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Auch keine Tränen aus Kristall

Auch keine Tränen aus Kristall

Titel: Auch keine Tränen aus Kristall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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war, wie eine Sitzliege aussah. Er fragte sich, ob das Möbelstück zum Schlafen oder für eine andere, ihm bislang unbekannte Funktion bestimmt war.
    Da niemand zur Stelle war, der ihn daran hätte hindern können, erprobte er eine der ›Liegen‹ - übermäßig weich mit einer schwammig wirkenden Bewegung im Inneren, aber davon abgesehen zum Ausruhen gut geeignet. Er musste sich daran in die Höhe ziehen. Als er das geschafft und sich mit der rollenden Empfindung vertraut gemacht hatte, gelang es ihm zum ersten Mal, seit sie an Bord gekommen waren, so etwas wie Bequemlichkeit zu empfinden.
    »Was meinen Sie, Captain?« Der Zweite Offizier studierte die eingeschalteten Bildschirme, die die grünweiße Masse von Hivehom und den umliegenden Weltraum zeigten. Einige Monde erschienen als graphische Darstellungen, außerdem ein paar sich bewegende Lichtpunkte, die zu groß waren, um Staub zu sein, und zu nahe, als dass es sich um Satelliten hätte handeln können.
    »Schiffe«, nickte Sanchez. »Das müssen welche sein. Im Orbit. Nein, da bewegt sich eines.« Sie blickte auf einen Anzeigeschirm und verkündete dann befriedigt: »Entfernt sich von uns. Normaler kommerzieller Verkehr. Das passt zu dem, was der Käfer uns gesagt hat. Ist eine sehr geschäftige Welt.«
    »Er heißt Ryo«, verkündete Bonnie von der anderen Seite der Kabine.
    »Schon gut - das passt zu dem, was Ryo uns gesagt hat. Das hier ist ihre Hauptwelt. Da muss man mit Verkehr rechnen. Ich glaube allerdings nicht, dass wir uns dahinter verstecken könnten. Dazu ist die Schiffskonstruktion zu unterschiedlich.«
    »Ich bin sicher, dass die uns schon geortet haben«, sagte Taourit, der Zweite Offizier. »Die haben uns abseits von den anderen Schiffen geparkt. Wahrscheinlich in einer Sperrzone.«
    Sanchez nickte und meinte dann in Richtung auf ihr Mikrofon: »Ingenieur-Abteilung? Lagebericht?«
    Aus dem Lautsprecher hallte es: »Ingenieur-Abteilung okay.«
    »Danke, Alexis. Dann wären wir also soweit.«
    Bonnie beugte sich über einen der Bildschirme. »Lichter, die auf uns zukommen«, erklärte sie. »Kleine Masse, sich schnell bewegend. Zu klein für ein Schiff. Ein Militär-Shuttle vielleicht.«
    »Das war schnell«, murmelte Taourit. »Jemand dort unten kann logisch denken.«
    »Und wir verabschieden uns hiermit von der Ferienwelt Hivehom«, murmelte Sanchez. »Der Aufenthalt war angenehm, aber etwas zu lang, glaube ich. Verschwinden wir hier!«
    Ein leichtes Vibrieren ging durch den Raum, und die Seeker setzte sich in Bewegung. Sie befanden sich noch zu nahe bei der Welt unter ihnen, um den Überlichtantrieb einzuschalten. Im normalen Weltraum würde das winzige Shuttle, das hinter ihnen herankam, genauso schnell sein. Eine Weile schien es sogar, als würde es aufholen.
    Schließlich erteilte die Kapitänin weitere Befehle. Weit vor dem Schiff erschien ein tiefpurpurnes Leuchten, die visuelle Manifestation des ungeheuer konzentrierten, künstlichen Gravitationsfeldes, das von den Projektoren des Schiffes erzeugt wurde.
    Die Seeker machte einen Satz und stieß dabei das wachsende Feld an, welches das Schiff anzog, das wiederum das Feld vor sich herstieß. Die Beschleunigung war schnell. Einen Augenblick lang herrschte ein Gefühl der Übelkeit und völliger Desorientierung. Das Feld und das Schiff in ihm passierten die Lichtgeschwindigkeit und drangen in das abstrakte Universum ein, das als Plusraum bekannt ist. Die Sterne wurden wellig und schossen auf das Schiff zu.
    Alle wollten sich gerade entspannen, als Bonnies Bildschirme drei neue Markierungen schräg hinter dem Kurs der Seeker durch den Plusraum zeigten.
    Der Computer der Seeker ging ans Werk. Bonnie studierte ihren Anzeigeschirm, versuchte aber gar nicht erst, ihr erleichtertes Aufseufzen zu verbergen.
    »Keine Chance, uns zu erreichen - wenn sie nicht viel schneller als wir sind. Sie könnten uns natürlich bis zurück zum Centaurus verfolgen, aber ich glaube nicht, dass sie das riskieren würden.«
    Dennoch blieb eines der Verfolgerschiffe hinter ihnen, während seine Begleiter von den Bildschirmen verschwanden.
    »Vielleicht glauben sie, dass sie schneller sind als wir.«
    Bonnie schüttelte den Kopf. »Eher das Gegenteil - es sei denn, sie haben versucht, uns zu täuschen und uns die Meinung zu vermitteln.«
    »Anderson, Sie sind Detektor-Spezialist, nicht Psychologe«, stellte Taourit fest.
    »Wir haben alle unsere Hobbies.«
    Der Computer unterbrach sie, um das Ergebnis der

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