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Auch keine Tränen aus Kristall

Auch keine Tränen aus Kristall

Titel: Auch keine Tränen aus Kristall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Untersuchungen zu verkünden, die sie in Gang gesetzt hatten, als sie wieder an Bord gekommen waren. Er erklärte, dass die Luft atembar, das Schwerkraftsystem funktionsfähig und im allgemeinen alles innerhalb der Welt aus Metall, die die Seeker darstellte, in Ordnung sei.
    Das einzelne Licht auf Bonnies Konsole behielt seine Position, so als wäre seine Mannschaft entschlossen, ihnen, falls das notwendig sein sollte, quer durch die ganze Galaxis zu folgen. Zweimal sank es vom Bildschirm, aber nur um kurz darauf wieder zurückgekrochen zu kommen. Einmal holte es sogar etwas auf.
    »Was halten Sie davon?« fragte Sanchez den Zweiten Offizier.
    Taourit studierte die Anzeigegeräte und Bildschirme, gab dem Computer eine Anfrage ein und erhielt die neueste Information.
    »Die basteln an ihrem Antrieb herum. Wahrscheinlich versuchen sie ein wenig mehr Tempo herauszuschinden.« Er sah zu ihr hinüber. »Es wäre für die künftigen Beziehungen schädlich, wenn die bei dem Versuch, uns zu fangen, in Stücke fliegen würden.«
    »Dafür kann man uns nicht verantwortlich machen«, erwiderte die Kapitänin ruhig. »Wir haben keinerlei feindselige Gesten ihnen gegenüber gemacht, und sie haben uns trotzdem gefangengehalten - hätten uns für immer festgehalten, wenn wir nicht entkommen wären - zumindest behauptet dieser Käfer das.«
    »Ja, der schon«, stimmte Taourit ihr zu.
    »Der Käfer heißt Ryo«, erinnerte sie Bonnie. Sie drehten sich beide herum und sahen sie an und nahmen dann ihr Gespräch wieder auf.
    »Er behauptet das, aber wer ist ›er‹? Könnte es sein, dass er ein raffiniert eingeschleuster Spion ist?« überlegte der Zweite Offizier.
    »Das glaube ich nicht«, sagte Sanchez. »Unsere Flucht ist ganz offensichtlich nicht von ihnen manipuliert worden.«
    »Sind Sie da ganz sicher?« fragte Taourit. »Vielleicht waren sie der Ansicht, dass sie über das Schiff und uns alles in Erfahrung gebracht hatten, was sie konnten.« Er machte eine weitausholende Geste. »Dass hier alles an Ort und Stelle ist, heißt ja nicht, dass sie die Seeker nicht zerlegt und wieder zusammengesetzt haben. Ich wette, sie wären dazu imstande. Haben Sie diese oberen Hände bemerkt, die sie Echthände nennen? Damit können sie feinste Arbeiten verrichten, besser als die besten Kunsthandwerker der Erde. Warum kann es also nicht sein, dass sie auch unsere Flucht eingefädelt haben? Keiner ihrer Leute ist verletzt worden; das kann auf die Überraschung zurückzuführen sein - oder darauf, dass sie überhaupt nicht überrascht waren. Ich glaube nicht, dass irgendwelche Überwachungsgeräte an Bord sind. Die hätten wir inzwischen mit den Diagnosegeräten gefunden. Und außerdem könnten die über interstellare Entfernungen ohnehin nicht funktionieren. Aber in diesem Ryo haben sie ein viel besseres Aufzeichnungsgerät an Bord.«
    »Weit hergeholt. Wie könnte er seine Information nach Hause zurückbringen?«
    »Das weiß ich nicht, Captain. Aber schließlich gibt es noch eine ganze Menge bei diesen Käfern, das wir nicht wissen. Sicher ist es weit hergeholt - aber nicht unmöglich.«
    »Nein, nicht unmöglich«, räumte sie ein.
    »Vielleicht hatten sie recht«, warf Bonnie von der anderen Seite des Kontrollraums ein.
    »Womit recht?« fragte Taourit.
    »Bezüglich unserer rassischen Paranoia. Unsere Geschichte bestätigt sie darin etwa ebenso sehr wie Ihr augenblickliches Gespräch.«
    »Das ist nur eine Möglichkeit, die man in Betracht ziehen sollte«, meinte Sanchez. Aber sie setzte die Diskussion mit dem Zweiten Offizier nicht fort.
    Sie waren zwölf Stunden geflogen und hatten eine beträchtliche Distanz zwischen sich und Hivehom gelegt, und Alexis Antonovich war erschöpft. Er war wie festgeklebt vor den Antriebs-Monitoren gesessen, seit sie die Seeker wieder in Besitz genommen hatten. Das Schiff funktionierte einwandfrei. Die reparierten Geräte hatten gehalten, und im Feld war nicht die geringste Schwankung. Sie schossen durch den Plusraum, sicher umhüllt von ihrem Kokon aus mathematischer Verzerrung. Jetzt hatte der Ingenieur keinen sehnlicheren Wunsch, als sich auszuruhen.
    Er blieb vor seiner Kabine stehen und betätigte den Schalter, der die Tür beiseite gleiten ließ. Mit geröteten Augen trat er an das Waschbecken. Nachdem er sich das Gesicht gewaschen hatte, fühlte er sich sehr viel wohler. Ein Blick in den Spiegel zeigte ihm wirren Bartwuchs, ein Andenken an die Zeit auf der Käferwelt. Enthaarungscreme war eine der

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