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Auch keine Tränen aus Kristall

Auch keine Tränen aus Kristall

Titel: Auch keine Tränen aus Kristall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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entfernte er auch den Schutzanzug auf der linken Seite. Sein Thorax pulsierte.
    »Reaktion?« erkundigte sich die Dritte Beobachterin.
    Die Antwort kam als ein kurzes Stöhnen, wurde langsam stärker und normaler. »Trocken genug, dass einem das Blut dabei vorrosten kann. Ein ziemlicher Schock.« Er löste das Oberteil seines Anzugs sowie die durchsichtige Kopfkuppel, und saß jetzt mit ungeschütztem Oberkörper da. Seine Fühler flatterten und spreizten sich nun unbehindert, als er die Luft prüfend einsog. »Man kann die Trockenheit förmlich riechen, und die Kälte frisst sich einem in die Eingeweide. Aber davon abgesehen ist die Luft durchaus atembar, wie man es von den Instrumenten ablesen konnte. Man braucht nur eine Menge Feuchtigkeit hinzuzufügen und sie ein wenig aufzuwärmen, dann wäre sie ganz angenehm. Was meinen Sie, Quoz?«
    Die Angesprochene öffnete das obere Drittel ihres Anzugs und klappte es zurück. Jetzt wedelten zwei Fühlerpaare frei im Raum.
    »Ich stimme zu«, sagte sie schließlich mit etwas mehr Begeisterung als ihr Vorgesetzter. »Durchaus genießbar.«
    Die Erste Beobachterin begann ihrerseits ihren Anzug zu öffnen. »Ich jedenfalls bin diese Konservenluft leid. Schließlich hat man nicht jeden Tag Gelegenheit, eine fremde Atmosphäre zu kosten.«
    Bald waren alle mit den Verschlüssen ihrer Anzüge beschäftigt, wobei sie freilich die Unterteile verschlossen und beheizt ließen. Anzeljermeit hatte es sich auf der eigenartigen, fremden Plattform bequem gemacht und beobachtete sie, wobei ihm das Wissen Vergnügen bereitete, dass er derjenige gewesen war, der als erster Mut bewiesen hatte. Dann machte er eine Geste, die Unsicherheit und ein gewisses Maß an Besorgnis vermittelte, und setzte sich schnell auf.
    »Wo ist lel?« Sein Blick wanderte durch den Raum und blieb schließlich an der Türöffnung haften, die in den Korridor hinausführte.
    Der andere Angehörige des Außenkommandos drehte sich langsam im Kreis. »Ich weiß es nicht, Sir.«
    Der Offizier glitt vom Sessel. »Das kostet ihn seinen Dienstrang, ohne Erlaubnis hier wegzugehen!«
    »Sachte, Sir! Sie kennen lel. Impulsiv und leicht gelangweilt. Nun, vielleicht nicht gerade impulsiv, aber unvorsichtig.«
    »An Bord der Zinramm mag das ja angehen, aber hier müssen wir ... «
    Aus weiter Ferne war erregtes Pfeifen zu hören.
    »Schnell!« befahl der Offizier.
    Die Anzüge wurden augenblicklich wieder abgedichtet, und der Bautrupp rannte in die Richtung, aus der das Pfeifen zu hören war. Die Leute hatten den Raum mit den Sesseln noch nicht weit hinter sich gelassen, als lel um die Ecke kam, auf allen sechsen rennend, als wäre der Herrscher der fernen Finsternis persönlich hinter ihm her. Über ihre Interkoms konnten sie ein heftiges, gehetztes Atmen hören.
    »Da hat Ihnen wohl etwas richtig Angst angejagt, wie?« sagte Anzeljermeit scharf, wobei er nicht gleich die Haltung bemerkte, die der andere angenommen hatte: die Fühler im Anzug flach zurückgefaltet und die Kiefer so fest aufeinandergebissen, dass Broh schon glaubte, sie müssten zerbrechen. »Geschieht Ihnen ja recht dafür, dass Sie einfach ...« - seine Stimme erstarb wie eine Brise.
    Ein Ding war im Korridor hinter dem erschreckten lel aufgetaucht.
    Es rannte hinter ihm her, lief mit schrecklich fließenden Bewegungen seiner unteren Gliedmaßen. Die massige Gestalt ragte über dem winzigen lel hoch auf. Das fremde Wesen schien den Korridor auszufüllen, obwohl es in Wirklichkeit gar nicht so groß war. Seine Stimme war ein Donnern aus tiefer Kehle, das Broh an die gefährlichsten Fleischfresser Hivehoms erinnerte.
    Und genau das war es auch sicherlich: ein Tier, das irgendeinem Käfig an Bord entwichen war, vielleicht einem reisenden Zoo. Aber es trug Kleidung und bewegte sich zielbewusst, irgendwie gar nicht raubtierhaft. Trotz allem, was seine aufgewühlten Sinne ihm zuriefen, wusste Broh, dass dies ein Angehöriger der fremden Mannschaft sein musste.
    Das fremde Geschöpf fuhr fort, unverständliche Geräusche von sich zu geben, während es lel weiterhin verfolgte. Broh zog seinen Stecher, war aber entschlossen, bis zum letzten Augenblick nicht zu feuern.
    In diesem Augenblick bemerkte das Scheusal den Bautrupp, der sich am Ende des Korridors zusammendrängte. Es blieb abrupt stehen, machte ein besonders heftiges Geräusch, das Brohs Kopf zum Zittern brachte, und verschwand auf demselben Wege, auf dem es gekommen war.
    lel hatte sie inzwischen erreicht und

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