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Attentat auf Georgia

Attentat auf Georgia

Titel: Attentat auf Georgia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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klebten
es zu und brachten es mir.«
    »Ich höre mir das nicht länger
an!« rief sie heftig. »Ich will nicht...!«
    »Haben Sie nicht bemerkt, wie
ich das Foto angefaßt habe?« fragte ich in mildem Ton. »Ganz vorsichtig — nur
am Rand! Bevor wir es vergrößern ließen, haben wir nachgesehen, ob sich
Fingerabdrücke auf ihm befinden. Auf dem Negativ befindet sich nur eine Serie von Abdrücken, Miss Reid. Und die stammt von Ihnen.«
    Sie lehnte sich zurück und sah
mich an. Ihr Blick war mit einemmal grenzenlos müde.
    »Schön«, sagte sie dumpf, »ich
bin Georgia Brown.«
     
     
     

FÜNFZEHNTES KAPITEL
     
    S ie abgefeimter Schmierenkomödiant!«
sagte Sheriff Lavers empört. »Da erzählen Sie, Sie hätten auf dem Negativ nach
Fingerabdrücken gesucht. Das stimmt doch nicht.«
    »Nein, aber es hat gewirkt. Und
ich hätte es tun müssen, hab’s aber versäumt.«
    »Wie denn, wenn sie trotzdem
geleugnet hätte?« sagte Lavers. »Was hätten Sie dann gemacht?«
    »Leugnen?« Ich lächelte.
»Unmöglich. Wie gesagt — Rita Tango konnte ihr die vier Namen nicht nennen, nur
Georgia Brown hat sie gekannt. Da hätte sie sich nie herausreden können.«
    »Immerhin bin ich froh, daß sie
es nicht versucht hat«, brummte Lavers. »Nun wollen wir sie so schnell wie
möglich in die Stadt schaffen und in eine Zelle einsperren.«
    »Manchmal bin ich nicht ganz so
schlau, wie es von mir zu erwarten wäre«, sagte ich schlicht und bescheiden. »Da
fällt mir gerade etwas ein, das mir eine Blondine erzählt hat. Ich glaube, sie
ist gar nicht so dumm, wie sie sich stellt.«
    »Was ist denn das schon wieder
für ein Gebabbel?«
    »Lassen Sie mich einem Einfall
nachgehen!« bat ich ihn. »Erlauben Sie mir, Paula Reid in Fargos Dachwohnung
mitzunehmen — nur für eine knappe Stunde. Bei dem jetzigen Stand der Dinge
spielt es wirklich keine Rolle.«
    Lavers’ Gesicht schwoll an, er
sah aus, als würde ihn auf der Stelle der Schlag treffen. »Wheeler, wenn Sie
mir zumuten, daß ich Ihnen gestatten werde, noch im letzten Augenblick mit
diesem Frauenzimmer zu flirten...!«
    »Ich möchte sie als Köder
benützen. Um einen faulen Fisch zu fangen. Kent Fargo.«
    Sheriff Lavers lächelte
verächtlich. »Sie glauben doch nicht, daß dieser ausgekochte Gangster so
idiotisch sein wird, in seine Wohnung zurückzukehren! Seit der Nacht, als
Coates ermordet wurde, habe ich das Haus ständig überwachen lassen.«
    »Ich sagte doch, daß es nur ein
Einfall ist, Sheriff. Eine lose Vermutung. Wenn ich mich irre, was haben Sie
dann verloren — eine Stunde. Mehr nicht.«
    Er zögerte eine Weile. »Na,
schön. Manchmal bin ich genauso verrückt wie Sie. Aber eine Stunde — nicht mehr
und nicht weniger.«
    »Besten Dank, Herr Shylock.
Fahren wir?«
    Der Sheriff setzte sich vorne
neben den Fahrer des Streifenwagens. Paula Reid saß hinten zwischen mir und
Sergeant Polnik. Sie sagte während der ganzen Fahrt kein Wort.
    Wir hielten vor dem Haus, und
Sheriff Lavers sah mich an. »Also, Wheeler — auf Ihre Verantwortung. Sergeant
Polnik und ich warten hier im Wagen.«
    »Danke, Sir«, erwiderte ich mit
einer vollendeten Höflichkeit.
    Ich nahm Paula Reids Arm und
bugsierte sie übers Trottoir zum Eingang des Bürogebäudes. Einer der dort
postierten Beamten kam heran und machte uns die Tür auf. Er gab mir den
Schlüssel zur Dachwohnung.
    Wir fuhren mit dem Aufzug in
das oberste Stockwerk hinauf. Ich sperrte die Wohnungstür auf und trat
beiseite, um Paula Reid vorbeizulassen. Dann folgte ich ihr, knipste die
Beleuchtung an und machte die Tür hinter mir zu.
    »Bringen wir das schnell hinter
uns!« sagte sie schroff. »Was fällt Ihnen ein, mich hier heraufzuschleppen?«
    »Ein Geistesblitz. Vielleicht
hat’s keinen Sinn. Das wird sich bald zeigen.«
    »Jammerschade, daß die Bombe
Sie nicht auch erwischt hat«, sagte sie gefühlvoll.
    »Machen Sie sich’s bequem,
meine Dame. Wir bleiben ja doch eine Stunde hier.«
    Langsam ging ich durch die
verschiedenen Räume. Sie sahen alle genauso aus wie das letztemal, als ich hier
gewesen war.
    Als ich ins Wohnzimmer
zurückkehrte, hatte Paula Reid den Likörschrank geöffnet und goß sich einen
Drink ein.
    »Auch für mich einen«, sagte
ich.
    »Hol Sie der Teufel!«
    Sie nahm ihr Glas und setzte
sich in einen Lehnstuhl. Ich stellte mich hinter die Bar. »Wenn ich mir schon
meine Drinks selber mixen muß, will ich mich als Barmeister fühlen und mir die
Füße vertreten.«
    Demonstrativ ignorierte

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