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Auch keine Tränen aus Kristall

Auch keine Tränen aus Kristall

Titel: Auch keine Tränen aus Kristall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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sporadischen, hässlichen kleinen Angriffe auf Willow-wane«, sagte der Soldat traurig. »Ihre Welt ist nicht die einzige Kolonie, die unter dieser Aufmerksamkeit der AAnn zu leiden hat. Es hat viele solcher Zwischenfälle gegeben. Zu viele. Aber wir sind hier Wissenschaftler und gehören keinem Kampfbau an. Aber dafür, dass man eine Meinung ausdrückt, gibt es keine Strafe.«
    »Das ist erfrischend zu hören«, räumte Ryo ein.
    »Bei uns hier auf Hivehom kommt so etwas nie vor. Eine so extreme Provokation würden die AAnn nie riskieren. Mit noch so komplizierten Erklärungen könnten sie keinen Angriff auf die Mutterwelt selbst wegdiskutieren - immer vorausgesetzt, dass sie unsere Verteidigung durchdringen könnten. Also begnügen sie sich damit, uns zu reizen. Am Ende könnte das den Krieg herbeiführen, den sie so sehr zu vermeiden suchen. Unterdessen erproben sie unsere Waffen und Reaktionen und unsere Kriegsbereitschaft abseits von den Konzentrationen unserer Macht.«
    »Das ist genau das Problem, um das es uns geht«, sagte Ryo.
    »Und das wir gelöst haben möchten«, fügte Wuu hinzu, um nicht ganz stumm zu bleiben.
    »Natürlich, ich verstehe Ihre Sorge«, sagte der Soldat. »Sie wünschen Erklärungen und Antworten. Seit dem Zwischenfall, von dem Sie sprechen, haben die AAnn Ihnen keine Schwierigkeiten mehr bereitet?«
    »Nein«, antwortete Ryo, »aber wir ...«
    »Kommen Sie bitte mit!« Der Offizier trat ein paar Schritte zurück und gab zwei Kollegen ein Zeichen. Ein kurzes, rätselhaftes Gespräch schloss sich an, und dann wurden Ryo und Wuu in einen anderen Raum hinter dem dreieckigen Saal geführt.
    Ein großer Bildschirm beherrschte eine ganze Wand. Die ganze rechte Wand war von Kästen mit Chips in Regalen bedeckt. In dem schwach beleuchteten Raum standen ein Dutzend bequem gepolsterte Sättel herum.
    Der Offizier ging an der Wand entlang, wählte schließlich einen Knopf aus und drückte ihn. Ein rechteckiges Plastikplättchen schob sich aus einer Vertiefung in der Wand. Er legte es in den Projektor an der hinteren Wand ein und reichte dann Ryo einen kleinen Würfel mit einigen Vertiefungen.
    »Damit lassen sich die Geschwindigkeit, die Bewegungsrichtung und andere Funktionen des Projektors steuern«, erklärte er. »Ich habe ihn bereits auf den Abschnitt eingestellt, der den Angriff auf Ihren Heimatplaneten zeigt. Dieser Chip enthält weitere ähnliche Zwischenfälle und die Geschichte dieser Angriffe und befasst sich auch mit der Psychologie der AAnn und ihren Motiven.« Er ging auf die Tür zu, die zum Saal draußen führte.
    »Wenn das Material Ihre Fragen noch nicht beantwortet, will ich mich gern weiter mit Ihnen unterhalten, falls Sie fertig sind, ehe meine Schicht zu Ende ist. Wenn ich nicht mehr da bin, hilft Ihnen die Abendschicht gern.« Die Tür schloss sich hinter ihm.
    Wuu wirkte enttäuscht. »Ich habe nicht so hart gearbeitet und bin nicht so weit gereist, um mir gesäuberte Militärgeschichte anzusehen.«
    »Ich auch nicht«, sagte Ryo. »Aber zumindest ist es ein Anfang. Wenn wir den Chip laufen lassen, verschafft uns das Zeit, um uns für den nächsten Schritt zu entscheiden.«
    Sie schalteten den Projektor ein, und bald befassten sich Ryos Gedanken nicht mehr mit dem, was als nächstes zu tun war, sondern mit dem Material, das vor ihnen auf dem Bildschirm ablief. Die Rekonstruktion, die jene verwirrten, angsterfüllten Augenblicke einer so fernen Vergangenheit wieder lebendig werden ließen, faszinierte und erschütterte ihn zugleich ...

SIEBEN
    Nach einer Diskussion über den Angriff und einer langwierigen Auseinandersetzung über die offizielle Haltung, die die AAnn anschließend angenommen hatten, berichtete der Chip von den verstärkten Streifen im Raum um Willow-wane, dem offiziellen Protest, den Botschafter Veltrentrisrom den AAnn zugeleitet hatte, und gab schließlich eine statistische Zusammenfassung, die die Attacke auf Paszex mit allen ähnlichen AAnn-Übergriffen in Zusammenhang brachte.
    Worte, dachte Ryo bitter, Worte und Zahlen. Zerstörte Leben und vernichtete Bauten - alle statistisch interpretiert, für Studienzwecke. Er ließ den Apparat weiterlaufen: Er begann, andere Angriffe auf Willow-wane und auf Colophon zu beschreiben.
    Als der Chip schließlich endete, hatte Ryo ebenso wenig eine Ahnung, was sie nun weiter unternehmen sollten, wie vorher. Wuu saß auf einem der Sättel und überlegte - oder schlief. Jedenfalls durfte man ihn in dem Zustand nicht

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