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Attila - Die Welt in Flammen

Attila - Die Welt in Flammen

Titel: Attila - Die Welt in Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Napier
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sich nicht dazu herab, seine Aussage weiter zu bekräftigen.
    Auch Malchus meldete sich freiwillig. Es schien Wahnsinn, seinen besten Reiteroffizier loszuschicken, aber Sabinus hatte selbst schon gesehen, mit welcher Lust sich der Mann in den Kampf stürzte, der reinste Draufgänger. Kämpfen machte ihm Spaß, das war nicht zu übersehen. Je mehr Gegner er niedermachte, je mehr blutige Wunden er selbst hatte, desto mehr geriet er in Hochstimmung. Er hatte etwas von einem lächelnden Raubtier.
    Ein Dritter fehlte noch.
    Tatullus trat vor.
    Sabinus nickte. «Damit habt ihr drei euch jetzt schon die höchsten Auszeichnungen verdient, ob ihr zurückkommt oder nicht.» Er funkelte sie eindringlich an. «Aber kommt mir ja zurück, verdammt. Ich brauche hier jeden Mann.»
    Hunnische Reiter gaben dem Rammbock Feuerschutz, indem sie immer wieder in Grüppchen schnelle Vorstöße zur Mauer unternahmen, um kleinere Pfeilsalven über den ungeschützten Zinnen niedergehen zu lassen. Die drei Freiwilligen zogen die Köpfe ein und liefen los, ohne sich erst lange zu besprechen. Ihr Auftrag war auch so klar: Sie müssten unauffällig und schnell agieren und so viel Schaden wie möglich anrichten. Unterwegs schnallte sich Arapovian noch eilig seinen geliebten asiatischen Bogen ab und drückte ihn Faustriemen wortlos in die bandagierten Hände. Dann waren sie auf dem unteren Wehrgang angelangt, direkt oberhalb der Schildkröte. Die schmale Mauer unter ihren Füßen erzitterte unter den wuchtigen Stößen des Rammbocks, während von unten Geschrei heraufdrang, zusammen mit aufsteigenden Wolken aus feinem Staub. In den Eckturm links von ihnen schlug mit dumpfem Getöse das nächste Geschoss ein, abgefeuert von einem der Onager in der Ferne, und eine weitere Salve gefiederter Pfeile klapperte um sie herum zu Boden. Sie waren entdeckt worden. Als der eisenbewehrte Hagel einen Atemzug lang aussetzte, nutzten sie die Gelegenheit, um sich blitzschnell über die Brustwehr zu rollen und fallen zu lassen. Aus der Ferne kamen bereits hunnische Reiter auf sie zugaloppiert. Sie durften keine Zeit verlieren.
    «Armbrustschützen, nehmt die Reiter aufs Korn!», brüllte Sabinus. «Der Rammbock ist jetzt unwichtig! Schießt auf die Reiter, schaltet sie aus!»
    Die gut geschulten Armbrustschützen knieten an ihren Nischen nieder und feuerten eine Salve von Bolzen ab, die durch die Luft zischten und die heranpreschenden Reiter voll erwischten. Mehrere stürzten getroffen zu Boden, die anderen zügelten entsetzt ihre Pferde. Der eine oder andere zielte auf die Brustwehr, aber das war sinnlos. Sie lernten bereits dazu. So gut konnte keiner schießen, nicht aus der Entfernung. Sie fingen an, zurückzuweichen. Die nächste Bolzensalve sauste in ihre Reihen. Der halb abgetrennte Kopf eines Reiters kippte jäh zur Seite, und sein Pferd ergriff die Flucht.
    «Weitermachen», sagte Sabinus. «Sie dürfen nicht näher herankommen.»
    Malchus, Tatullus und Arapovian hatten sich mit zwischen die Zähne geklemmten Messern auf den Kamm der Schildkröte fallen lassen. Der hunnische Kommandeur bemerkte sie sofort und kam peitschenschwingend herangaloppiert. Es gelang Malchus und Tatullus, einige der großen Eisenplatten vom Kamm der Schildkröte loszuhebeln und zu Boden schliddern zu lassen. Dann ließen sie sich schleunigst die steile Schräge der Außenwand hinabrollen, um hinter der Schildkröte Schutz vor dem Beschuss der heransprengenden Hunnenreiter zu suchen. Nach der unsanften Landung auf der Erde waren sie gleich wieder auf den Beinen, geschmeidig wie Katzen. Der hunnische Kommandeur ließ seine lange Peitsche vorschnellen, die sich Tatullus prompt um den Hals wickelte. Der Zenturio packte die Lederschnur kurzerhand, säbelte sie mit seinem Schwert durch, wickelte sie sich vom Hals los und schleuderte sie zurück. Der Hunnenkrieger stieß ein seltsames Heulen aus.
    Arapovian, der noch oben am hinteren Ende auf der Schildkröte kauerte, packte den Rand der Verschalung, machte eine Rolle vorwärts nach unten und landete hinten auf dem Pferd eines hunnischen Antreibers. Der Hunne merkte, wie sein Reittier leicht nach unten sackte, und fragte sich, was das wohl war. Da packte ihn auch schon jemand von hinten am Haar, riss seinen Kopf zurück, und gleich darauf spürte er einen warmen Schwall Blut auf seiner nackten Brust, weil ihm die Kehle durchgeschnitten worden war. Arapovian sprang von dem Pferd herunter, duckte sich, um dem wütenden Hieb eines weiteren

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