Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Auf all deinen Wegen - Lene Beckers erster Fall (Lene Becker ermittelt) (German Edition)

Auf all deinen Wegen - Lene Beckers erster Fall (Lene Becker ermittelt) (German Edition)

Titel: Auf all deinen Wegen - Lene Beckers erster Fall (Lene Becker ermittelt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Rohde
Vom Netzwerk:
ein. Seine gesamte Haltung drü ckte Schuldbewusstsein aus, zeigte, wie sehr er seine Handlung bedauerte.
    » Das habe ich mir später auch gesagt und bin dann noch einmal am nächsten Tag in die Wohnung und habe alles so wieder arrangiert, wie ich es vorgefunden hatte.«
    » Was? Was war denn sonst noch anders als zu dem Zeitpunkt, als Sergeant Edwards kam?«
    » Den Sessel hatte ich wieder ordentlich aufgestellt und der Tisch – ich hab ihn so gestellt, dass die gesprungene Platte nicht gleich auffiel. Ich« – er schluckte – »wollte doch nur, dass es nicht so gewalttätig aussah. Es war doch schlimm genug, dass Marc sie beide erschossen hat. Es waren doch meine Freunde. Tut mir leid.«
    Irgendwie meldete sich bei Fuller eine innere Stimme, die ihn auf i rgendetwas aufmerksam machen wollte. Was war es nur? Sagte Masters die Wahrheit? Zumindest gaben jetzt die verschiedenen Bilder einen Sinn. War es nun doch Raubmord? Aber warum hätten die beiden jemand Fremden reinlassen sollen? Verdammt, dachte er, ich drehe mich im Kreis. Und noch nie hab ich eine solche Schwachsinnserklärung über die Veränderung eines Tatorts gehört. Na ja schon, dass mal alles unter Putzzwang ›grundgereinigt‹ war. Das schon. Vielleicht fiel das hier unter eine ähnliche Rubrik. Er schaute sich den jungen Mann noch einmal genau an. Er wirkte verstört, dabei aber ehrlich. Trotzdem – irgendetwas war immer noch nicht richtig. Wieder meldete sich seine kleine Stimme im Kopf – und sagte einfach nicht genau, was da nicht stimmte. Dann war dieser flüchtige Gedanke wieder vorbei.
    » Und dann? Was haben Sie dann gemacht?«
    » Ich hab vom Wohnzimmerapparat Iris angerufen. Sie war aufgehalten worden. Irgendwas war mit ihrer Mutter. Hatte wohl angerufen. Aber es war wichtig. Sie war genauso geschockt wie ich. Wollte gleich kommen. Dann hab ich die Polizei angerufen. Und dann wissen Sie ja, was war.«
    » Ja, ist das jetzt alles? O Mann, was haben Sie für einen Mist gebaut! Wir konnten uns das alles gar nicht mehr erklären. Und wieso haben Sie das nicht bei der ersten Vernehmung schon gesagt?«
    Fred zuckte die Schultern. Sein Mund zitterte etwas.
    »Ich musste das alles erst selbst verdauen. Und ich dachte doch, es wäre Marc gewesen. Und später hatte ich Angst, Sie würden mir nicht glauben.«
    Fuller richtete s ich auf. Rieb sich über die Stirn und fuhr sich dann durch sein Haar. Zögerte kurz, entschied sich dann.
    » Na gut, heute bleiben Sie trotzdem hier. Wir werden morgen erst einmal weitere Ermittlungen anstellen. Ihre Freundin muss noch zur Aussage kommen und wir werden versuchen die Buchhändlerin zu befragen. Morgen sehen wir dann weiter. Bis dann – versuchen Sie zu schlafen.«
    Als Masters in Begleitung zweier Polizisten abgefü hrt war, stellte sich Mike Fuller zu Lene.
    » Und, was hatten Sie für einen Eindruck?«
    » Ich weiß nicht, es ist ja jetzt sehr viel klarer. Was wohl der arme Bill Edwards sagt, dass er das nicht gemerkt hat? Übrigens, war der Safe leer?«
    Fuller stö hnte auf. Das war es. Wieso hatte er nur nicht gefragt? »Wie konnte ich das nur vergessen? Da gab es ja noch diesen ominösen Anruf bei Ihrer Tante. Na gut, wir fragen ihn morgen.«
    Lene lä chelte ihn jetzt an. »Es ist doch alles sehr gut gelaufen. Was für eine seltsame Geschichte. Ob er wirklich den Tatort so verändert hat? Das Argument war ja etwas dünn. Und – wie hat er eigentlich gemerkt, was sich da oben abgespielt hat?«
    » Ja, nun haben Sie mich. Das wollte ich die ganze Zeit fragen, aber vor lauter Großvätern, Rennfahrerbüchern und Akkus hab ich das dann vergessen. Toll. Also auch morgen. Und jetzt gehen wir zu Vito’s.«

Kapitel 17
     
    In der Powell, Ecke Bush Street fanden sie das Restaurant ziemlich schnell. Pizzeria und darunter Uncle Vito’s . Sehr schlicht. Neugierig betraten sie den Raum, der ziemlich klein wirkte und von einem Tresen beherrscht wurde, der die wenigen Tische fast in den Hintergrund drängte. Dann erst sahen sie einen Durchgang zu einem weiteren Raum. Hinter dem Tresen Uncle Vito und seine Frau Anna, wie Lene durch eine liebevolle Zeichnung von den Beiden an der Wand gleich herausfand. Sie schmunzelte. San Francisco hatte wirklich Charme. Und berührte sie als Stadt. Nicht umsonst war San Francisco etwa so groß wie Nürnberg. Und an die Atmosphäre erinnerte es sie auch ein bisschen. Die Wände waren in einem gedeckten Gelb gehalten, rot abgesetzt. Alles wirkte schlicht und herzlich und Lene

Weitere Kostenlose Bücher