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Auch Engel Moegens Heiss

Auch Engel Moegens Heiss

Titel: Auch Engel Moegens Heiss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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vergangenen Monate war keine einzige Vermisstenmeldung eingegangen. »Und?«

    »Also, wir haben nicht das kleinste Fitzelchen von einem Hinweis. Der Regen hat alle Spuren weggewaschen, und es gibt keine offensichtliche Todesursache. Keine Wunden, keine Würgemale, keine Beulen am Kopf, nichts.«
    »Überdosis.«
    »Ja, genau das vermute ich auch. Was mir dabei Sorgen macht, sind die Fälle von GHB-Missbrauch, die in Huntsville, in Birmingham, eigentlich überall, von Tag zu Tag zunehmen.«
    »Du glaubst, sie wurde vergewaltigt?«
    »Mit Sicherheit können wir das erst sagen, wenn wir den Autopsiebericht aus Montgomery vorliegen haben; aber der Verdacht liegt nahe. Sie hatte ein Kleid an, aber keine Unterwäsche. Jedenfalls musste ich an einen Fall denken, der sich vor ein paar Monaten in Huntsville zugetragen hat -«
    »Ja, ich weiß schon. Damals sah die Sache ganz ähnlich aus.«
    Beide schwiegen. Wenn ein Typ durchgeknallt genug war, einer Frau GHB unterzuschieben, damit er sie vergewaltigen konnte, dann war es dumm anzunehmen, dass er beim zweiten Mal Gewissensbisse bekommen würde. Das Problem dabei war, dass GHB so weit verbreitet und so leicht zu beschaffen war; es war schlicht ein Lacklösemittel, verdammt noch mal. Und auch Männer nahmen es; es machte einen high, und Bodybuilder dopten sich damit. Die Chancen, den Täter zu finden, standen nicht allzu gut, weil mittlerweile verdammt viele Frauen aufwachten, die sich nicht mehr erinnern konnten, wo und mit wem sie die Nacht verbracht hatten, aber an ihrem Körper Hinweise auf einen Geschlechtsverkehr entdeckten. Was die Suche nach diesen Ekelbatzen zusätzlich erschwerte, war die Tatsache, dass nur die wenigsten Frauen diese Vorfälle bei der Polizei meldeten.
    »Wie kann ich dir dabei helfen?«, fragte er, weil Petersen bestimmt irgendwas im Sinn hatte und ihn nicht nur angerufen hatte, um ihm von dem Todesfall zu erzählen. Davon hätte Jack auch aus den Berichten erfahren.

    »Ich habe mich gefragt, ob ihr in Hillsboro schon Fälle von GHB gehabt habt.«
    »Nicht dass ich wüsste, aber unsere Gemeinde ist trocken.« Der Missbrauch von GHB war eng an die Barszene gekoppelt, weil der Alkohol den salzigen Geschmack der Droge überdeckte. Nachdem es in Hillsboro keine Bars gab, war es nicht verwunderlich, dass es hier keine Vergewaltigungen unter GHB oder k.-o.-Tropfen gegeben hatte - noch nicht. Früher oder später würde irgendein Jugendlicher aus dem Ort an dem Zeug sterben, oder sie würden einen Bodybuilder damit erwischen, aber bis dato war die kleine Stadt davon verschont geblieben. Das hieß nicht, dass niemand in Hillsboro GHB nahm; es bedeutete nur, dass sie bis jetzt Glück gehabt hatten und niemand daran gestorben war.
    »Ich weiß immer noch nicht, worauf du hinauswillst«, sagte er.
    »Gehst du öfter in die Bars hier in der Gegend? Nach Dienstschluss natürlich.«
    »Scheiße, dazu bin ich zu beschäftigt und zu alt.«
    »Man ist nie zu alt für so was, Kumpel; geh mal in eine rein und zähl die grauen Köpfe. Na egal, ich habe mir Folgendes gedacht: Du bist einigermaßen neu in der Gegend. Wenn du auf der Suche nach ein bisschen Unterhaltung nach Scottsboro oder rüber ins Madison County fahren würdest, dann würde dich doch außerhalb von Hillsboro kaum jemand erkennen, oder? Also könntest du vielleicht ein bisschen durch die Clubs und Bars ziehen, die Ohren aufsperren und dich umsehen, ob nicht irgendwer den Frauen diesen Dreck in die Drinks kippt. Als verdeckter Ermittler oder so.«
    »Natürlich ohne offiziellen Auftrag und auf eigene Kappe«, ergänzte Jack trocken.
    »Scheiße, mein Freund, es ist besser so. Nichts Offizielles. Du bist ein Single mit aktivem Sozialleben, da ist so was doch ganz natürlich. Und wenn du bei deinen nächtlichen Ausflügen
irgendwas bemerkst oder zufällig irgendwas mitbekommst, dann könnte uns das weiterhelfen. Was hältst du davon?«
    »Das ist doch mit der Stange im Nebel stochern.«
    »Zugegeben. Aber verdammt, ich kann es gar nicht leiden, wenn in meinem County Mädchenleichen abgeladen werden. Natürlich kann ich meine üblichen Quellen anzapfen und ein paar Typen wegen Drogenbesitz einbuchten. Das wird aber diese Scheißkerle, die hier durch die Bars ziehen, nicht aufhalten. Wir brauchen irgendwas, wo wir ansetzen können. Und ich glaube, du könntest unsere schärfste Waffe sein.«
    »Wir wollen uns doch nicht mit der Drogenbehörde anlegen oder denen am Ende in einen groß angelegten Einsatz

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