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Auch Engel Moegens Heiss

Auch Engel Moegens Heiss

Titel: Auch Engel Moegens Heiss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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Schlüssel aus dem Zündschloss, ließ ihn in ihr Täschchen fallen und stieg aus, wobei sie noch im Aussteigen die automatische Verriegelung aktivierte.
    »Kanonen zur Linken, Kanonen zur Rechten …«, deklamierte sie bei ihrem Marsch über den Parkplatz und wünschte sich im nächsten Moment, etwas anderes zitiert zu haben, da die Leichte Brigade aus Tennysons Gedicht bei ihrem Angriff vollkommen aufgerieben worden war.
    Ihr hingegen passierte nichts. Sie wurde nicht aus dem Sattel geschossen, und es deutete auch niemand mit dem Zeigefinger auf sie, als sie die Tür öffnete. Sie trat ein, zahlte ihre zwei Dollar und wurde von der Musik verschluckt.
    Glenn Sykes saß in seinem Auto und beobachtete mit kalten,
brennenden Augen, wie die Frau in dem Club verschwand. Woher zum Teufel war sie gekommen? Allem Anschein nach hatte sie im Dunkeln in einem der Autos gesessen, wo er und seine Leute sie nicht hatten sehen können.
    Die Frage war nicht, ob sie etwas mitbekommen hatte, sondern wie viel sie mitbekommen hatte und wie viel sie davon begriff. Es war dunkel, Einzelheiten waren kaum auszumachen, und sie hatten keinen Lärm gemacht, der sie aufgeschreckt haben konnte. Wenn Mitchell nicht probiert hätte, das Pärchen auf sich aufmerksam zu machen, das in diesem Augenblick auf den Parkplatz gefahren war, dann hätte es für sie auch überhaupt nichts zu sehen gegeben. Aber verdammt noch mal, sobald Sykes aus dem Auto gestiegen war, hatte Mitchell begriffen, dass sie ihm ans Leder wollten und er nichts mehr zu verlieren hatte. Sykes konnte es dem Scheißer nicht verdenken, dass er einen letzten Versuch gewagt hatte. Zu dumm, dass Buddy schnell wie ein geölter Blitz mit dem Messer war; mehr als ein heiseres Krächzen hatte Mitchell nicht mehr herausgebracht.
    Sie kannte keinen von ihnen; ihr war ganz offensichtlich auch nichts Ungewöhnliches aufgefallen. Aber sie war ein loser Faden, und Sykes konnte keine losen Fäden brauchen. Ursprünglich hatte er geplant, Mitchell genug GHB einzuflößen, um drei Männer umzubringen, was das passende Ende für diesen Drecksack gewesen wäre. Er hatte sogar beschlossen, den Leichnam so zu deponieren, dass er gefunden wurde, noch bevor das GHB sich abgebaut hatte, damit die Bullen genau wussten, was ihn umgebracht hatte, und Mitchell als weiteres Drogenopfer abschreiben würden. Jetzt ging das nicht mehr, nicht mit dem Schlitz in Mitchells Kehle. Außerdem waren auf dem Parkplatz Blutspritzer, die unter Umständen irgendwem auffallen würden.
    Falls sie hier Stammgast war, dann hatte sie Mitchell möglicherweise wieder erkannt, möglicherweise kannte sie ihn sogar
näher - und würde sich möglicherweise an viel zu viel erinnern, wenn ihr zu Ohren kam, dass man ihm die Kehle durchgeschnitten hatte.
    Auch wenn er nicht gesehen hatte, aus welchem Auto sie gestiegen war, so konnte er doch das Gebiet eingrenzen. Er stieg aus, schlenderte in den entsprechenden Bereich des Parkplatzes, ging dann in die Hocke und notierte in Windeseile alle Nummernschilder. Er spielte sogar mit dem Gedanken, in den Club zu gehen und sie ausfindig zu machen. Sie hatte blonde Haare und trug ein rotes Kleid; so viel hatte er erkennen können, als die Tür aufgegangen war. Im Grunde dürfte sie nicht schwer zu finden sein.
    Allerdings hatte er Jimmy erklärt, dass er heute Abend nicht weg könne, und jetzt, wo Mitchell tot war, wollte er sich lieber nicht blicken lassen, vor allem nicht an jenem Ort, an dem Mitchell das letzte Mal lebend gesehen worden war.
    Sykes seufzte. Er würde hier hocken bleiben und abwarten müssen, bis die Frau heimfuhr, um ihr dann nach Hause zu folgen. Eigentlich sollte er die Beseitigung von Mitchells sterblichen Überresten überwachen, aber er konnte schließlich nicht an zwei Orten gleichzeitig sein. Er würde sich darauf verlassen müssen, dass Buddy und sein Kumpel den Leichnam an einer geeigneten Stelle abluden. Sie steckten ja ebenfalls bis zum Hals in der Sache. Er dagegen würde sich erst einmal um die Frau kümmern müssen.
     
    Der Buffalo Club war, wenn überhaupt, noch voller als vor einer Woche. Daisy blieb kurz im Eingang stehen, bis ihre Sinne sich an den ohrenbetäubenden Stimmenlärm gewöhnt hatten und an das Geschrammel der Band, deren Lied dröhnend laut davon erzählte, dass ein gewisser Earl sterben müsse, wobei ein Großteil des weiblichen Publikums den Text aus voller Kehle mitgrölte. Ein Mann, wahrscheinlich ein Kerl namens Earl, wollte sich das nicht

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