Auch du brauchst Zaertlichkeit
vergessen hatte, anders zu leben. Er konnte es sich leisten, ihr Raum und Zeit zu lassen, denn es gab keine Konkurrenz. “Möchtest du etwas trinken?”
Sie wirkte überrascht über den plötzlichen Themenwechsel.
Dann nickte sie. “Ein Bier, bitte.”
Todd holte zwei Flaschen und kehrte zu Beth zurück. Sie wirkte immer noch verwirrt. Er nahm sie beim Arm und führte sie zu einigen Stühlen in einer Ecke. Ein paar Nachbarn gesellten sich zu ihnen. Todd stellte sich als Freund der Familie vor und verhielt sich äußerst charmant und freundlich. Er war fest entschlossen, ihr zu beweisen, dass er sehr wohl in ihre Welt passte.
Und wenn eine kleine Stimme in seinem Kopf fragte, warum er sich gerade um diese Frau bemühte, so ignorierte er sie. Er wusste noch keine Antwort. Er wusste nur, dass er sich bei ihr fühlte, als hätte er endlich den Platz gefunden, an den er gehörte.
Bei ihr fühlte er sich zu Hause.
“Das war ein netter Abend”, schwärmte Beth ein paar Stunden später, als sie die Party zusammen mit Todd verließ und die Straße zu ihrem Haus überquerte. Den ganzen Abend warmer nicht von ihrer Seite gewichen. Er hatte ihr zu essen gebracht, mit ihren Freunden geplaudert und sich ganz allgemein wie ein wundervoller Begleiter verhalten. Sie wusste, dass er sie für sich zu gewinnen versuchte. Doch sie wusste nicht, was er nun erwartete.
Wollte er sie küssen? Zu ihrer Verlegenheit musste sie sich eingestehen, dass sie es sich erhoffte. Sie wollte seine Arme um sich spüren, seinen Mund auf ihrem, seine Hände überall…
“Beth?”
Sie blinzelte. “Was ist?”
“Wir stehen auf dem Bürgersteig herum. Stimmt etwas nicht?”
Sie blickte zu ihrem Haus. “Es ist alles in Ordnung. Aber meine Kinder sind zu Hause.” Sie wusste selbst nicht, ob sie ihn abschrecken oder ihm einen Vorwand zu gehen liefern wollte.
“Großartig.” Er blickte zur Uhr. “Es ist noch früh. Sind sie noch auf?”
“Ja.”
“Dann gehen wir doch hinein. Ich möchte sie besser kennen lernen.”
Entschlossen ging er voraus zur Rückseite des Hauses.
Zögernd folgte sie ihm. “Ich dachte immer, Männer hätten Angst vor Frauen mit Kindern, vor allem Teenagern. Ich weiß, dass meine Kinder großartig sind, aber du weißt es nicht.”
“Natürlich weiß ich das.” Er öffnete die Hintertür und bedeutete ihr, als Erste einzutreten. “Ich hatte gestern ein nettes Gespräch mit Matt, und ich bin überzeugt, dass deine Tochter phantastisch ist.”
Vielleicht kommt er von einem anderen Planeten, dachte sie unwillkürlich, denn es musste irgend eine Erklärung für sein Verhalten geben. Kein Mann war so. Zumindest nicht ihrer begrenzten Erfahrung nach.
“Ich bin es!” rief Beth, als sie das Haus betrat. Beide Kinder kamen aus der Küche. “Todd war auch drüben beim Barbecue.
Da habe ich ihn noch für einen Augenblick mitgebracht.”
“Hallo Matt, hallo Jodi”, grüßte er. “Es ist schön, euch wieder zusehen.”
Die Kinder blickten Beth überrascht an. Dann lächelte Jodi ihn an. “Wir wollen uns einen Film ansehen und haben die übliche Diskussion über normales oder Popcorn mit Karamel.
Wollen Sie eine Stimme abgeben?”
“Wie wäre es, beide zu mischen?”
Jodi blickte Matt an, der eifrig nickte. Dann fragte sie: “Ist es dir recht, Mum?”
“Sicher. Habt ihr gegessen?”
Matt erwiderte: “Ja. Den Hähnchen-Nudel-Salat, den du heute Nachmittag gemacht hast. Er war super. Hat irgendwer Kids mitgebracht?”
Beth hatte ihre Kinder zum Barbecue mitnehmen wollen, doch sie hatten beide abgelehnt. Sie wussten aus Erfahrung, dass selten Gleichaltrige bei solchen Feiern anwesend waren. “Nein, du hattest Recht.” Als Matt an ihr vorbeiging, fuhr sie ihm durchs Haar. “Wie immer.”
Er grinste sie an. “Ich bin ja auch ein Junge. Da ist das normal.”
Todd zwinkerte ihm zu. “Genieße das Gefühl, Matt. Wenn du erst mal älter bist, wirst du merken, dass Frauen viel öfter Recht haben, als uns Männern lieb ist.”
“Auf keinen Fall”, widersprach Matt mit der Zuversicht eines Vierzehnjährigen.
“Auf jeden Fall”, beharrte Todd. “Dir steht ein böses Erwachen bevor.”
Das Misstrauen, das Matt ihm noch am Tag zuvor entgegengebracht hatte, schien verblasst zu sein. “Sehen Sie gern Science-Fictionfilme? Wir haben einen ausgeliehen, der ,Stargate’ heißt. Das ist eine echt coole Story über diesen Apparat, mit dem man in dreißig Sekunden durch die Galaxie zu einem anderen
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