Auch du kannst meditieren - Schritt für Schritt zu Klarheit, Gelassenheit und innerer Stärke
unseren Pflichten zu drücken. Dieser meditative Geist hält eine Vision aufrecht, die Vision der Mobilisierung unserer gesamten Lebensenergie, damit wir so werden können, wie wir gemeint sind.
Das gute Leben ist ein spirituelles Leben, und den Weg dorthin kann man üben. Auf diesem Weg sind wir aufgerufen,
umsichtig, diszipliniert und bewusst vorzugehen. Wir üben auf diesem Weg Achtsamkeit im Jetzt-Augenblick, und das ist eine Energie, die sich in allen Belangen unseres täglichen Lebens »um uns kümmert«. Sie lässt uns keine Ruhe, was unsere schlechten Angewohnheiten betrifft. So gibt es beispielsweise gegen Trägheit oder blinden Aktionismus kein besseres Mittel als Achtsamkeit. Meditationsübungen, die unseren Geist zur Konzentration erziehen und eine klare Ausrichtung in unser Leben bringen, machen uns außerdem Mut, eine gewisse Disziplin walten zu lassen. Wir erkennen, dass wir eine schützende Grenze brauchen, weil sie uns vor Dingen bewahrt, die wir doch nur bedauern würden. Es ist eine Grenze, die uns auch Zweifel und sorgenvolle Gedanken erspart. Sie lässt uns Abstand halten von Emotionen und negativen oder dummen Gedanken.
Unsere Entwicklung lässt uns auf ganz natürlichem Wege eine Beschäftigung finden, mit der wir auf uns gemäße und angemessene Weise unser Geld verdienen, und sie macht uns auch deutlich, wie mit diesem Geld so umgegangen werden kann, dass weder uns selbst noch anderen ein Schaden dadurch entsteht. Unser ganzes Leben bekommt Vorbildcharakter. Unsere Aufmerksamkeit im Augenblick gibt anderen den Anstoß, ebenfalls bewusster zu leben. Unser Leben und Handeln ist für uns selbst und für andere ein Segen. Was wir in der Schule und aus Büchern gelernt haben, verbindet sich mit unserer Meditationspraxis zu etwas, das unseren Charakter bildet und liebevolle, intelligente Menschen, wahre Menschen aus uns macht. So werden wir uns nie vorzuhalten haben, wir hätten die Chance vertan, wirklich aufzuwachen und unser Leben voll und ganz zu leben.
Aufmerksamkeit und Bewusstheit nach außen und innen, das ist die Haltung und Intelligenz, die uns überall begleiten muss. Wenn wir in unserem alltäglichen Tun ganz präsent bleiben können, wird es uns überall gelingen, wohin das Leben uns auch führt. Wahrhaftig, eine Menge steht hier auf dem Spiel.
Eine Herzensgüte-Meditation
Hieran erkennt man die Guten, die um den Weg des Friedens wissen:
Sie sind tüchtig und aufrecht, sie äußern sich geradeheraus, aber sanft, sie sind bescheiden und nicht selbstgefällig, genügsam und leicht zufriedenzustellen.
Sie sind nicht zu sehr mit Pflichten belastet und anspruchslos, friedfertig und ruhig, weise und geschickt, weder stolz noch fordernd.
Sie tun nichts, was die Weisen tadeln würden.
Freudig und bestimmt wünschen sie: »Mögen sich alle Wesen wohl befinden!« Sie lassen keines aus, sei es schwach oder stark, sei es groß und mächtig oder mittel oder klein, sichtbar oder unsichtbar, fremd oder uns bekannt, nah oder fern, geboren oder noch zu gebären: »Mögen sich alle Wesen wohl befinden!«
Sie täuschen ihresgleichen nicht, sie verachten kein einziges Lebewesen in keiner Welt.
Sie sind nicht nachtragend und lassen sich nicht durch Zorn verleiten, einem anderen Böses zu wünschen.
Wie eine Mutter ihr Kind, ihr einziges Kind, mit ihrem eigenen Leben schützt, so sind ihnen alle Lebewesen in ihrem grenzenlos weiten Herzen willkommen.
Sie strahlen Güte über die ganze Welt aus, aufwärts bis zu den Himmeln und abwärts in die Tiefen, überallhin in Überfülle, frei von Hass und Bosheit.
Ob sie stehen oder gehen, sitzen oder liegen, sie wahren die Stille ihres wachen Geistes.
Mögen alle nach Herzensgüte Strebenden stets daran denken, dass alles Handeln vom Geist geleitet ist. Der Geist ist der Herr und Meister. Sprich und handle aus Herzensgüte, und das Glück ist dir gewiss.
Zu was werde ich?
Wohin bin ich unterwegs?
Sehe ich, wie schnell die Tage
und Nächte verfliegen?
Möge ich immer zum Guten streben.
Möge mein Leben
zum Nicht-Schaden neigen.
Möge ich kein Übelwollen kennen.
Möge ich törichte Rede meiden.
Möge ich mein Leben auf gute,
aufrechte Weise tragen.
Möge ich meine Zeit gut nutzen.
Vergangenes blieb zurück.
Künftiges ist noch nicht angekommen.
Heute bin ich lebendig.
Morgen – wer weiß?
Vielleicht kommt der Tod,
denn der Tod ist gewiss,
das Leben unsicher.
Allein das Heute ist. Es gibt nur jetzt.
Alle Lebewesen möchten von
Leiden
Weitere Kostenlose Bücher