Auch dein Tod ändert nichts (German Edition)

einfach leer fühle. Als ob mein Innerstes ausgehöhlt worden wäre. So habe ich mich nicht gefühlt, seit ich ein Kind war und heulend die Straße entlanggerannt bin, weil er mir etwas angetan hatte, mich verletzt oder zurückgewiesen, mich unerträglich gereizt hatte. Jetzt heule ich nicht. Ich beiße mir auf die Lippe, bis ich Blut schmecke, und gehe einfach davon, lasse mein Fahrrad auf der Straße stehen, unabgeschlossen. Ich schaue nicht zurück. Ich weiß, dass niemand da sein wird.

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    Absinth
    ist ein alkoholisches Getränk, das traditionell aus Wermut, Anis, Fenchel sowie einer je nach Rezeptur unterschiedlichen Reihe weiterer Kräuter hergestellt wird. Bei einer sehr großen Anzahl von Absinthmarken ist die Spirituose von grüner Farbe. Deswegen wird Absinth gelegentlich auch »die grüne Fee« (französisch la fée verte) genannt. Der Alkoholgehalt liegt üblicherweise etwa zwischen 45 und 85   Volumen-Prozent und ist demnach dem oberen Bereich der Spirituosen zuzuordnen. Aufgrund der Verwendung bitter schmeckender Kräuter, insbesondere von Wermut, gilt Absinth als Bitterspirituose, obwohl er nicht notwendigerweise bitter schmeckt.
    Vanille
    ist eine Gattung tropischer und subtropischer Pflanzen-Arten aus der Familie der Orchideen (Orchidaceae).
    Wikipedia
    Absinth und Vanilleeis. Kann mir nicht beides gleichzeitig schmecken? Absinth, scharf bis in die Zehenspitzen, Vanilleeis süß auf der Zungenspitze. Kann ich nicht Geschmack an beidem finden?
    Jamie ist ein netter Junge, aber bei ihm bin ich ein Miststück. Je netter er ist, desto mehr möchte ich ihn verletzen. Dagegen scheine ich nicht anzukommen. Es ist, wie mich selbst zu ritzen. Es ist eine ganz
ähnliche Empfindung, eine ähnliche Erleichterung, auch wenn es jemand anderes ist, der blutet.
    Er verdient es nicht, mit mir zusammen zu sein. Er verdient, mit jemandem zusammen zu sein, der genauso nett ist wie er, jemand wie Lee oder Jesse aus dem
Rendez
. Die beiden himmeln ihn nach Strich und Faden an, aber er merkt es nicht. Er ist nicht so eingebildet, so von sich selbst eingenommen oder so egozentrisch wie sein Freund Cal. Er ist gut. Ein guter Mensch. Zu gut für mich.
    Rob ist anders. Wir verdienen einander. Wir passen perfekt zusammen.
    Jamie wäre besser dran, wenn wir beide aus seinem Leben verschwänden. Ich bin froh, dass er das mit uns beiden herausgefunden hat. Ich hatte die Heuchelei satt. Mir fiel einfach keine Möglichkeit ein, es ihm zu sagen, ohne eine Szene heraufzubeschwören. Im Gegensatz zu den allgemein verbreiteten Gerüchten bin ich keine melodramatische Person und hasse Szenen. Da werden zu viele Gefühle freigelegt und zu viele Worte gesprochen, die besser ungesagt geblieben wären.
    Er musste es ja früher oder später herausfinden. Er wird mir fehlen, aber es ist gut, dass es jetzt passiert ist. Später hätte es kompliziert werden können. Der Countdown läuft.

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    Ich habe sie jetzt über eine Woche nicht gesehen. In jeder Minute denke ich an sie, gehe im Kopf durch, was ich tun, was ich sagen werde. Auch Rob habe ich nicht gesehen. Mein Fahrrad ist mitten auf unserem Rasen aufgetaucht. Abgesehen davon – nichts. Jetzt, wo sich die Benommenheit verzogen hat, möchte ich ihn umbringen. Die Wut hat sich um mich herum verfestigt wie ein Lavastrom.
    Alan hat mich wieder genommen, und ich arbeite schwer, um nicht nachdenken zu müssen. Ich stochere und rudere den ganzen Tag wie ein Aufziehspielzeug, bleibe lange, stapele die Liegestühle in den Schuppen und sichere die Boote für die Nacht. Danach geht es mit den Jungs von den Booten direkt in die Kneipe. Jeden Abend bin ich total voll, gerate in Streit, und ab und zu in eine Prügelei.
    Leute kommen von wo auch immer sie gewesen sind zurück. Ich warte auf sie. Es ist alles ein bisschen verrückt. Jeder war irgendwo, wo etwas los war: Cornwall, Festivals, Ibiza, Reisen ins Ausland, was weiß ich. Sie sehnen sich danach zurück – oder sonst wohin, jedenfalls wieder weg von hier. Es gibt Mitternachtspicknicksim Park, Strandgrillen am See bei der Stadt, Grillpartys auf den Wiesen, Hauspartys, wenn die Eltern noch weg sind. Über Facebook und Handynachrichten werden wir dahin gelotst, wo etwas stattfindet. Cal findet das absolut toll, doch das ist es nicht wirklich. Nur ein endloser Vorwand für Besäufnisse, eine Möglichkeit zu verdrängen, dass die Schule näher kommt und die Ferien beinahe vorbei sind.
    Cal und die anderen Jungs laufen in langen Shorts und