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Attack Unsichtbarer Feind: Ein neuer Fall für Special Agent Pendergast (German Edition)

Attack Unsichtbarer Feind: Ein neuer Fall für Special Agent Pendergast (German Edition)

Titel: Attack Unsichtbarer Feind: Ein neuer Fall für Special Agent Pendergast (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Preston
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war … schreien hören wollte.«
    »O du lieber Gott.« Morris erinnerte sich an Dutoits durchdringende Stimme auf der Pressekonferenz. Wieder verspürte er einen Würgereiz.
    »Aber der sich hier zeigende Sadismus –« Pendergast machte eine knappe Geste in Richtung der sterblichen Überreste des Mädchens »– ist von noch extremerer Art.«
    Morris wollte gar nichts mehr wissen, aber Pendergast redete weiter. »Das kleine Mädchen wurde nicht mit Benzin übergossen. Das wäre unserem Täter zu schnell gegangen. Stattdessen hat er rechts von ihr ein Feuer gelegt, dort, das dann auf sie zulief. Darüber hinaus, wenn Sie bitte die Rohre anschauen möchten, an die das Opfer mit Handschellen gefesselt wurde, werden Sie feststellen, dass sie verbogen sind. Sie hat mit aller Macht daran gezogen, um den Flammen zu entgehen.«
    »Verstehe.« Morris tat nicht einmal so, als würde er dort hinschauen.
    »Aber betrachten Sie einmal die
Richtung,
in die sie gebogen sind.«
    »Verraten Sie es mir«, erwiderte Morris und schlug die Hände vors Gesicht, weil er’s nicht mehr ertrug.
    »Sie neigen sich in die Richtung der Flammen.«
    Eine Stille entstand. »Entschuldigen Sie … Aber ich verstehe nicht ganz.«
    »Was immer es war, dem das Mädchen zu entfliehen versuchte – es war noch schlimmer als die Flammen.«

33
    A ls Corrie beim letzten Mal die alte viktorianische Polizeiwache betreten hatte, hatte sie Handschellen um. Die Erinnerung war so frisch, dass sie beim Betreten des Gebäudes einen Stich verspürte. Aber Iris, die Dame am Empfang, reagierte beinahe zu freundlich und begleitete sie liebend gern nach unten, wo Pendergast sein Interimsbüro im Keller eingerichtet hatte.
    Sie stieg das stickige Treppenhaus hinab, vorbei an einem schummrigen, polternden Heizkessel, und gelangte in einen schmalen Flur. Die Tür am Ende trug keinen Namen, nur eine Nummer; sie klopfte an, und Pendergasts Stimme bat sie herein.
    Der Special Agent stand hinter einem uralten Metallschreibtisch, der mit kleinen Gestellen mit Teströhrchen übersät war, außerdem mit einem Chemie-Aufbau von unbekannter Funktion, der vor sich hinblubberte. Das Büro war fensterlos, die Luft stickig.
    »So was hat man Ihnen gegeben?«, fragte Corrie. »Das ist ja ein Verlies!«
    »Es ist das, worum ich gebeten habe. Ich wollte nicht gestört werden, außerdem befindet sich das Büro an einem Ort, wo das sichergestellt ist. Niemand kommt her, um mich zu belästigen – niemand.«
    »Es ist heiß wie im Hades hier drin.«
    »Nicht schlimmer als ein Frühling in New Orleans. Wie Sie wissen, bin ich kälteempfindlich.«
    »Wollen Sie zu Abend essen?«
    »Damit wir unser Mahl nicht mit einem Gespräch über Leichen und Kannibalismus verderben, könnten wir vielleicht zunächst mal einen Augenblick darauf verwenden, dass Sie mich über Ihre Nachforschungen in Kenntnis setzen. Bitte nehmen Sie doch Platz.«
    »Kein Problem. Aber können wir’s kurz machen? Ich bin nämlich hitzschlagempfindlich.« Sie nahm Platz, Pendergast ebenfalls.
    »Wie kommen Sie voran?«
    »Großartig. Ich habe vier Gruppen von sterblichen Überresten komplett untersucht, und alle erzählen dieselbe Geschichte: Alle sind Opfer einer Bande von kannibalischen Serienmördern.«
    Pendergast neigte den Kopf.
    »Es ist unglaublich, wirklich. Aber es besteht kein Zweifel. Allerdings habe ich am letzten Skelett, das ich untersucht habe, etwas Interessantes gefunden. Der Mann hat den seltsamen Namen Isham Tyng. Er war einer der Ersten, die ermordet wurden, und seine Knochen weisen tatsächlich Anzeichen einer großflächigen perimortalen Schädigung durch ein großes, starkes Tier auf, zweifellos ein Grizzly – neben den üblichen Anzeichen für Schlagen, Zerstückeln und kannibalische Akte, die von Menschen ausgeführt wurden. Ich habe in den Zeitungsberichten über den Mord nachgelesen, und in diesem Fall wurde ein Bär durch die Ankunft von Tyngs Partnern von der Leiche verscheucht. Zweifellos hat der Bär das Opfer geplündert,
nachdem
es von der Kannibalen-Bande umgebracht worden war. Offenbar ist diese Sichtung genau der Grund, warum sich bei allen Leuten die Idee im Kopf festgesetzt hat, dass es sich bei dem Mörder um einen Grizzly handelte. Eine vernünftige Annahme – aber auch reiner Zufall.«
    »Ausgezeichnet. Jetzt ist die Geschichte vollständig. Ich nehme an, Sie müssen nicht noch weitere sterbliche Überreste untersuchen?«
    »Nein, vier reichen. Ich habe alle Daten, die

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