Auch du brauchst Zaertlichkeit
Planeten reisen kann. Da sieht es irgendwie wie in Ägypten aus, und da ist dieser komisch aussehende, böse Typ, der ein bisschen wie ein Mädchen aussieht, aber keins ist.”
Beth ließ die beiden weiterreden und ging in die Küche. Jodi hatte bereits das normale Popcorn in die Mikrowelle gestellt.
“Du hast gar nicht erzählt, dass Todd heute auch zum Barbecue kommt”, bemerkte sie leise.
“Ich wusste es auch gar nicht. Er hat davon gehört und sich selbst eingeladen.”
Jodi seufzte. “Das ist sehr romantisch.”
Für Beth war es eher beängstigend als romantisch, doch das sagte sie nicht. Teenager brauchten ihre Illusionen.
“Was möchtet ihr beide trinken?” rief sie ins Wohnzimmer.
“Soda”, erwiderte Todd.
“Für mich auch”, rief Matt.
Sie trug ein Tablett mit Gläsern und Soda ins Wohnzimmer.
Wie gewöhnlich lag Matt auf dem Fußboden. Auf dem grünen Schaukelstuhl in der Ecke lagen Jodis Schulbücher. Also blieb für Beth nur das Sofa, auf dem Todd bereits Platz genommen hatte - nicht ganz in der Mitte, aber auch nicht auf einer Seite.
“Danke, Mum”, meinte Matt, als sie ihm ein Glas reichte.
“Ebenso”, sagte Todd, als er ein Glas entgegennahm.
“Allerdings nicht der Teil mit Mum. Meine Gefühle sind nicht im Geringsten wie die zu einer Mutter.”
Seine blaugrauen Augen funkelten vor Verlangen und tausend Verheißungen, denen sie zu glauben nicht mutig genug war. Beth spürte erneut diese verführerische Wärme in sich aufsteigen. Es begann in den Zehenspitzen und breitete sich aus zu ihrer intimsten Stelle, ihren Brüsten und schließlich bis zum Gesicht. Sie hoffte, dass ihre Kinder sich zu sehr für Todd interessierten, um ihre körperliche Reaktion auf seine Nähe zu bemerken.
“Beil dich, Jo!” rief Matt seine Schwester. Er schaltete den Videorecorder ein, spulte den Vorspann vor und hielt die Kassette an.
Jodi kam mit drei Schalen Popcorn herein. Sie reichte Matt eine, stellte eine auf den Tisch und nahm die dritte mit zu ihrem Schaukelstuhl.
Als der Film begann, beugte Beth sich zu Todd. “Du musst nicht bleiben, wenn du nicht willst”, flüsterte sie.
“Ich will hier sein. Ist das ein Problem?”
“Nein.” Ihre Stimme klang ein wenig zittrig. Sie hoffte, dass er ihre Nervosität nicht bemerkte. Ausnahmsweise konnte sie kein Popcorn essen, obwohl die Mischung lecker aussah. Sie konnte sich auch nicht auf den Film konzentrieren. Sie konnte nur daran denken, dass Todd neben ihr saß.
Nachdem er die Schale mit Popcorn halb geleert hatte, lehnte er sich zurück, rutschte ein wenig näher zu Beth und legte eine Hand auf ihre. Innerlich zuckte sie heftig zusammen. Sie blickte ihn nicht an, sondern versuchte nur, normal zu atmen und Gelassenheit vorzutäuschen. Dann warf sie einen Blick zu ihren Kindern. Beide waren in den Film vertieft und schienen die erstaunlichen Vorgänge um sie herum nicht zu bemerken.
Die Wärme in ihr verstärkte sich. Sie erkannte das Feuer des Verlangens, von dem sie bis zum Vortag nur in Büchern gelesen hatte. Ihre Empfindungen für Darren waren viel gedämpfter gewesen. Sie hatte sich nie lange nach ihm sehnen müssen und sich nie ausgemalt, mit ihm zu schlafen.
Leider ging ihr dagegen in den letzten vierundzwanzig Stunden die Vorstellung, mit Todd zu schlafen, nicht aus dem Sinn. Sie begehrte ihn. Dabei war das verrückt. Sie wollte keinen Sex mit ihm haben.
Vielleicht ist es nur eine Hitzewallung, versuchte sie, sich zu beruhigen. Vielleicht setzten die Wechseljahre bei ihr früher ein.
Aber sie verwarf den Gedanken genauso schnell wieder, wie er gekommen war. Sie kannte die Wahrheit. Die Ursache war eindeutig körperlich, aber es hatte nichts mit ihrem Alter zu tun, sondern vielmehr mit dem Mann neben ihr.
Er drehte ihre Hand um und verschränkte seine Finger mit ihren. Sie unterdrückte ein Stöhnen und sprang auf. “Wer will noch etwas zu trinken?” fragte sie.
“Ich nicht”, erwiderte Matt.
“Ich auch nicht”, sagte Jodi.
Als Beth sich wieder setzte, nahm Todd erneut ihre Hand und hielt sie fest, bis der Film schließlich endete. Dann stand er auf und reckte sich. “Das war toll. Danke, dass ich mitgucken durfte.” Bevor sie aufstehen konnte, beugte er sich zu ihr hinab und küsste sie auf die Wange. “Da morgen Schule ist, will ich nicht zu lange bleiben. Ich finde selbst zur Tür.”
“Aber …” Sie stand auf und folgte ihm. “Du gehst schon?”
“Ich melde mich”, versprach er.
Eigentlich hatte
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