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Attack Unsichtbarer Feind: Ein neuer Fall für Special Agent Pendergast (German Edition)

Attack Unsichtbarer Feind: Ein neuer Fall für Special Agent Pendergast (German Edition)

Titel: Attack Unsichtbarer Feind: Ein neuer Fall für Special Agent Pendergast (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Preston
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wissen?«, sagte Chivers. »Das ist doch reine Spekulation!«
    Pendergast ignorierte den Ausbruch und fuhr mit seinen Ausführungen fort. »Der Täter kehrte ins erste Obergeschoss zurück, übergoss beide weiblichen Heranwachsenden mit Benzin und zündete sie an. Dann machte er – aus Notwendigkeit – einen schnellen Abgang. Er zerrte den anderen Elternteil die Treppe hinab und verspritzte erneut Brandbeschleuniger auf seinem Weg nach draußen. Er verließ den Tatort zu Fuß, nicht im Auto. Schade, dass die Nachbarn und Feuerwehrleute in den verschneiten Wäldern rings um das Haus herumgetrampelt sind.«
    »Ausgeschlossen«, sagte Chivers und schüttelte den Kopf. »Ausgeschlossen, dass Sie all diese Schlüsse aus den uns zur Verfügung stehenden Informationen ziehen können – und die Schlüsse, die Sie gezogen haben, nun ja, bei allem Respekt, sind zum größten Teil falsch.«
    »Ich muss sagen, dass ich Mr. Chivers’, ähm, Skepsis teile und bezweifle, dass Sie das alles durch eine bloße Tatortbegehung herausbekommen können«, sagte Morris.
    Pendergast antwortete im Ton von jemandem, der einem Kind etwas erklärte. »Es ist der einzige logische Tathergang, der mit den Tatsachen übereinstimmt. Und die Fakten sind folgende: Als Jenny Baker nach Hause zurückgekehrt ist, war der Täter schon im Haus. Sie kam durch die Garage ins Haus – der Freund hat das bestätigt –, und wenn die Eltern bereits getötet worden wären, hätte sie die Leichen an der rückwärtigen Tür bemerkt. Den Kadaver des Hundes hat sie nicht gesehen, weil er hinter der Küchentheke lag, hier.« Er zog den Grundriss hervor.
    »Aber woher wissen Sie, dass der Täter bereits oben war, als Jenny zu Hause angekommen ist?«
    »Weil Jenny oben überfallen wurde.«
    »Sie könnte auch in der Garage überfallen und mit Gewalt nach oben gebracht worden sein.«
    »Wenn Sie das erste Opfer gewesen und in der Garage überfallen worden wäre, wäre der Hund noch am Leben gewesen und hätte gebellt und damit die Eltern aufgeweckt. Nein – das allererste Opfer war der Hund, getötet an der rückwärtigen Tür, vermutlich mit einem Schlag auf den Kopf mit so etwas wie einem Baseballschläger.«
    »Einem
Baseballschläger?
«, sagte Chivers ungläubig. »Woher wollen Sie wissen, dass der Täter nicht ein Messer oder eine Schusswaffe benutzt hat?«
    »Die Nachbarn haben keine Schüsse gehört. Haben Sie schon mal versucht, einen Deutschen Schäferhund mit einem Messer zu töten? Und schließlich: Das Schädeldach des Hundes weist ein Grünholzfrakturmuster auf.« Er hielt inne. »Man muss nicht Sherlock Holmes sein, um ein paar simple Details wie diese zu analysieren, Mr. Chivers.«
    Chivers verstummte.
    »Daher, als Jenny zu Hause angekommen ist, war der Täter schon oben und hatte die Schwester bereits außer Gefecht gesetzt, denn er hätte nicht beide gleichzeitig überwältigen können.«
    »Es sei denn, es gab zwei Täter«, sagte Chivers.
    »Reden Sie weiter«, sagte Morris zu Pendergast.
    »Mittels eines Baseballschlägers oder irgendeiner anderen Methode hat er Jenny auf der Stelle überwältigt.«
    »Was genau der Grund ist, warum es zwei Täter gegeben haben muss!«, sagte Chivers. »Das war ein Einbruch, der fehlgeschlagen ist. Die sind ins Haus eingebrochen, aber die Dinge sind außer Kontrolle geraten, bevor sie mit dem Diebstahl beginnen konnten. So was passiert ständig.«
    »Nein. Die Abfolge war gut geplant, und der Täter hatte zu jedem Zeitpunkt alles unter Kontrolle. Die psychologische Charakteristik des Verbrechens – die Brutalität – weist auf einen Einzeltäter hin, den ein anderes Motiv als Raub geleitet hat.«
    Chivers verdrehte die Augen und sah Morris an.
    »Und was Ihre Theorie über einen fehlgeschlagenen Einbruchdiebstahl betrifft: Der Täter war sich durchaus bewusst, dass sich mindestens drei Personen im Haus befanden. Ein planvoll agierender Einbrecher bricht nicht in ein bewohntes Haus ein.«
    »Es sei denn, es gibt da zwei Mädchen, die vielleicht …« Chivers schluckte und warf Morris einen Blick zu.
    »Die Mädchen wurden nicht sexuell belästigt. Hätte der Täter beabsichtigt, sie zu vergewaltigen, hätte er die Bedrohung durch die Eltern beseitigt, indem er diese zuerst getötet hätte. Und eine Vergewaltigung passt weder zur zeitlichen Abfolge noch zur Ausführung der Tat. Zudem könnte ich darauf hinweisen, dass zwischen dem Zeitpunkt, als der Freund Jenny abgesetzt hat, und dem Zeitpunkt, als

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