Auch Dicke haben Hunger (German Edition)
weiterhin nach dem Ernährungsplan essen, wenn ihr auch
größere Portionen gestattet waren. Doch es fiel ihr von Tag zu Tag schwerer
sich an die Regeln der Aufbau-Diät zu halten. Trotz weiterer Entbehrungen nahm
sie in dieser Zeit kein Gramm ab, allerdings nahm sie auch nichts zu. Nach vier
Wochen hatte Inge die Nase endgültig voll von der einseitigen Kost und sie
erarbeitete sich ein eigenes Konzept, resultierend aus den bisher gemachten
Diät-Erfahrungen und Informationen aus
dem Internet. Ihr war klar, je öfter sie abnahm, um so schwieriger würde es
sein schnell Gewicht zu verlieren. Bisher hatte ihr die Wirklichkeit gezeigt,
nach jeder Diät mit Schnellabnahme, hatte sie anschließend noch mehr Kilos auf
den Hüften als zuvor. Es gab ihn also wirklich den viel beschriebenen
Jo-Jo-Effekt. Fazit – In Zukunft würde sie versuchen langsamer abzunehmen und
sie rechnete.
„16 Kilo muss ich noch abspecken. Das heißt, wenn ich es
schaffe monatlich zwei Kilo abzunehmen, habe ich mein Normalgewicht in zirka
acht Monaten erreicht. Das dauert zwar ewig, aber mit etwas Disziplin müsste
ich es hinbekommen.“
Sie stellte sich eine Liste aller Regeln auf, die sie
einhalten wollte. Gleichzeitig dokumentierte sie ihre angestrebten Ziele.
Meine Regeln:
Täglich 2-3 Liter Flüssigkeit trinken.
Drei Mahlzeiten am Tag. Keine weiteren
Zwischenmahlzeiten, die machen mir nur mehr Appetit und verleiten mich zum
Essen. Zum Frühstück gibt es nur kohlenhydrathaltige Nahrungmittel. Zum
Mittagessen darf ich Kohlenhydrate und Eiweiß zur mir nehmen und zum Abendessen
gibt es nur Eiweißhaltiges.
Fettarm ernähren / viel Obst und Gemüse essen
/kohlenhydrathaltige Beilagen, wenn möglich aus Vollkorn.
Keine Süßigkeiten – im äußersten Notfall
siebzigprozentige Schokolade.
Ab 20 Uhr nichts mehr essen, um abendliche Fressanfälle
zu vermeiden. Bei Einladungen ist eine Ausnahme möglich!
Fünf Stunden Bewegung in der Woche - wochentags täglich
eine halbe Stunde Bewegung – samstags und sonntags jeweils eineinhalb Stunden.
Morgens vor dem Duschen Trockenbürsten und 10 Minuten Qi
Gong
Täglich ein persönliches Schönheitsprogramm durchführen,
damit das Wohlgefühl gesteigert wird (montags Maniküre, dienstags Pediküre,
mittwochs Haarkur oder Tönen, donnerstags Peeling und Gesichtsmaske, freitags
Bodypeeling).
Täglich Kleidung überprüfen, ob etwas zu nähen,
auszubessern oder zu ersetzen ist.
Nicht durch Konflikte aus der Ruhe bringen lassen und in
Fressanfälle abgleiten.
Meine Ziele
Monatlich 2 Kilogramm Gewichtsabnahme
Verbesserung von Kondition und Beweglichkeit
Mein Endziel
In acht Monaten will ich16 Kilogramm abgenommen haben.
Zuletzt entwarf Inge eine Kontrolltabelle, in der sie
täglich notieren konnte, was und wieviel sie gegessen und getrunken hatte und
wo sie abhaken konnte, ob sie ihre Regeln befolgt hatte.
„Sag mal, was machst du denn da für Verrenkungen?, ulkte
Peter als Inge am nächsten Morgen vor dem Fenster den Tag mit einigen Qi
Gong-Übungen eröffnete.
„Mach doch mit, das fördert die Beweglichkeit. Seit ich
Qi Gong mache, habe ich kaum Kreuzschmerzen.“
„Sieht reichlich komisch aus, wie du da rumwackelst.“
„Ich wackle nicht, ich mache meine Schüttelübung. Damit
schüttle ich alle Sorgen und Probleme von mir ab, und zudem rege ich noch meine
Lymphdrüsen an.“
„Na, Hauptsache du glaubst daran. Ich verschwinde so lang
ins Bad, bis du dich ausgeschüttelt hast.“
Unwillkürlich musste Inge lachen, dass war typisch Peter.
Er konnte nur mit gradlinigen Sachen etwas anfangen. Alles was Inge an Bewegung
liebte, wie Yoga, Pilates und Qi Gong kam ihm absurd vor. Aber egal, es musste
ja nur ihr Spass machen. Als Peter aus dem Bad kam, hatte Inge ihre Übungen
beendet und bearbeitete ihren Körper mit einem Luffahandschuh.
„Kannst du mir mal den Rücken bürsten? 25
Bürstenstriche!“
„Ich habe es eilig. Also gut, gib das Ding schon her.“
„Au, du reißt mir ja die halbe Haut ab.“
„Wer schön sein will muss leiden!“, bürstete Peter
energisch weiter. „ Übertreibst du das mit deiner Abnehmerei nicht ein
bisschen? Allein der Zeitaufwand. Schütteln hier, brüsten da. So das reicht
jetzt. Ich muss los“, sagte es und war verschwunden.
„Also, irgendwie ist mein lieber Mann schon ein richtiger
Stoffel“, schüttelte Inge den Kopf und ärgerte sich, weil Peter nicht mal
Tschüss gesagt hatte. Sie hielt sich jedoch nicht weiter mit
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