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Auf all deinen Wegen - Lene Beckers erster Fall (Lene Becker ermittelt) (German Edition)

Auf all deinen Wegen - Lene Beckers erster Fall (Lene Becker ermittelt) (German Edition)

Titel: Auf all deinen Wegen - Lene Beckers erster Fall (Lene Becker ermittelt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Rohde
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auseinander? Meist wollte eine Frau vor lauter Liebe mit dem Mann zusammen sein, so viel wie möglich. War das der Nestbau-Impuls? Und warum versuchten sich Männer so häufig frei zu strampeln von und aus dieser Nähe? Sie liebten doch auch. Sophie empfand ein bisschen Mitgefühl mit Iris, die Fred offensichtlich sehr mochte und sicher auch gesehen hatte, dass er in Joanne verliebt war. Aber war sie deshalb verdächtig? Schien etwas weit hergeholt. Ihr Finger hatte Kreise auf der Tischplatte gezogen, während sie nachdachte und gleichzeitig zuhörte. Sie sah auf die Kreise, die sich auf dem Lack der Tischplatte abhoben und dachte, wie übertragbar das Symbol der Kreise in diesem Gespräch war. Jedes Leben ein Kreis, Kreise, die sich berühren, schneiden. Und irgendein Kreis hatte dieses Schneiden nicht ausgehalten. Nur wessen Kreis? John sprach weiter von Iris, die wohl ziemlich gut aussah und einen starken Willen hatte. Sie hatte sich durch das Leben gekämpft, nachdem sie das College vor dem Abschluss verlassen hatte. Warum, wusste John nicht mehr. Und war jetzt Filialleiterin bei Seven.
    » Irgendwie passte sie ja nicht so ganz zu den anderen. Aber sie gab sich immer viel Mühe und hat immer versucht sich zu integrieren.«
    Sophie dachte darü ber nach, ob sie das glücklich machen würde, wenn ihre Freunde oder die Freunde des Mannes, den sie liebte, so über sie denken würden – oder sprechen. So fast mitleidig, als ob sie ein Fremdkörper sei. Sicher nicht, sie könnte das nicht gut aushalten.
    » Und wen kennen die beiden noch? Da ist doch noch die Freundin von Joanne, die mit mir Brautjungfer sein sollte. Wie heißt die noch?«
    » Sarah. Das ist Joannes beste Freundin. Und sie mochte auch Marc sehr. Sie und Marc haben oft halbe Nächte durchdiskutiert. Sie studiert in Berkeley Psychologie, bei Ben glaube ich. Sehr attraktiv, wenn auch nicht schön. Irgendwie strahlt sie etwas Besonderes aus. Joanne hielt große Stücke auf sie. Weil sie sehr klug ist. Joanne hat im ersten Semester, gleich nachdem sie sich kennengelernt hatten, glaub ich, sogar bei Sarah gewohnt. Bis Joanne dann in die Filbert zog. Sarah wohnt nur zwei Blocks von Joannes Wohnung weg. Sehr schöne Wohnung. Sie beschäftigt sich viel mit spirituellen Dingen, dem Glauben der Ureinwohner, dem der Inder und dem der Tibeter. Ihre ganze Wohnung ist voll von Götterstatuen und Bildern, die sie von ihren Reisen mitgebracht hat. Meditiert, macht Yoga und so.«
    » Und wer ist Ben?« und als John leicht verwirrt schaut, erinnert ihn Sophie. »Du hast gesagt, sie studiert bei Ben.«
    » Ach so, Ben Adams natürlich. Joannes Cousin. Wohl von Samanthas Seite, ich glaube, der Sohn von ihrer Schwester. Sehr kluger Kopf und in Berkeley sehr angesehen. Und das will schon was heißen, denn an der Universität sind ja alle ziemlich klug.«
    » Und der ist schon Professor?«
    » Ja, er ist ja mindestens zehn Jahre älter als Joanne. Sie sehen – sahen sich auch ziemlich oft.«
    Ko misch, dass Samantha Joanne erst so spät bekommen hat. Ob sich ihr Onkel Will und sie erst so spät kennengelernt haben? Sie musste Lene mal fragen. Das war schon wirklich seltsam. Denn ihre, Sophies, Großmutter und Will waren, soweit sie sich erinnerte, in etwa gleich alt.
    » Und ist da sonst noch jemand?«
    » Keine Ahnung, mehr kenne ich nicht. Mit einem ihrer Professoren hat sich Joanne manchmal getroffen. Sich immer lustig darüber gemacht, dass er sie wohl nicht nur als Studentin sieht. Mir fällt aber der Name nicht ein. Ich habe ihn nicht gehabt. Und dann gibt es sicher noch Kollegen vom Studium, wir haben ja nicht alle Kurse zusammen gemacht. Schon gar nicht im letzten Jahr, als die beiden Richtung Examen gingen und ich hinterherhinkte. Aber aufgefallen ist mir niemand. Ich kann mich ja mal umhören, ob sie eine Arbeitsgruppe hatten oder so.«
    Sophie dachte nach. Welches Motiv kö nnte ein Mörder haben? In den Filmen war es immer Geld – davon hatte Joanne einiges – Liebe – da gab es auch wohl mehrere, die glaubten, sie zu lieben – Eifersucht – aber wieso dann Marc und sie? – Drogen – das konnte sich Sophie beim besten Willen nicht vorstellen – kriminelle Handlungen – die haben sie sicher auch nicht begangen. Beim Examen geschummelt oder so etwas? – Erpressung – aber wen oder von wem? Und wofür? – und damit versiegte ihre Vorstellungskraft. Sie kramte in ihrem Cityrucksack und fand einen Block und einen Kugelschreiber.
    » Komm, wir machen eine

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