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Auch keine Tränen aus Kristall

Auch keine Tränen aus Kristall

Titel: Auch keine Tränen aus Kristall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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ganz sicher, dass er Spuren hinterließ, die ein Dutzend Dienstleister erkennen würden.
    Doch die einzige Konfrontation kam nicht von verärgerten Dienstleistern oder einem der allgegenwärtigen Fleischfresser des Dschungels, sondern von einigen bewaffneten Menschen, die wie durch Zauberei plötzlich zwischen den Bäumen auftauchten und die Erntemaschine umringten. Interessanterweise hatten sie den größten Teil ihrer Kleidung abgelegt.
    Grüße wurden getauscht und Waffen gesenkt. Ein paar von den Menschen starrten ein wenig verwirrt in den Dschungel und auf den Pfad, den die Erntemaschine wiederhergestellt hatte. Sie konnten es einfach nicht glauben, dass Ryo den schwierigsten Teil ihres Experiments geschafft hatte.
    »Und Sie sind sicher, dass Ihnen niemand gefolgt ist?« fragte ein vierschrötiger Mann. Sein Kopf- und Körperpelz waren schwarz und gekräuselt.
    »Es lief bemerkenswert glatt ab«, sagte Ryo. Er war froh, dass niemand ihn herausforderte. Er war nicht bereit, Erklärungen bezüglich Fals abzugeben. Der Zwischenfall schmerzte ihn in der Erinnerung immer noch.
    Sie führten ihn zu der Lichtung. Als die Erntemaschine zwischen den Bäumen hervorkam, hatte Ryo einige Mühe, das geschickt verborgene Shuttle auszumachen. Auf ihm schienen Gras, Büsche und gelbe Blumen gewachsen zu sein.
    Andere Hügel bezeichneten die tragbaren Bauten, die die Expedition mitgebracht hatte. Dort würde der Abschnitt für seine sechs unbeweglichen Schützlinge sein, dort einer für ihre menschlichen Gefährten. Die meisten Erwachsenen würden im Shuttle hausen.
    Da Shuttle und Bauten vom Boden aus fast unsichtbar waren, hatte Ryo keine Zweifel, dass die Illusion aus der Luft vollkommen sein würde. Darüber hinaus besaßen die Menschen auch komplizierte Geräte, mit denen die Wärme abgeleitet und die Geräusche gedämpft werden konnten. Sie würden also die ganze Zeit ungestört sein. Das war mehr, als er erhofft hatte.
    Ein heftiger Lärm in Gestalt eines schrillen an- und abschwellenden Pfeifens hallte hinten aus der Erntemaschine, Ryo brachte sie zum Stillstand. Einige weitere Menschen hatten sich ihnen inzwischen angeschlossen und spähten in den Laderaum.
    Ryo hätte sich beinahe ein Bein gebrochen, als er nach hinten eilte. In der Erregung des Augenblicks hatten die Menschen nicht daran gedacht, welche Wirkung ihr plötzliches Auftauchen wohl auf seine intelligenten und leicht zu beeindruckenden Passagiere haben würde.
    Es war nicht seine Absicht gewesen, die Kinder so schnell mit ihren Alpträumen zu konfrontieren.
    Matthew erinnerte sich an die ersten Male.
    Er war nicht sicher, weshalb man gerade ihn ausgewählt hatte, war aber froh darüber. Die Welt, auf der sie zu Besuch waren, war schön, voll bunter Käfer und fliegender Dinger und interessanter Kriecher, nach denen man in den klaren Teichen mit Stöcken stochern konnte.
    Dazu hatte er freilich nicht viel Zeit, weil sie ihn und die anderen dauernd mit den komischen Kindern spielen ließen. Sie waren so nett, dass es ihm gar nichts ausmachte, wenn er die meiste Zeit nicht ins Freie durfte.
    Bonnie und der große Käfer Ryo hatten ihm gesagt, dass seine neuen Freunde Kinder wären, so wie er, nur Kinder von Ryos Leuten. Aber sie sahen überhaupt nicht wie kleine Ryos aus. Tatsächlich war Matthews erste Reaktion und auch die seiner Freunde eher eine des Bedauerns gewesen, als sie sie das erste Mal sahen. Sie hatten keine Arme und keine Beine. Wie konnte man denn ohne Arme und Beine überhaupt spielen?
    Aber ihre Körper waren irgendwie wurmähnlich. Zuerst ekelte ihnen davor ein wenig. Aber dann hatten sie auch blasse Farben unmittelbar unter der Haut, und die waren schrecklich nett. Es war komisch, wenn man zusah, wie sich diese Farben von Grün nach Blau änderten, von Rot nach Gelb und dann wieder zurück. Matthews wünschte sich, er könnte seine Farbe auch so ändern.
    Und wie sie rochen - richtig gut. Wie frisch geschnittenes Gras oder der Rocksaum seiner Mutter oder die Wäsche, wenn sie noch ganz neu war. Die Erwachsenen befürchteten zuerst, er und seine Freunde würden vor den Larven Angst haben. Larven - so nannten sie sie. Das war natürlich albern. Wie konnte man denn vor etwas Angst haben, was so gut roch und keine Arme hatte, mit denen es einen schlagen konnte, oder Beine zum Treten? Die Larven, wie sein bester Freund Moul, hatten viel mehr Angst vor Matthew und den anderen Menschenkindern als die Menschenkinder vor ihnen.
    Auf dem Schiff hatte

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