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Auch keine Tränen aus Kristall

Auch keine Tränen aus Kristall

Titel: Auch keine Tränen aus Kristall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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hinkommen.«
    »Ist das wahrhaftig Ihr Wunsch oder das, was Sie zu wünschen glauben?« fragte sie scharfsinnig. »Sie haben mir zugehört. Sie haben die Reaktion all derer gesehen, die Sie am meisten lieben. Ist es nicht möglich, dass sie recht haben und Sie unrecht? Gegen die Erfahrung, die Tradition und die Liebe können Sie nur eine vage ›Sehnsucht‹ ins Feld führen. Wer hat also die besseren Argumente, Ryozenzuzex? Sie sind intelligent. Gebrauchen Sie jetzt diese Intelligenz und hören Sie auf die Stimme Ihres inneren Ichs!«
    Er schien in sich zusammenzusinken. Sein Körper schien zwischen seine Beine zu fallen. »Ich kann nicht gegen Ihre Argumente ankämpfen, Clan-Mutter. Ich nehme an, Sie haben recht. Sie alle haben recht.« Das klang nicht zufrieden, aber die Eindringlichkeit war von ihm gefallen. »Es war die Erregung des Augenblicks, der Möglichkeiten, die ich sah. Aber jetzt erkenne ich, dass sie nicht für mich sind. Narretei. Ich schäme mich.«
    Er vollführte eine Geste der Verlegenheit, in die sich leichter Humor mischte. »Leidenschaftslos von außen betrachtet, scheint es tatsächlich unvernünftig und unreif.«
    »Du brauchst nicht verlegen zu sein«, sagte sein Erzeuger. »Man bewundert dich, weil du dich der Realität stellst. Wenn deine Neugierde so groß ist, hättest du vielleicht als Laufbahn die Informationsverarbeitung wählen sollen.«
    »Kein schlechter Gedanke. Vielleicht könnte ich das eines Tages immer noch, als zweiten Beruf.«
    »Vielleicht«, sagte Ilvenzuteck beruhigend. Sie beobachtete ihn scharf. »Wie fühlen Sie sich?«
    »Nicht zu gut«, sagte er. »Müde.«
    »Verständlich. Genug jetzt mit diesen Albernheiten. Gehen Sie mit Ihrer Vorgefährtin in Ihre bewundernswerte Wohnung zurück.«
    »Natürlich nur, wenn du das willst, Ryo.« Fal war sichtlich besorgt.
    »Natürlich will ich.« Er sah sich dankbar um. »Ich danke Ihnen, danke Ihnen allen für das, was Sie getan haben. Für Ihre Fürsorge und Ihre Zuneigung. Ich war ein Idiot, und das nicht das erste Mal. Aber zum letzten Mal.«
    Fal ging auf ihn zu, und sie schlangen liebevoll die Fühler ineinander.
    »So ist es viel besser.« Ilvenzuteck seufzte erleichtert. »Eine Nacht, die man am besten vergisst. Uns alle hat man aus gesundem Schlaf geweckt. Und wir alle müssen morgen wieder arbeiten. Also, alle nach Hause! Und wir wollen nicht mehr über diese Sache reden!«
    Tage verstrichen. Zur Überraschung aller kam eine zweite Nachricht von Brohwelporvot. Fal zögerte nicht, sie Ryo zu zeigen. Die Worte und Formulierungen waren ruhig, kontrolliert, wieder typisch für Broh, im Gegensatz zu seiner ersten hysterischen Nachricht.
    Brohs Mitteilung erklärte, dass alles in der letzten Nachricht die Folge von Überarbeitung und Sorge gewesen sei und auf die Last eines schwierigen Kommandos zurückzuführen sei, auf dem er sich noch nicht ganz wohl fühlte. Es gab keine Ungeheuer, und es war auch kein Kontakt mit einem schwarzen, kugelförmigen fremden Fahrzeug hergestellt worden. Und er, Broh, war in eine Erholungsanstalt geschickt worden, um dort Ferien zu machen. Er fühlte sich ganz wohl, und sie solle sich um ihn keine Sorgen machen. Eines Tages würde er ihr mehr von den Alpträumen erklären, die einen im tiefen Raum überfallen konnten, und dann würden sie beide darüber lachen.
    Fal spielte die Nachricht Ryo ein zweites Mal vor. Er nahm sie in sich auf und pflichtete ihr sofort bei, dass sie eine vernünftige Erklärung für das Vorangegangene sei. Es war nicht einmal notwendig, sie mit langsamerem Tempo zu wiederholen, weil er selbst bezüglich der ersten Botschaft zu einem ähnlichen Schluss gelangt war. Es war gut, dass seine Theorie damit bestätigt wurde.
    Es war klar zu erkennen, dass Broh die Nachricht selbst diktiert hatte, denn sie trug unten seinen eigenen Gesichtsabdruck. Und um jeden Verdacht seitens Ryos zu entkräftigen, hatte Fal die Authentizität der Nachricht durch eine kurze, schrecklich teure, persönliche Stimm-Bild-Konversation mit Broh persönlich auf Hivehom bestätigt und spielte jetzt eine Kopie dieses Gesprächs für Ryo ab.
    Der ganze Vorfall war ein Phantasiegebilde gewesen, ausgelöst von einem schlimmen Traum. Er würde jetzt nicht länger ihr Leben überschatten. Ryo war da ganz ihrer Meinung und machte ihr sogar Vorwürfe wegen ihrer persönlichen Aufzeichnung. Die Nachricht vorher hatte in seinen Gedanken nicht einmal mehr ein Prickeln ausgelöst - das war seit der

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