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Auch Engel Moegens Heiss

Auch Engel Moegens Heiss

Titel: Auch Engel Moegens Heiss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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pfuschen.«
    »Scheiß drauf«, erwiderte Petersen fröhlich.
    Jack musste lachen, weil es tatsächlich ein ziemlich guter Plan war. Falls er irgendwem damit auf die Zehen trat, dann rein zufällig. Im Übrigen konnte es nicht schaden, mal wieder ein bisschen durch die Clubs zu ziehen. Natürlich war er eher auf Sondereinsätze als auf Drogen spezialisiert, aber er kannte sich gut genug aus, um zu wissen, wonach er Ausschau halten musste. »Wer weiß sonst noch davon?«
    »Wovon?«, fragte Petersen, mit plötzlichem Gedächtnisverlust geschlagen.
    »Du kannst mir nicht zufällig verraten, was hier in der Gegend die angesagten Clubs sind, oder?«
    »Nicht aus persönlicher Erfahrung, nein. Aber mir ist zu Ohren gekommen, dass es im Hot Wing in Scottsboro ziemlich heiß hergehen soll. Vielleicht wäre auch der Buffalo Club im Madison County was für dich oder der Sawdust Palace in Huntsville. Falls du dich noch weiter umtun willst, fallen mir bestimmt noch ein paar Namen ein.«
    »Schick mir eine Liste«, sagte Jack und legte auf.
    Wieder lehnte er sich zurück und ging, die Augen halb geschlossen, im Geist sein Vorhaben noch einmal durch. Regeln
gab es dabei keine, er war ganz auf sich gestellt. Scheiße, es gab nicht mal einen richtigen Plan, es handelte sich einfach um Nachforschungen ins Blaue hinein. Falls er tatsächlich irgendwas aufschnappte, würde er ganz spontan entscheiden müssen. Zum Glück hatte er in seiner Ausbildung gelernt, in jeder Situation die Initiative zu behalten.
    Er spürte den altgewohnten Adrenalinschub in den Adern, die Anspannung. Vielleicht fehlte ihm die Action doch mehr, als ihm bewusst gewesen war. Dies war etwas ganz anderes als eine Geiselnahme oder ein bewaffneter Überfall, aber es war nicht weniger wichtig. Frauen wurden unter GHB vergewaltigt und starben sogar daran; wenn er auch nur einen dieser Typen zu fassen bekäme, der das Zeug in irgendwelche Drinks kippte, dann würde er diesem Schwein mit größtem Vergnügen die Eier an die Wand tackern.
     
    An jenem Abend klopfte Daisy zaghaft an Todd Lawrences elegant verzierte Bleiglastür. Die Tür war ein wahres Kunstwerk und in einem Blau lackiert, das genau zu den Fensterläden passte, während die einzelnen Facetten mit fichtengrünen Nadelstreifen umrandet waren; angesichts der zahllosen Topfpflanzen auf der breiten Veranda lag die Assoziation zu einem Wald ohnehin nahe. Das Bleiglas glänzte wie frisch mit Essig geputzt. Zwei antike Bronzelampen rahmten die Tür ein und verstreuten ein warmes Licht, das den Eingang gemütlich und einladend wirken ließ.
    Hinter dem Glas sah sie eine verschwommene Gestalt näher kommen; dann ging die Tür auf, und Todd Lawrence persönlich lächelte sie an. »Hallo, Daisy, wie geht es dir? Komm doch rein.« Er trat einen Schritt zurück und winkte sie herein. »Dich habe ich schon Ewigkeiten nicht mehr gesehen. Ich schaffe es einfach nicht mehr so oft in die Bücherei, wie ich sollte. Seit ich den Laden in Huntsville eröffnet habe, wird meine gesamte Freizeit davon aufgefressen.«

    Todd vermittelte durch seine Art seinen Mitmenschen stets das Gefühl, eng mit ihnen befreundet zu sein. Daisy hatte bis heute nur wenig Kontakt mit ihm gehabt, doch seine lockere Begrüßung linderte ihre Nervosität erheblich. Er war ein schlanker, korrekt gekleideter Mann in braunen Chinos und einem Chambrayhemd mit aufgekrempelten Ärmeln. Todd war vielleicht einen Meter achtzig groß, hatte braunes Haar, braune Augen und ein angenehmes Lächeln, das unwillkürlich zum Zurücklächeln animierte.
    »Das ist bei erfolgreichen Geschäften meist so«, sagte sie, während sie ihm in den Salon folgte und sich auf dem angebotenen Platz auf der plüschigen Blümchencouch niederließ.
    »Wie wahr, wie wahr.« Er lächelte melancholisch. »Den größten Teil meiner Freizeit verbringe ich auf Auktionen. An vielen Abenden wird nur Schrott und nachgebautes Zeug angeboten, aber ab und zu fördert man einen richtigen Schatz zu Tage. Erst neulich habe ich für nicht einmal dreihundert Dollar eine handbemalte orientalische Trennwand erstanden, die ich am nächsten Tag für dreitausend weiterverkaufen konnte. Zufällig hatte ich einen Kunden, der genau nach so einem Objekt gesucht hat.«
    »Man braucht bestimmt ein scharfes Auge, um echte Antiquitäten von Reproduktionen zu unterscheiden«, stimmte sie ihm zu. »Und jahrelange Erfahrung vermutlich.«
    Er zuckte mit den Schultern. »Ich habe mir hier und da ein bisschen was

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