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Auch Frauen wollen nur das eine

Auch Frauen wollen nur das eine

Titel: Auch Frauen wollen nur das eine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerri Sharp
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Man schlich sich in ein Zimmer, obwohl man nicht hineingehen durfte, und kehrte mit einer Trophäe zurück, mochte sie auch noch so unbedeutend sein. Später krümmte man sich in seinem Triumph vor Lachen. Es geht um die Aussicht, ungestraft davonzukommen, die Regeln zu missachten, die Erwachsenen (die Autoritäten) zu überlisten und eine tolle Zeit zu haben. Ich habe viel über für das Konzept des unangemessenen Verhaltens; es ist der Freund der erotischen Fantasie und ein vorherrschendes Thema in Black-Lace-Romanen. Meine Autorinnen erinnere ich immer daran, dass es für die Hauptfigur sehr viel ungehöriger ist, den Slip im Büro auszuziehen und nicht im Verlauf einer Orgie. Bei erotischen Fantasien geht es um das Unerwartete – um das »was wäre wenn?« Anders als in Träumen, in denen wir unserem Unbewussten ausgeliefert sind, können wir bei unseren Fantasien die Darsteller und den Ort bestimmen, uns ausziehen oder aufregende Wäsche anziehen und so weit gehen, wie es uns eben gefällt. Wir können uns in erotischen Situationen sehen, die uns im wirklichen Leben vielleicht so peinlich wären, dass wir sie nie anstreben würden.
    Die Fantasien, die ich in diesem Abschnitt zusammengestellt habe, gehören zu den Storys, bei denen es um mehr geht als nur »um Leute, die Sex haben«. Es handelt sich um Fantasien, in denen Themen vorkommen, die über das rein Körperliche hinausgehen; in denen der menschliche Körper nicht unbedingt im Mittelpunkt stehen muss. Damit wären wir beim Fetischismus und bei Kleidung, die extra für Sex angezogen wird; dazu gehören auch Bereiche wie Bondage, Spanking, Züchtigung, Rituale und alle Instrumente der Disziplinierung; ebenso eher ungewöhnliche Themen wie Tiere und Aliens.
    Ärzte, Schwestern und andere Uniformen
    Während Männer eher dazu neigen, sich die perfekten Körperregionen der idealen Partnerin bildhaft vorzustellen, malen sich Frauen oft Situationen aus, in denen eine unübersehbare Dynamik der Charaktere am Werk ist. Nirgendwo lässt sich das besser darstellen als bei den Fantasien, die die Grenzen der gesellschaftlichen Stellung überschreiten oder mit sozialen Konventionen brechen. Das kann wie ein potentes Aphrodisiakum sein; man nähert sich einem Fremden auf eindeutige Weise oder strippt ein wenig zu provokant vor dem Arzt. Da wir Erwachsene sind und das Ziel des »Davonkommens« darin besteht, dass wir einen anderen sexuell erobern, mit dem wir keine ausgefallenen Sachen machen sollten, ist der Spieleinsatz sehr viel höher.
    Wenn wir uns an einen Arzt heranmachten, er uns aber abblitzen ließe, wären wir so peinlich berührt, dass wir diesem Mann nie wieder unter die Augen treten möchten. Deshalb geht es in vielen der Fantasien im ersten Abschnitt darum, dass die andere Seite die Kontrolle an sich reißt. Wir müssen uns nicht schämen, wenn wir nach den Dingen fragen, die wir wirklich wollen. Sozialer Rang und Berufe werden in diesen Fantasien fetischisiert, und zwar in einer Weise, dass derjenige, der den Beruf ausübt, auch derjenige ist, der die Führung übernimmt. Indem wir uns in die Obhut des anderen geben, treten wir von unserer Verantwortung zurück. Wir müssen unserem Zahnarzt vertrauen; sie/er hat die Möglichkeit, uns eine Menge Schmerzen zuzufügen. Außerdem müssen wir das tun, was sie/er sagt. Das gilt auch für die Polizei, für Feuerwehrleute und für alle anderen, bei denen es im Beruf darauf ankommt, dass wir mitmachen, damit sie ihren Job auch richtig ausüben können – dazu zählen auch Politessen.
    Wie viele Frauen werden schwach bei dem Gedanken an einen gut aussehenden Arzt, der in weißem Kittel und mit sauberen Händen daherkommt und uns einmal gründlich untersuchen will? Kein Wunder, dass die US-Fernsehserie Emergency Room auf Anhieb ein Hit war; wer auch immer George Clooney als Doctor Ross gecastet hat, verstand etwas von der Anziehungskraft der Fantasien rund um Ärzte und Medizin. Die andere Seite der Medaille ist die immer aktuelle männliche Fantasie, in der die sexy Krankenschwester vorkommt. Gut aussehend, weiblich, fürsorgend und ungezogen, wird sie uns einen unvergesslichen Aufenthalt im Krankenhaus ermöglichen. Das medizinische Umfeld gefällt wohl beiden Geschlechtern, da wir es uns oft wünschen, dass man uns die Verantwortung für unsere sexuellen Begierden abnimmt und den Leuten überlässt, die bestens ausgestattet sind, um mit unseren Bedürfnissen klarzukommen. Die Umgebung ist sauber und die

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