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Auch Engel Moegens Heiss

Auch Engel Moegens Heiss

Titel: Auch Engel Moegens Heiss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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Temple.« Wieder die Vornamen-Tour. »Hören Sie, heute Morgen habe ich auf der Herfahrt ein Auto in der Feuerwehreinfahrt zu Dr. Bennetts Praxis stehen sehen. Ich hab mir das Kennzeichen notiert, aber ich möchte nicht, dass irgendein Kranker Schwierigkeiten bekommt, deshalb hab ich keinen von Ihren Leuten rübergeschickt, um einen Strafzettel auszustellen. Wenn Sie mir das Kennzeichen raussuchen und den Fahrzeughalter nennen könnten, würde ich ihn anrufen und bitten, seinen Wagen nicht mehr dort abzustellen.« Niemand
konnte den netten Bauernburschen so überzeugend spielen wie er.
    »Sicher. Moment, ich brauche nur kurz einen Stift.« Der Chief klang nicht mal überrascht. Offenbar gewöhnte er sich allmählich an das Kleinstadtleben. »Schießen Sie los.«
    Temple las das Kennzeichen ab.
    Chief Russo antwortete: »Das haben wir gleich. Wollen Sie so lange warten?«
    »Sicher.«
     
    Als die Angaben auf dem Bildschirm erschienen, traute Jack seinen Augen nicht. Einen Moment blieb er mit erstarrter, finsterer Miene vor dem Computer sitzen. Dann druckte er die Angaben aus und kehrte mit dem Blatt in der Hand in sein Büro zurück.
    Den Hörer nahm er nicht wieder auf. Sollte der Bürgermeister doch warten.
    Der Wagen war auf Dacinda Ann Minor zugelassen, und die Adresse war jene, von der Daisy eben weggezogen war. Das Auto war ein acht Jahre alter Ford, also ganz eindeutig ihr Auto. Er hatte nicht gewusst, dass sie eigentlich Dacinda und nicht Daisy hieß, aber zum Teufel, wenn ihn jemand Dacinda getauft hätte, dann würde er sich auch Daisy nennen.
    Ihm war nicht klar, was hier gespielt wurde, aber eines wusste er genau: Dieser Schuft log ihn an. Seine Daisy würde ebenso wenig in einer Feuerwehreinfahrt parken, wie sie nackt über den Stadtplatz rennen würde. Die Frau fuhr nie zu schnell, ging nie bei Rot über die Straße, sie fluchte nicht mal.
    Und damit nicht genug, sie war heute Morgen ganz bestimmt nicht in Dr. Bennetts Praxis gewesen. Das wusste er genau, denn sie hatten die ganze Nacht miteinander verbracht, und es war ihr am Morgen ganz prächtig gegangen. Einfach superb. Unglaublich gut. Er war nur kurz heimgefahren, um frische Sachen anzuziehen, und als er aufs Revier gekommen
war, hatte ihr Auto schon auf ihrem Stammplatz hinter der Bücherei gestanden.
    Wer also interessierte sich für Daisys Autokennzeichen, und warum?
    Seine Gedanken überschlugen sich. Er konnte lügen und behaupten, es würde sich um ein gestohlenes Kennzeichen handeln und ob der Bürgermeister eine Beschreibung des Wagens habe? Oder er konnte dem Bürgermeister verraten, dass es sich um Daisys Auto handelte, und herauszufinden versuchen, was hier gespielt wurde.
    Erst Todd Lawrence und jetzt Temple Nolan. Da interessierten sich eindeutig zu viele Leute für diese kleine Bibliothekarin, und es gab viel zu viele Ungereimtheiten. Das nagende ungewisse Gefühl hatte sich in ein beißendes Jucken zwischen seinen Schulterblättern verwandelt.
    Wie standen wohl die Chancen, dass dem Bürgermeister die Gerüchte über das Techtelmechtel zwischen ihm und Daisy zu Ohren gekommen waren? Sie bewegten sich in unterschiedlichen Kreisen. Trotz seines kumpelhaften Getues mischte sich der Bürgermeister kaum unter das gemeine Volk. Er erschien zu den offiziellen Anlässen, aber damit hatte sich sein Engagement auch erschöpft. Wegen seiner jovialen Art fiel das den meisten Menschen nicht auf - oder sie schoben die Abwesenheit des Bürgermeisters bei manchen Veranstaltungen auf seine Frau Jennifer, die allem Anschein nach meistens hackedicht war. Jack war aufgefallen, dass der Bürgermeister seine Frau oft als Ausrede benutzte.
    Er nahm den Hörer wieder auf und agierte einfach aus dem Bauch heraus. »Verzeihen Sie, dass es so lang gedauert hat, aber der Computer ist heute ein bisschen lahm.«
    »Schon gut; ich hab’s nicht eilig«, antwortete der Bürgermeister großmütig. »Und wer ist der Übeltäter?«
    »Der Name sagt mir nichts. Dacinda Ann Minor.«
    »Was ?« Der Bürgermeister war hörbar perplex.

    »Dacinda Minor - wissen Sie was, ich wette, das ist die Bibliothekarin. Aber die heißt doch nicht Dacinda -«
    »Daisy.« Der Bürgermeister hörte sich an, als würde ihm jemand die Luft abdrücken. »Jeder nennt sie Daisy. Mein Gott! Sie -«
    »Na ja, auch Bibliothekarinnen können mal falsch parken, oder?«
    »Äh - ja.«
    »Soll ich sie anrufen und ihr gehörig Dampf machen? Sie ist städtische Angestellte; eigentlich müsste sie so

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