Auch keine Tränen aus Kristall
Aufsichtsratsmitglied für die Inmot-Company erhalten hatte. Er empfand Schuldgefühl darüber, dass er die Position und die Besoldung annahm, wo er doch den größten Teil seiner Zeit damit verbrachte, allem zuwiderzuhandeln, für das er bezahlt wurde, nahm die Beförderung aber doch mit scheinbarer Dankbarkeit entgegen.
Die Zeit kam, wo selbst Wuu bereit war, nach Willow-wane zurückzukehren. Der alte Poet versicherte Ryo, er würde sich, sobald sich seine Angelegenheiten normalisiert hätten, die Zeit nehmen, nach Paszex zu reisen, um sich dort mit Ryos Familie zu treffen und ihnen persönlich zu versichern, dass er, Ryo, sich guter Gesundheit erfreute.
Neben seiner Forschungsarbeit und dem Erlernen der menschlichen Sprache erwarb Ryo sich nebenbei auch gründliches Wissen über Sektion X und alle Sicherheitsmaßnahmen. Das Shuttle-Fahrzeug der Ungeheuer befand sich in einem kleinen Hangar ganz in der Nähe. Es wurde gründlich von Thranx- Ingenieuren studiert. Gelegentlich brachte man einige scharf bewachte Ungeheuer an Bord, damit sie dort Konstruktionseinheiten erklären konnten, und Ryo pflegte sie bei solchen Besuchen als Dolmetscher zu begleiten.
Während solcher Besuche wurden die Sicherheitsmaßnahmen an Bord und in der näheren Umgebung des Shuttles vervierfacht. Angesichts solcher Vorsicht brauchte Ryo einige Zeit, um einen Plan auszuarbeiten, der auch nur minimale Chancen auf Erfolg versprach.
Die Flüchtlinge würden die Korridore mit Ausnahme eines einzigen ignorieren. Seit der Flucht Luhs und Bonnies wurde alles, was größer als ein Wasserrohr war, dauernd überwacht. Diesmal würden alle schnell nach oben fliehen, dort zu einem anderen Ausgang eilen und ihn dazu benutzen, um den Stützpunkt so nahe wie möglich beim Hangar wieder zu betreten. Ryo hoffte, dass die Behörden die Möglichkeit nicht in Betracht ziehen würden, dass die Aliens, einmal draußen angelangt, dann versuchen würden, nach innen zu entkommen.
Es war schwer, geduldig zu bleiben. Ryos Bitten, ihm Zeit zu lassen, wurden von dem Baumeister - ›Captain‹ - der Aliens, Elvirasanchez, unterstützt. Sie redete nicht viel, aber man hörte auf das, was sie sagte.
Schließlich endete die vierte Jahreszeit mit dem Fest von Teirquelot, was dem Personal des Stützpunkts Anlass zu einer Feier war. Auf einem Stützpunkt, der so wenig Abwechslung bot wie Sed- Clee, nahm man Feiertage ernst.
Das Sicherheitspersonal hatte rings um den Saal der Aliens Kanister mit Schlafgas installiert, eine Vorsichtsmaßnahme, aus der Ryo für seine Freunde Nutzen zu ziehen gedachte.
Viele Monate waren seit der Flucht Luhs und Bonnies verstrichen. Die verminderten Sicherheitsmaßnahmen im Verein mit dem Feiertag erlauben es Ryo, ungefragt von Raum zu Raum zu gehen. Niemand sah, wie er die Kontrollventile der Kanister neu einstellte, obwohl es einiger Zeitteile einer die Nerven bis aufs äußerste beanspruchenden Aktivität bedurfte, um die Arbeit zu vollenden. Jetzt würden die Kanister, wenn man sie aktivierte, ihren einschläfernden Inhalt nicht in das Quartier der Ungeheuer, sondern in die umliegenden Bereiche abgeben.
Nur ein Korridor sollte unvergast bleiben, weil er zu einer Fluchtrampe mit Zugang zur Oberfläche führte. Ryo war beunruhigt, dass die Aliens unter der Kälte leiden würden; aber die Menschen versicherten ihm, dass die Kälte sie nicht daran hindern würde, die ganze Strecke bis zum nächsten Ausgang zurückzulegen.
Ryo hatte sich anhand einiger Entlüftungstürme durch Berechnungen genauen Aufschluss über die Position des Hangars mit dem Shuttle der Menschen verschafft und dann den nächsten Ausgang ausgesucht. Sobald sie sich wieder im Inneren des Stützpunktes befanden, würde ihre präzise Position die nächsten Schritte bestimmen. Für sein ungeübtes Auge schien der Eingang sich jedenfalls ganz nahe beim Shuttle-Hangar zu befinden.
Er würde warten, bis man die Wachen auf ein Mindestmaß reduziert hatte, was vermutlich auf dem Höhepunkt der Festlichkeiten der Fall sein würde. Die Ungeheuer würden vorgeben, in ihrem Saal tief zu schlafen. Dann würde Ryo, mit einer entsprechenden Maske versehen, die umliegenden Räume aufsuchen und die Gaskanister überall, mit Ausnahme des gewählten Korridors, öffnen.
Wenn man nach den üblichen Dienstvorschriften vorgegangen war, würden in jenem Korridor zwei Posten stationiert sein, die Ryo irgendwie ausschalten musste. Das sollte nicht schwierig sein, da die beiden Posten ja
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