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Auch Engel Moegens Heiss

Auch Engel Moegens Heiss

Titel: Auch Engel Moegens Heiss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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Geschmack. Todd überredete sie zu einem Fußkettchen, indem er ihr mit einem verwegenen Seitenblick eröffnete: »Nichts ist so sexy wie ein Fußkettchen, Süße.«
    Schließlich waren sie auf dem Heimweg. Daisy saß schweigend auf dem Beifahrersitz, wie betäubt von dieser Erfahrung. Falls es so etwas wie einen kosmetischen Krieg gab, dann hatte sie ihn heute geführt. Von diesem Tag an schlug sie ein neues Kapitel in ihrem Leben auf. Es ging nicht nur darum, wie die anderen sie sahen, sondern auch darum, wie sie selbst sich sah. Bis heute war sie zufrieden gewesen, im Hintergrund zu bleiben,
weil sie geglaubt hatte, es nicht besser zu verdienen. Damit war Schluss. Von nun an würde sie, egal wie sich ihr Männerjagd-Projekt auch entwickelte, das Beste aus sich machen, denn das war sie zumindest ihrem Stolz schuldig.
    »Wenn du mir die Frage gestattest«, meldete sich Todd nach zehn schweigend verbrachten Meilen, während derer sie den Tag zu verarbeiten versuchte, »was steckt eigentlich hinter dieser Gezeitenwende?«
    Seufzend ließ Daisy ihren Kopf gegen die Stütze sinken und machte die Augen zu. »Mein vierunddreißigster Geburtstag.«
    »Ehrlich? Ich hätte dich auf Ende zwanzig geschätzt.«
    Das zauberte trotz ihrer Erschöpfung ein Lächeln auf ihr Gesicht. »Wirklich?«
    »Ehrenwort. Vielleicht liegt es an deiner Haut; du gehst nicht viel in die Sonne, oder?«
    »Nicht besonders. Ich werde zwar braun, aber ich kriege noch leichter einen Sonnenbrand.« Außerdem war sie meistens lieber im Haus geblieben und hatte ihre Nase in ein Buch gesteckt.
    »Gut. Außerdem hast du etwas ganz bezaubernd Unschuldiges an dir, das dich jünger wirken lässt.«
    Daisy schlug die Augen auf und spürte, wie ihre Wangen warm wurden. »Ich komme nicht viel unter Leute«, gestand sie. »Das ist der zweite Grund, warum ich etwas verändern wollte. Ich möchte irgendwann heiraten. Und mal ehrlich, so wie ich zuvor ausgesehen habe, kann kein Mann mich beachten.«
    »Das wird sich von heute an ändern«, prophezeite er lächelnd. »Das verspreche ich dir.« Er überlegte kurz. »Gibt es da jemand Bestimmten, für den du dich interessierst?«
    Sie schüttelte den Kopf und spürte dabei den wunderbaren Schwung ihres Haares. Herr im Himmel, es war einfach nicht zu glauben! »Nein. Ich will mich einfach mal umsehen. Ich war noch nie in einem Club, und ich könnte mir vorstellen, dass
das ein ganz guter Anfang ist. Kennst du vielleicht ein paar gute Clubs?« Zu spät ging ihr auf, dass sie in den schwulen Clubs, in denen er wahrscheinlich verkehrte, keine allzu gro ßen Chancen hatte.
    »Ich habe gehört, der Buffalo Club soll ganz gut sein«, meinte er beiläufig. »Tanzt du gern?«
    »Ich kann tanzen, aber ich bin seit der Tanzschule kaum mehr dazu gekommen. Beim Tanzen lässt sich das Eis leicht brechen, stimmt’s?«
    »Ganz leicht.« Er sagte das total ernst. »Und willst du gleich heute ausgehen?«
    »Ich weiß nicht.« Allein in einen Club zu gehen, erforderte Mut, und den hatte sie für heute eigentlich bereits aufgebraucht.
    Todd sah kurz zu ihr hinüber und schaute gleich darauf wieder auf die Straße. »Manchmal ist es leichter, einfach weiterzumachen, wenn man schon mal in die Gänge gekommen ist, als aufzuhören und wieder neu durchzustarten.«
    Womit er meinte, dass sie gleich heute ausgehen sollte, nachdem sie schon solche Anstrengungen unternommen hatte, ihr Image umzukrempeln.
    »Ich werde darüber nachdenken«, sagte sie. Dann kam ihr ein Gedanke. »Aber ich weiß doch gar nicht, wie sich ›altes Geld‹ benimmt. Gibt es da irgendwas Besonderes -«
    »Nein«, fiel er ihr ins Wort. »›Altes Geld‹ ist nur eine Stilrichtung. Du darfst Persönlichkeit und Image nicht verwechseln. Sei einfach du selbst, dann brauchst du dir überhaupt keine Sorgen zu machen.«
    »Wenn ich einfach ich selbst bin, beachtet mich kein Mensch«, wandte sie ein.
    Er lachte. »Von heute an schon, Süße. Von heute an schon.«

8
    »Haben Sie Mitchell schon gefunden?«, fragte Temple Nolan.
    »Noch nicht.« Es wurmte Sykes, dass der Bürgermeister überhaupt fragte. Wenn er ihn gefunden hätte, dann hätte er es doch erzählt, oder? »Ich schätze, er taucht ungefähr eine Woche lang ab. Dann wird er entweder denken, es ist kein Problem, dass das Mädchen gestorben ist, oder er kriegt Ameisen im Hintern und denkt sich, er kann sich ruhig ein bisschen Action gönnen, solange er nicht in seinen Stammlokalen aufkreuzt. Ich habe alles abgedeckt.

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