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Attack Unsichtbarer Feind: Ein neuer Fall für Special Agent Pendergast (German Edition)

Attack Unsichtbarer Feind: Ein neuer Fall für Special Agent Pendergast (German Edition)

Titel: Attack Unsichtbarer Feind: Ein neuer Fall für Special Agent Pendergast (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Preston
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Dinge, die merkwürdigerweise überdauert hatten: ein Trinkglas, ein Parfümflakon, ein durchweichter Teddybär und ein Plakat des Kinofilms
Marching Band,
Dutoits berühmtester Streifen, immer noch an eine ausgebrannte Wand gepinnt.
    Es hatte beinahe die ganze Nacht gedauert, den Brand zu löschen und das Gebäude in diesen feuchten, dampfenden Schutthaufen zu verwandeln. Die Leute von der Spurensicherung und der Gerichtsmediziner waren bei Sonnenaufgang reingegangen und hatten die Opfer, so gut es ging, identifiziert. Sie waren ebenso stark verbrannt wie die Angehörigen der Familie Baker – was das Ganze nur noch entsetzlicher machte. Aber wenigstens, dachte Morris, müssen wir uns diesmal nicht mit Chivers abgeben, der den Tatort bereits besichtigt hatte und inzwischen wieder losgefahren war, um seinen Bericht zu schreiben – einen Bericht, an dem Chief Morris zweifelte. Keine Frage, Chivers war überfordert.
    Für Pendergasts Anwesenheit dagegen war er dankbar. Auf seltsame Weise hatte der Mann trotz aller Exzentrik – und obwohl alle anderen von ihm genervt waren – eine beruhigende Wirkung auf ihn. Pendergast ging Morris voran. Wieder trug er den unangemessen eleganten schwarzen Mantel mit weißem Seidenschal, denselben seltsamen Hut auf dem Kopf, und er war grabesstill. Die Sonne versteckte sich hinter dicken Winterwolken, und die Temperatur außerhalb der Ruine lag bei minus zehn Grad. Innerhalb erzeugten die Resthitze und die Dampfwolken ein feuchtes, stinkendes Mikroklima.
    Schließlich kamen sie beim ersten Opfer an, das der Pathologe versuchsweise als Sonja Dutoit identifiziert hatte. Eingebettet in einen Haufen aus Metallfedern, Metallplatten, Schrauben, Teppichnägeln und verbrannten Schichten Baumwollwatte, mit Stückchen geschmolzenen Plastiks und Drahts hier und da, sahen die sterblichen Überreste mehr oder weniger wie ein überdimensionierter, verkohlter Fötus aus. Der Schädel war heil, der Mund zu einem stummen Schrei aufgerissen, die Arme bis auf den Knochen verbrannt, die Fingerknochen zusammengeballt, der Leib durch die Hitze eingekringelt.
    Pendergast blieb stehen und betrachtete lange einfach nur das Opfer. Er zog weder Teströhrchen noch Pinzette hervor, nahm auch keine Proben. Er schaute nur. Dann ging er langsam um das hässliche Etwas herum. Er zog eine Handlupe hervor, durch die er die Spuren geschmolzenen Plastiks und weitere obskure Dinge seines Interesses begutachtete. Währenddessen wechselte der Wind die Richtung, worauf Morris der Geruch von gebratenem Fleisch anwehte, was augenblicklich einen Würgereiz auslöste. Gott, was gäbe er darum, wenn Pendergast sich beeilen würde.
    Schließlich erhob sich der Agent, und sie setzten ihre Begehung der gigantischen Ruine fort, wobei sie unausweichlich auf das zweite Opfer zusteuerten – das junge Mädchen. Das hier war noch schlimmer. Morris hatte als vorbereitende Maßnahme ganz bewusst aufs Frühstück verzichtet, so dass er nichts im Magen hatte, was herauskommen konnte, aber er merkte trotzdem, wie ihm langsam speiübel wurde.
    Das Opfer, Dutoits Tochter Sallie, war zehn Jahre alt gewesen. Sie war mit Morris’ eigener Tochter zur Schule gegangen. Die beiden Mädchen waren nicht befreundet gewesen – Sallie war ein zurückgezogenes Kind gewesen, was nicht verwunderlich war bei der Mutter. Jetzt, da sie sich dem Leichnam näherten, wagte Morris einen Blick. Die Leiche des Mädchens befand sich in Hockstellung, war nur an einer Seite verbrannt. Sie war mit Handschellen an die Rohre unter einem Waschbecken angekettet worden.
    Er verspürte den ersten trockenen Würgereiz, der wie ein Schluckauf begann, dann noch einen, und wandte schnell den Blick ab.
    Noch einmal untersuchte Pendergast die sterblichen Überreste – eine kleine Ewigkeit lang. Morris begriff auch nicht ansatzweise, wie Pendergast so etwas fertigbrachte. Als sich erneut dieser Würgereiz einstellte, versuchte er, an etwas anderes zu denken –
irgendetwas
anderes –, um sich in den Griff zu bekommen.
    »Es ist so verwirrend«, sagte Morris, mehr, um sich abzulenken, als alles andere. »Ich begreife das einfach nicht.«
    »Was begreifen Sie nicht?«
    »Wie … na ja, wie der Täter seine Opfer auswählt. Ich meine, was haben die Opfer gemeinsam? Das Ganze kommt mir so willkürlich vor.«
    Pendergast erhob sich. »Der Tatort stellt tatsächlich eine Herausforderung dar. Sie haben ganz recht: Die Opfer wurden willkürlich ausgewählt. Was jedoch nicht

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