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Auch keine Tränen aus Kristall

Auch keine Tränen aus Kristall

Titel: Auch keine Tränen aus Kristall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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kam rutschend zum Stillstand. Er setzte dazu an, etwas zu sagen, dann verdunkelte ein Schatten seine Ommatidia, und er kippte nach links um. Sein Vorgesetzter und Broh beugten sich über ihn, wobei sie ihre Aufmerksamkeit zwischen dem bewusstlosen lel und dem jetzt verlassenen Korridor teilten.
    Broh sah zu, während Anzeljermeit seinen Untergebenen inspizierte. »Er scheint nicht verletzt zu sein, Sir«, verkündete der Offizier schließlich. »Sein Anzug ist intakt, und die Verschlüsse scheinen ungebrochen - aber das ist natürlich schwer zu sagen, da sie sich ja selbst reparieren. Sein Atem jedenfalls ist normal, wenn auch angestrengt.«
    »Sie meinen, er scheint physisch unverletzt.« Der Dritte Beobachter starrte mit einer Mischung von Furcht und Ekel den Korridor hinunter. Er machte eine Geste des Erstaunens, in die sich Besorgnis vierten Grades mischte.
    »Mich wundert es gar nicht, dass er in Koma gesunken ist«, sagte die Erste Beobachterin. »Haben Sie das Ding deutlich gesehen? Was für ein unmöglicher Organismus!«
    »Das war doch sicher ein Angehöriger der Mannschaft.« Broh stand auf.
    »Ich würde zwar gern etwas anderes denken, aber ich fürchte, ich muss zustimmen«, sagte der Zweite Beobachter.
    Die Aufmerksamkeit des Kapitäns galt dem immer noch leeren Korridor. »Unmöglich zu sagen, wieviele von ihnen da sind. Aber wir müssen jedenfalls daran denken, dass der hier keine Waffen trug.«
    »Wenn das ein Versuch einer freundlichen Begrüßung war«, sagte Anzeljermeit, »esse ich mein linkes Bein.«
    »Welches?« fragte Qouz.
    »Alle beide.«
    »Ich fürchte, es steht außer Zweifel, dass lel angegriffen werden sollte«, murmelte Broh bedauernd. Die Dinge hatten sich nicht so entwickelt, wie er das erhofft hatte. Er überprüfte den Ladezustand seines Stechers. »Zurück zum Shuttle! Die Zinramm soll ein weiteres Shuttle schicken. Ich möchte einen kompletten Außentrupp hier haben.«
    »Ja, Sir.« Anzeljermeit pfiff in sein Interkom, um mit seiner Einheit Verbindung aufzunehmen.
    »Karabiner und Handwaffen«, fügte Broh widerstrebend hinzu.
    »Verzeihung, Captain«, sagte der Dritte Beobachter, »aber ist das an diesem Punkt klug? Ich hätte zugegebenermaßen vor ein paar Augenblicken auch nicht gern mit dem armen Burschen getauscht. Aber wir sind doch jetzt sicherlich über eine formelle Furchtreaktion hinausgereift? Wir müssen versuchen, mit dem Wesen Kontakt herzustellen.«
    »Das werden wir auch«, stimmte Broh zu. »Aber ich muss mit allem gebührenden Respekt feststellen, dass Sie und Ihre Beobachterkollegen meiner Verantwortung unterstehen, so wie alle an Bord der Zinramm. Die Vorschriften sehen vor, dass ich mit höchster Vorsicht vorgehe, falls wir irgendwelche fremden Intelligenzen entdecken sollten. Bis jetzt habe ich nichts gesehen, das mich dazu veranlassen könnte, von dieser Vorschrift abzuweichen.« Er starrte weiterhin in den Korridor und versuchte sich das Schreckenswesen noch einmal auszumalen, das sie angegriffen hatte. »Am allerwenigsten wäre ich jetzt dazu bereit.«
    »Wie Sie befehlen«, sagte der Dritte Beobachter. »Es entspricht zwar gar nicht meiner wissenschaftlichen Einstellung, aber ich muss zugeben, dass Ihre Haltung völlig verständlich ist.«
    »Ich auch.« Der Zweite Beobachter war sichtlich erschüttert. »Haben Sie das Ding gesehen? Ich kann mir kaum vorstellen, dass es intelligent sein könnte.«
    »Das zu beurteilen besitzen wir noch keinen absoluten Maßstab«, sagte Broh nachdenklich. »Der Mannschaft gehört es ganz sicher an. Aber es kann ein untergeordneter Typ sein. Die wahren Meister dieses Schiffes gehören vielleicht einer anderen, höheren Gattung an, die die Art, die wir gesehen haben, nur für untergeordnete Funktionen einsetzt. So wie unsere Vorfahren einst spezialisierte Funktionen hatten. Primitive Thranx-Arbeiter waren im Vergleich zu den alten Soldaten von höherer Intelligenz. Vielleicht haben wir hier lediglich einen fremden Soldaten gesehen, funktionell aber vergleichsweise unintelligent.«
    »Eine plausible Theorie«, räumte die Erste Beobachterin ein. »Es könnte auch sein, dass er einer anderen, weniger fortgeschrittenen Rasse angehört. Es kann eine Beziehung zwischen zwei unterschiedlichen Gattungen geben.«
    »Genau. Der, den wir gesehen haben, mag aggressiv gehandelt haben. Aber bis jetzt ist noch niemand verletzt worden.« Broh wandte sich Anzeljermeit zu. »Niemand schießt, solange ich es nicht befohlen habe!«
    »Sehr

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