. Noch immer steckte der Lappen in ihrem Mund. Sie versuchte, ihn auszuspucken, und stellte fest, dass sie das nicht konnte. Das eng sitzende Seil scheuerte an ihren Hand- und Fußgelenken. Tatortfotos, die sie gesehen hatte, kamen ihr in den Sinn und jagten vor ihrem inneren Auge vorbei wie in einer Parade des Schreckens.
    Man wird mich vergewaltigen,
dachte sie und schauderte bei der Erinnerung an die obszöne Clownsmaske. Aber nein, wenn der Kerl es darauf abgesehen hätte, sie zu vergewaltigen, hätte er sie nicht auf diese Weise gefesselt. Das Ganze war ein Einbruch – und sie war mitten hineinspaziert.
    Jemand war ins Haus eingebrochen.
    Vielleicht will er ja nur Geld,
dachte sie.
Vielleicht will er nur Schmuck.
Er nimmt, was er kriegen kann, verschwindet, und dann …
    Aber das Ganze war so furchtbar heimlich und verstohlen, so teuflisch kalkulierend. Erst Sarah, und jetzt sie …
    …
Und was ist mit Mom und Dad?
    Blanke Panik stieg in Jenny auf.
    Sie wehrte sich mit aller Macht, mahlte mit den Kiefern, drückte mit der Zunge gegen den Lappen, der in ihrem Mund steckte. Als sie aufstehen wollte, schoss ihr ein unerträglicher Schmerz in die Beine, der dazu führte, dass sie beinahe ohnmächtig wurde. Sie sah, dass ihre Kniescheiben zertrümmert waren, so wie die ihrer Schwester, weiße Enden gebrochener Knochen ragten aus zerrissener, blutiger Haut. Ihr fiel der Baseballschläger ein, der in einer der schwarz behandschuhten Hände lag. Wieder stöhnte sie auf vor panischer Angst und schlug trotz der fürchterlichen Schmerzen in den Knien mit Händen und Füßen gegen den Badewannenboden.
    Auf einmal ertönten von weiter hinten im Flur die Geräusche einer Rangelei. Ihr Vater schrie, ihre Mutter kreischte vor Angst. Jenny lauschte mit unaussprechlichem Schrecken. Möbel wurden umgestoßen, Glas ging zu Bruch. Die Schreie ihrer Mutter wurden immer schriller. Ein lautes Aufschlagen. Jählings verwandelten sich die Rufe des Zorns und des Schreckens ihres Vaters in Schmerzensschreie. Ein grässliches Knacken von etwas, das wie Holz auf Knochen klang, dann erstarb seine Stimme plötzlich.
    Jenny lauschte in der fürchterlichen Stille, sie wimmerte unter dem Knebel, ihr Herz schlug noch schneller. Und dann, kurz darauf, ertönte ein anderes Geräusch: Schluchzer, Laufschritte. Das war ihre Mutter, sie rannte über den Flur, versuchte zu entkommen. Jenny hörte sie in Sarahs Zimmer gehen, hörte sie schreien. Und jetzt kamen schwerere Schritte den Flur hinunter. Es waren nicht die ihres Vaters.
    Noch ein Angstschrei ihrer Mutter,

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