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Attentat auf Georgia

Attentat auf Georgia

Titel: Attentat auf Georgia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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zeigte ihm meine Kennmarke,
und sein Gesicht wurde mit einem Male magerer. »Ich bin ein anständiger
Geschäftsmann, Leutnant. Entschuldigen Sie, ich habe mich gehenlassen, aber ich
wußte ja nicht — «
    »Halten Sie jetzt endlich den
Mund.«
    »Habe ich was gesagt?«
erwiderte er nervös.
    »Sie vertreten eine junge Dame
namens Rita Tango. Ich möchte mit ihr sprechen.«
    »Sofort, sofort, Leutnant.«
    Er stand auf und zog die
oberste Lade des Aktenschranks heraus.
    »Rita Tango«, murmelte er,
während er in den Karteikarten blätterte. »Seit der Hayworth nennen sie sich
alle Rita. Sie sind bloß nicht so begabt wie sie — das ist der Haken.«
    Er zog eine Mappe heraus, warf
sie auf den Schreibtisch und setzte sich wieder.
    »Berichten Sie mir Näheres«,
sagte ich.
    »Sie ist bei mir eingetragen«,
antwortete er. »Hier und da verschaffe ich ihr eine kleine Nebenrolle.«
    »Haben Sie ein Foto von ihr?«
    »Leider nein, Leutnant.«
    Ich nahm die Mappe vom
Schreibtisch. Er machte einen schwachen Versuch, mich daran zu hindern, aber
ich schob ihm die flache Hand ins Gesicht, und er plumpste in seinen Sessel
zurück. Ich öffnete die Mappe. Ein Blatt Papier mit dem Namen, der Adresse und
der Telefonnummer plus ein halbes Dutzend Fotos.
    Ich warf die Mappe auf den
Tisch. »Sie läßt sich gut fotografieren. Wie sieht sie angezogen aus?«
    Er breitete die Arme aus. »Ach,
Sie wissen doch, wie das ist, Leutnant! Die Frauen sind zu allem bereit, nur um
in den Film reinzukommen. Sie bildet sich ein, wenn ein Produzent die Bilder
sieht, wird er sich vielleicht mehr für sie interessieren und ihr die Rolle
geben.«
    »Wann haben Sie sie zum
letztenmal gesehen?«
    »Vor etwa zehn Tagen«,
erwiderte er. »Oder vor zwei Wochen — ich weiß es nicht genau.«
    »Wer hat sie engagiert?«
    Er fuhr zusammen. »Engagiert?
Ich weiß nicht, was — «
    »Sie ist tot«, sagte ich
gelassen. »Wollen Sie auch mit hineinverwickelt werden?«
    »Tot?« wiederholte er mit
heiserer Stimme.
    »Wer hat sie engagiert?«
    »Ich wurde angerufen... Es
handelte sich um eine Weekend-Party oder auch um ein längeres — Engagement. Ich
nahm an, es würden prominente Gäste anwesend sein und man wollte sich gegen
eventuelle Skandale sichern. Rita war die Richtige — möbliertes Zimmer, keine
Angehörigen, keinen Bekanntenkreis... Tot, sagen Sie?«
    »Wer hat angerufen?«
    »Eine Dame.«
    »Aha — eine Dame. Wie heißt
sie?«
    »Und wenn Sie mich
totschlagen...«, sagte er.
    »Das kann passieren — sofern
Sie nicht mit dem Namen herausrücken. «
    »Schon gut, schon gut. Es war
Kay Steinway.«
    »Hatten Sie schon früher mit
ihr zu tun gehabt?«
    Er schüttelte den Kopf. »Nein,
aber sie sagte, Kent Fargo habe ihr geraten, mich anzurufen. Diese Empfehlung
hat mir genügt.«
    »Wie ist die Zahlung erfolgt?
Hat Kay Steinway Sie aufgesucht oder waren Sie bei ihr?«
    »Sie hat mir mit der Post
fünfzig Dollar geschickt.«
    »Gut.« Ich griff nach dem
Telefon, rief Johnson, den Chef der Sittenpolizei, an und gab ihm Namen und
Adresse.
    »Lohnt es sich?« fragte er.
    »Sie wollen zum Film?« sagte
ich. »Warum nicht lieber eine kleine intime Party unterhalten? Wir haben
Kunden, die zahlen fünfzig Dollar pro Abend — und die Getränke sind frei.«
    »Ach, diese Vögel habe ich ins
Herz geschlossen. In etwa zehn Minuten sind zwei meiner Leute dort. Besten
Dank, Al.«
    »Ganz meinerseits.« Und ich
hängte ab.
    Dann trat ich ans Fenster und
blickte hinaus, bis ich den Dienstwagen am Haustor halten und die zwei Beamten
aussteigen sah.
    Ich drehte mich zu Finley um.
»Ihre letzten Kunden sind auf der Treppe.« Ich nahm die Mappe vom Schreibtisch.
»Die Mappe nehme ich mit. Sie werden sie nicht mehr benötigen, Mr. Finley.«
    Ich verließ den Raum und machte
die Tür hinter mir zu.
    »Mr. Wheeler«, sagte die
Empfangsdame, »ich habe die Quittung bereits ausgestellt. Es macht fünf
Dollar.«
    Ich schüttelte betrübt den
Kopf. »Ach, mein liebes Kind, so viel sind Sie nicht wert.«
     
     
     

VIERZEHNTES KAPITEL
     
    W ie fühlen Sie sich, Al?« fragte
Paula Reid und sah nach der Uhr. »Jetzt dauert es nur noch fünfzehn Minuten.
Sie sind doch nicht etwa nervös?«
    »Bloß durstig«, erwiderte ich.
    »Das läßt sich regeln. Ich
werde Lonny Hughes bitten, sich um Sie zu kümmern, während ich mich umziehe.
Haben Sie sich bestimmt alles gut eingeprägt?«
    Ich betrachtete die Batterie
der Bogenlampen, die Kameras, das Gewirr der Kabel auf dem Fußboden

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