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Auch Engel Moegens Heiss

Auch Engel Moegens Heiss

Titel: Auch Engel Moegens Heiss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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garantiert wieder Mist baute.
    Mit Blick auf seine Zukunft schaffte Sykes jeden Dollar beiseite, den er erübrigen konnte. Er lebte bescheiden, aber sauber. Er hatte keine kostspieligen Gewohnheiten oder Laster. Er spekulierte sogar ein bisschen an der Börse, jedoch ausschließlich mit konservativen Aktien, die keine spektakulären Kurssprünge machten, aber dafür regelmäßig Gewinn abwarfen. Eines Tages, wenn er genug beisammen hatte - wobei er nicht ganz sicher war, wie viel eigentlich genug war -, würde er einfach verschwinden, irgendwohin, wo ihn niemand kannte, dort ein kleines Geschäft aufziehen und zu einem angesehenen Mitglied der Gemeinschaft werden. Scheiße, vielleicht würde er sogar heiraten und sich ein paar Bälger zulegen. Seine Fantasie war mit diesem Bild zwar irgendwie überfordert, aber möglich war es trotzdem.
    Mitchell gefährdete nicht nur Sykes’ unmittelbare Zukunft,
sondern all seine Pläne. Nur diese Pläne hatten ihm die Kraft gegeben, aus dem Müllhaufen von Haus, in dem er als Kind gelebt hatte, wegzukommen. Nur diese Pläne hatten ihm ein Ziel gegeben, wo es doch viel einfacher gewesen wäre, sich in einem Meer von Trägheit treiben zu lassen. Nichts zu unternehmen, war stets die einfachste Lösung. Scheiß doch aufs Putzen oder Rasenmähen, trink lieber noch ein paar Bier und rauch noch einen Joint. Scheiß doch drauf, wenn für die Kinder nichts mehr zu essen da ist; Hauptsache, du besorgst dir sofort was zu saufen und zu rauchen, wenn die Stütze kommt, sonst ist das Geld doch gleich wieder weg. Null Problem. Es war selbstverständlich einfacher, das Geld auf den Kopf zu hauen, statt es für Sachen wie Essen und Strom auszugeben. Nur die Härtesten, kluge Kerle wie er, begriffen, dass allein der steinige Weg nach draußen führte.
    Was auch geschah, Sykes würde auf keinen Fall zurückkehren.
     
    Wenn sich Todd Lawrence etwas in den Kopf gesetzt hatte, kannte er kein Halten mehr. Daisy, die einerseits ihr Haus einzugsfertig bekommen wollte und andererseits in jeder freien Minute von Todd mit Beschlag belegt wurde, fühlte sich, als wäre sie in einen Wirbelsturm geraten, der sie nicht mehr aus seinen Klauen ließ. Sie brach nur deshalb nicht zusammen, weil sie eine sichtbare Veränderung an sich feststellen konnte.
    Sich ein neues Image als »Sexmäuschen« zuzulegen, dafür fehlten ihr die Nerven, und sie hatte keine Ahnung, wie sie es anstellen sollte, nach »altem Geld« auszusehen, darum hatte sie sich für das »Naturmädel« entschieden. Damit würde sie zurechtkommen, dachte sie. Todd hatte allerdings anderes im Sinn.
    »Ich finde, wir sollten uns für ›altes Geld‹ entscheiden«, meinte er träge, als sie sich am Samstag vor seinem Haus einfand, um mit ihm ihre geplante Expedition durch die Boutiquen
und ein »Schönheitsinstitut« in Huntsville anzutreten. Die Hände in die Hüften gestemmt, musterte er sie von Kopf bis Fuß. »Mit der Frisur kommt dein Gesicht am besten zur Geltung.«
    »Altes Geld hat eine Frisur?«, fragte sie fassungslos.
    »Selbstverständlich. Schlicht, unprätentiös, exzellent geschnitten. Keinesfalls zu lang, am besten bis auf die Schultern, würde ich meinen. Mir schwebt da so was vor, was dir bestimmt gefallen wird. Ach ja, übrigens werden wir dir auch Ohrlöcher stechen lassen.«
    Schützend fasste sie an ihre Ohrläppchen. »Warum denn? Ich finde, ein neues Image sollte nicht mit Blutvergießen einhergehen.«
    »Weil Ohrclips furchtbar kneifen, Schätzchen. Keine Angst, es tut nicht weh.«
    Sie fixierte seine Ohrläppchen in der Hoffnung, sie ungelocht vorzufinden, damit sie mit der Begründung ablehnen konnte, er habe keine Ahnung, wovon er redete. Zu dumm; in beiden Läppchen entdeckte sie winzige Kerben. Lächelnd tätschelte er ihre Hand. »Sei tapfer«, munterte er sie fröhlich auf. »Wer schön sein will, muss leiden.«
    Daisy erkannte, dass sie nicht den Mut aufbrachte, diesen Zug, den sie selbst ins Rollen gebracht hatte, in voller Fahrt aufzuhalten. Sie suchte immer noch nach einer einleuchtenden Begründung, warum sie ihren Körper nicht durchlöchern lassen wollte, als Todd sie längst in sein Auto verfrachtet hatte und sie schon fast in Huntsville waren.
    Die erste Etappe war das Schönheitsinstitut. Daisy war bis zu diesem Zeitpunkt nur in Wilmas Schönheitssalon gewesen, und wie sie feststellte, gab es einen beträchtlichen Unterschied zwischen einem »Salon« und einem »Institut«. Zum einen wurde sie gefragt, was

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