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Attack Unsichtbarer Feind: Ein neuer Fall für Special Agent Pendergast (German Edition)

Attack Unsichtbarer Feind: Ein neuer Fall für Special Agent Pendergast (German Edition)

Titel: Attack Unsichtbarer Feind: Ein neuer Fall für Special Agent Pendergast (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Preston
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für die
Angriffe
gilt.«
    »Was meinen Sie damit?«
    »Der Mörder hat nicht die Opfer ausgewählt. Er – oder sie, die Ätiologie der Angriffe lässt noch nicht auf das Geschlecht schließen – hat die Häuser ausgewählt.«
    Morris runzelte die Stirn. »Häuser?«
    »Ja. Beide Häuser haben ein Merkmal gemeinsam: Sie sind auf spektakuläre Weise von der Stadt aus zu sehen. Das nächste Haus wird sich ohne Zweifel in ebenso exponierter Lage befinden.«
    »Sie meinen, sie wurden aus Gründen der Außenwirkung ausgewählt? Wieso, in Gottes Namen?«
    »Vielleicht, um eine Botschaft zu senden.« Pendergast wandte sich ab. »Doch nun zurück zum vorliegenden Problem. Der Tatort hier ist in erster Linie interessant wegen des Lichts, das er auf den Geisteszustand des Mörders wirft.« Pendergast sprach langsam, während er sich umschaute. »Wie es scheint, entspricht der Täter der Milton-Definition einer sadistischen Persönlichkeit des ›explosiven‹ Untertyps. Er strebt nach extremen Kontrollmaßnahmen; er empfindet Lust – vielleicht sexuelle Lust – am intensiven Leid anderer. Diese geistige Störung zeigt sich auf gewalttätige Weise bei Individuen, die ansonsten ganz normal erscheinen. Mit anderen Worten: Bei der Person, die wir suchen, könnte es sich um ein ganz gewöhnliches, produktives Mitglied der Gemeinschaft handeln.«
    »Woher wollen Sie das wissen?«
    »Meine Erkenntnisse beruhen auf meiner Rekonstruktion des Verbrechens.«
    »Als da wären?«
    Wieder sah sich Pendergast zwischen den Ruinen um, bevor er den Blick auf Morris ruhen ließ. »Zunächst einmal ist der Täter durch ein Fenster im Obergeschoss eingedrungen.«
    Der Polizeichef verkniff sich die Frage, woher Pendergast das wissen wollte, vor allem, weil vom Obergeschoss nichts mehr übrig war.
    »Das wissen wir, weil die Haustüren massiv sind und alle Schlösser verriegelt waren. Das war zu erwarten, angesichts der Angst, die kürzlich der erste Brand und vielleicht die vergleichsweise abgeschiedene Lage des Gebäudes ausgelöst hatten. Darüber hinaus handelte es sich bei den Fenstern im Erdgeschoss um eine äußerst bruchfeste Konstruktion mit teurer Dreifachverglasung, und die Rahmen sind aus Eiche mit eloxierter Aluminiumverkleidung. Die Fenster, die ich untersucht habe, waren alle verschlossen, und wir können annehmen, dass angesichts der niedrigen Temperaturen und, wie gesagt, der Angst, die der erste Überfall ausgelöst hat, die übrigen ebenfalls verriegelt waren. Es ist äußerst schwierig, ein solches Fenster einzuschlagen, und jeder Versuch wäre laut und zeitaufwendig. Er hätte die Bewohner alarmiert. Jemand hätte die Polizei gerufen oder die Alarmanlage ausgelöst, mit der das Haus ausgestattet ist. Aber die beiden Opfer wurden überrascht – im Obergeschoss, vermutlich im Schlaf. Die Fenster im Obergeschoss waren nicht so robust, doppelverglast und zudem nicht alle abgesperrt – wie man an diesem hier sehen kann.« Pendergast wies auf einen Fleck aus Asche und Metall zu seinen Füßen. »Daraus schließe ich, dass der Mörder durch ein Fenster im Obergeschoss eingestiegen und wieder ausgestiegen ist. Die beiden Opfer wurden außer Gefecht gesetzt und dann ins Erdgeschoss gebracht, wo es dann zum, ähm,
Dénouement
kam.«
    Chief Morris hatte Mühe, sich auf Pendergasts Worte zu konzentrieren. Der Wind hatte erneut die Richtung gewechselt, weshalb er gewissenhaft durch die Nase atmete.
    »Das verrät uns nicht nur etwas über den Geisteszustand des Mörders, sondern auch etwas über seine körperliche Verfassung. Es handelt sich mit Sicherheit um eine sportliche Person, möglicherweise mit Erfahrung im Felsklettern oder anderen Extremsportarten.«
    »Erfahrung im Felsklettern?«
    »Mein lieber Morris, das folgt unmittelbar aus dem Umstand, dass sich keinerlei Hinweise auf eine Leiter oder ein Seil finden.«
    Der Polizeichef schluckte. »Und der, ähm, ›explosive‹ Sadismus?«
    »Die Frau wurde auf dem Sofa im Erdgeschoss mit Klebeband gefesselt. Dieses wurde um das ganze Sofa herumgewickelt – ziemlich schwierige Sache –, so dass sie sich nicht bewegen konnte. Allem Anschein nach wurde sie mit Benzin übergossen und bei lebendigem Leibe verbrannt. Und was am wichtigsten ist: Das alles hat stattgefunden, ohne dass das Opfer geknebelt wurde.«
    »Und das heißt?«
    »Dass der Täter mit ihr reden wollte, hören, dass sie ihn anflehte, sie am Leben zu lassen, und sie anschließend, nachdem das Feuer ausgebrochen

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