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Auch du brauchst Zaertlichkeit

Auch du brauchst Zaertlichkeit

Titel: Auch du brauchst Zaertlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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Eintreffen abfinden musste. Wenige Minuten nach sechs Uhr bog er in ihre Auffahrt ein. Sollte sie noch nicht fertig sein, konnte er sich ja mit den Kindern unterhalten. Er mochte die beiden und wollte sie besser kennen lernen.
    Mit dem großen Strauß Blumen in der Hand ging er zu ihrer Haustür und klopfte. Keine Antwort. Er klingelte und wartete.
    Immer noch keine Antwort. Gerade wollte er zu seinem Auto zurückkehren, als die Tür geöffnet wurde.
    Beth stand im Eingang. Ihr Gesicht war blass, ihr Haar zerzaust. Sie trug ein T-Shirt und Shorts. Barfuß stand sie vor ihm, sah müde und besorgt aus und wirkte nicht im Geringsten erfreut, ihn zu sehen.
    “Ich dachte, wir wären für heute Abend verabredet.” Todd könnte seine Enttäuschung nicht verhehlen.
    Sie bedeutete ihm einzutreten. “Das waren wie auch. Es tut mir Leid. Als ich versucht habe, dich im Büro anzurufen, um abzusagen, ist niemand ans Telefon gegangen.”
    “Du wolltest absagen?”
    “Matt ist krank, und ich kann ihn nicht allein lassen.” Sie beobachtete, wie seine Miene sich verschloss. Er glaubte ihr nicht. “Ich bin auch enttäuscht. Ich hatte mich sehr auf heute Abend gefreut.”
    “Natürlich. Ich habe es daran gemerkt, wie eifrig du all meine Einladungen angenommen hast.”
    Offensichtlich hatte sie ihn verletzt, auch wenn ihr das unmöglich erschien. Sie hatte sich tatsächliche auf diese Verabredung gefreut. Sie hatte sich ein neues Kleid gekauft und die ganze Woche über jeden Tag die Zeitung gelesen, damit sie über die Geschehnisse in der Welt Bescheid wusste und intelligente Gespräche darüber führen konnte. “Ich wollte dich heute Abend wirklich sehen, ob du es glaubst oder nicht. Aber Matt hat eine Magengrippe. Es fing um ein Uhr nachts an, und wir haben alle kaum geschlafen. Ich habe bis Mitternacht an dem Artikel gearbeitet, damit ich es nicht heute tun muss. Ich hatte vor, zum Friseur und zur Maniküre zu gehen und mich überhaupt hübsch zu machen für unseren Abend zusammen.”
    Verzweiflung stieg in ihr auf, als sie berichtete, was alles schief gelaufen war. Sie holte tief Luft. “Ich habe die Termine abgesagt, weil ich den Artikel im Verlag abgeben und mich zurück nach Hause beeilen musste, um bei Matt zu sein. Da Jodi noch keinen Führerschein hat, musste ich sie zum Babysitten fahren. Matt übergibt sich immer noch ständig. Ich habe den ganzen Tag lang Bettwäsche und Handtücher gewaschen, und jetzt gibt die Waschmaschine komische Geräusche von sich. Die Speisekammer ist leer, so dass ich Matt nicht einmal einen Zwieback geben kann. Sonst behält er ja eh nichts bei sich. Ich habe wirklich versucht, dich heute Nachmittag anzurufen. Aber unter der einzigen Nummer, die ich im Telefonbuch gefunden habe, hat sich niemand gemeldet.”
    Tränen brannten in ihren Augen, aber sie riss sich zusammen.
    Zumindest in Gegenwart von Todd.
    “Ich verstehe”, sagte er mit ausdrucksloser Miene.
    “Es tut mir Leid.”
    “Das ist nicht nötig.” Er reichte ihr die Blumen und lächelte flüchtig. “Momentan ist ein verärgerter Mann vermutlich das Letzte, was du gebrauchen kannst.”
    Sie nickte, weil er es erwartete, doch sie wollte nicht, dass er ging.
    “Wir sehen uns ein andermal”, murmelte er und ging.
    Beth schloss die Tür hinter ihm. Eine einsame Träne rollte ihr über die Wange. Er war gegangen. Einfach so. Sie drückte den Strauß Blumen an sich und gestand sich ein, dass sie sich mehr erhofft hatte. Doch das Leben rief ihr immer wieder in Erinnerung, dass sie allein war.
    Dummerweise hatte sie zu hoffen gewagt, dass es diesmal anders sein könnte. So sehr sie sich auch einredete, dass Todd nicht wirklich an einer Frau wie ihr interessiert war, hatte sie doch gehofft, dass er ihr zur Seite stehen würde. Aber Traummänner existierten eben nur in Träumen.
    Eine Dreiviertelstunde später, als Matt sich erneut übergeben und Beth ihm wieder ins Bett geholfen hatte, klingelte es an der Haustür. Als sie öffnete, stand Todd auf der Schwelle.
    “Du dachtest bestimmt, ich wäre endgültig gegangen”, begann er, während er mit den Armen voller Einkaufstaschen eintrat. “Ich muss zugeben, dass ich mit dem Gedanken gespielt habe. Ich habe mir gesagt, dass ich keine Unannehmlichkeiten wie kranke Kinder und abgesagte Verabredungen brauchen kann. Ich hatte schon fast die Schnellstraße erreicht, als mir jedoch klar wurde, dass es mir nichts ausmacht, wenn wir zu Hause bleiben. Es ging mir nicht darum, mit dir

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