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Auch Die Waschmaschine Ist Nur Ein Mensch. Die Besten Technikgeschichten.

Auch Die Waschmaschine Ist Nur Ein Mensch. Die Besten Technikgeschichten.

Titel: Auch Die Waschmaschine Ist Nur Ein Mensch. Die Besten Technikgeschichten. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ephraim Kishon
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bekomme eine Leitung. Ich wähle die Nummer. Sie ist besetzt. Aber die Leitung bleibt offen. Und die Nummer bleibt besetzt. Da stimmt etwas nicht. Ich rufe die Auskunft an und muß zu meiner Verblüffung feststellen, daß auch die Auskunft besetzt ist. Beim nächstenmal höre ich statt des mir schon bekannten Sodawasser-Glucksens das Gurren einer Taube, beim drittenmal höre ich nichts, und beim viertenmal wage ich meinen Ohren nicht zu trauen: »Auskunft, Schalom«, sagt ein freundliches Fräulein.
    Ich bitte um die Nummer der Nahrungsmittelkonservenabteilung im Ministerium für Volksernährung. Das Fräulein heißt mich warten. Ich warte. Es vergehen fünf Minuten. Es vergehen zehn Minuten. Im Hintergrund wird das Geräusch einer Schreibmaschine vernehmbar, das Geräusch weiblichen Lachens, das Geräusch strickender Nadeln. Fünfzehn Minuten. In einem jähen Ausbruch aufgestauter Pein brülle ich Unartikuliertes in die Muschel – und habe Erfolg. Jemand kommt an den Apparat. Diesmal ist es ein Mann. Was ich wünsche, fragt er. Die Nummer der Nahrungsmittelkonserven, sage ich. Warten Sie, sagt er. Ich warte. Nach drei Minuten erfolgt direkt an meinem Ohr eine fürchterliche Explosion, die in eine Serie von krrr-krrrkrrr übergeht. Ich lege auf.
    Um die Zeit auszunützen, gehe ich in die Küche, fertige eine Sandwich an, schlafe ein wenig, dusche mich, rasiere mich und kehre erfrischt an die Arbeit zurück. Gleichmäßig nehme ich die unvermeidlichen Schicksalsschläge hin, das Glucksen, das Gurren, das krrr-krrr-krrr, streichle das Kabel, kitzle den Hörer, lege ihn halb auf, hebe ihn halb ab und warte geduldig, bis er mir das Zeichen gibt, daß eine Leitung frei ist. Dann betätige ich die Drehscheibe – und halleluja, vom anderen Ende des Drahts ertönt eine Stimme: »Firma Stern, Trikotagen.«
    Möge ihr Lager in Flammen aufgehen. Ich weiß genau, daß ich die richtige Konservennummer gewählt hatte. Oder wäre es gar nicht die richtige? Die Auskunft ist besetzt. Als sie beim sechsten Versuch nicht mehr besetzt ist, hebt niemand ab. Nichts auf Erden ist so deprimierend wie eine endlich hergestellte Verbindung, welche einseitig bleibt. Also nochmals die bisher gewählte Nummer. Sie ist frei! Sie antwortet! Das heißt, ein Tonband antwortet:
    »Die Nummer unserer Abteilung wurde geändert. Bitte notieren Sie die neue Nummer. Sie lautet-« Jawohl. Sie lautet ganz genauso wie die, die ich immer gewählt habe.
    Hauptsache, daß es die richtige Nummer ist. Ich wähle sie und begegne eisigem Schweigen. Es gluckst nicht einmal.
    Ein Blick auf die Uhr. Wie die Zeit vergeht… Eine kurze Erholungspause. Ein neuer Anlauf. Nein, diesmal ist die Nummer nicht besetzt. Ich höre das beseligende Verbindungssignal. So hebt doch endlich ab, um Himmels willen!
    »Ordination Doktor Perez. Der Herr Doktor ist nicht zugegen. Wer spricht?«
    Was geht das dich an, alte Hexe. Misch dich nicht in meine Konserven. Ende der Durchsage. Habe ich vielleicht doch eine falsche Nummer? Zurück zur Auskunft. Besetzt. Vorwärts zur Beschwerdestelle. Besetzt.
    Ein letzter, garantiert letzter Versuch mit der gewohnten Nummer.
    Und da – wirklich und wahrhaftig – noch lebt der alte jüdische Gott:
    »Abteilung für Nahrungsmittelkonserven. Schalom.«
    »Ich möchte Herrn Doktor Slutzky sprechen.«
    »In welcher Angelegenheit?«
    »Sagen Sie ihm nur: wegen Amir.«
    Krrr-krrr-krx.
    »Hallo! Hallo!«
    »Herr Doktor Perez ist nicht zugegen. Wer spricht?«
    »Gehen Sie aus der Leitung, zum Teufel!«
    »Gehen Sie selber!«
    »Fällt mir nicht ein. Ich will mit Doktor Slutzky sprechen.«
    »Der Herr Doktor ist nicht zugegen. Er wird-«
    Rrrx-krrr-pschsch. Wieder eine Explosion. Schon die zweite. Aber auch sie nimmt ein Ende. Sie wird sogar von einer freien Leitung abgelöst, und ich kann die Konservennummer wählen. Sie ist besetzt. Natürlich ist sie besetzt. Durch meinen Anruf. Nur nicht auflegen. Nur die Verbindung nicht unterbrechen.
    Wäre ich ein Telefon, dann würde ich jetzt in Ohnmacht fallen. Graue Schleier schwimmen vor meinen Augen, verdichten sich immer mehr. Ich muß die heiß ersehnte, endlich erreichte Verbindung aufgeben und die Unfallstation anrufen. Sie hat drei Nummern. Die erste ist besetzt. Die zweite ist besetzt. Die dritte hebt ab. Ich kann nur noch stöhnen:
    »Hilfe! Kommen Sie rasch! Ich sterbe!«
    »Bedaure, Sie sind falsch verbunden. Hier ist die Abteilung für Nahrungsmittelkonserven.«
    »Gehen Sie aus der Lei – nein,

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