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Auf all deinen Wegen - Lene Beckers erster Fall (Lene Becker ermittelt) (German Edition)

Auf all deinen Wegen - Lene Beckers erster Fall (Lene Becker ermittelt) (German Edition)

Titel: Auf all deinen Wegen - Lene Beckers erster Fall (Lene Becker ermittelt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Rohde
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Gleichzeitig klang auch ein bisschen Besitzstolz durch, wie Frauen ihn oft empfinden, wenn sie einen Mann durch hilflose Momente begleiten dürfen.
    » Ich habe mir ziemliche Sorgen um ihn gemacht. Aber als ich am Morgen aus dem Haus ging, schlief er noch.«
    Wieder betonte sie die Intimitä t der Beziehung. Mike lächelte innerlich. Fred, da will eine einen festen Platz in deinem Leben. Pass auf!
    » Wann haben Sie dann wieder von ihm gehört?«
    » Einmal haben wir mittags telefoniert. Ich hatte schon Schluss und habe ihn gefragt, ob er mit mir essen will. Aber er wollte noch weiter die Papiere seines Großvaters sortieren. Dann habe ich wieder so gegen halb sieben mit ihm telefoniert. Da war er vor dem Haus von Joanne und Marc. Hat dort auf sie gewartet. Und mich noch einmal angerufen – warten Sie, wann war das bloß? Na ja, eben später irgendwann.«
    » Können Sie das nicht doch noch genauer sagen?«
    » Also er hat mich auf jeden Fall so nach acht angerufen von Joanne und Marc aus. Wollte mich treffen. Wir haben uns in der Buchhandlung – wie heißt die bloß gleich? – die neben Macy’s - treffen wollen, aber mir ist etwas dazwischen gekommen. Meine Mutter wollte, dass ich sofort komme.«
    » Warum denn?«
    Die Frage schien Iris aus dem Konzept zu bringen.
    »Es ging ihr nicht gut. Ich musste ihr helfen. Sie war hingefallen. Und ich konnte Fred nicht erreichen. Sein Handy war aus.«
    » Ja, also, als Sie von Fred von Marcs und Joannes Wohnung aus angerufen wurden, was hatten Sie da für einen Eindruck? Haben Sie irgendetwas von den beiden mitbekommen?«
    » Nein. Ich hörte Joanne einmal im Hintergrund reden, aber ganz normal.«
    » Wissen Sie noch, was sie gesagt hat?«
    » Ja, also nicht genau. Irgendetwas zu Marc. Warten Sie – ja, das war’s: ‚Das ist irgendwie unglaublich. Darüber muss ich noch nachdenken’, - oder so etwas in der Art hat sie gesagt.«
    » Wie klang ihre Stimme? Aufgeregt?«
    » Nein, eher betroffen. Ich weiß nicht, was sie meinte.«
    » Vielleicht etwas, das mit Freds Gespräch zusammenhing?«
    » Keine Ahnung. Da müssen Sie ihn fragen. Glaube ich aber nicht.«
    Mike Fuller ä nderte die Taktik. Diese Frau vor ihm war so kühl und beherrscht, dass er auf anderem Weg an sie herankommen musste.
    » Kam es oft vor, dass Fred über sein Handy nicht erreichbar war – dass er es ausgestellt hatte oder der Akku leer war?«
    Eine Spur von Misstrauen auf ihrem Gesicht – er gratulierte sich innerlich. Da war ihr schwacher Punkt. Nein, ganz selten. Ich war auch ziemlich sauer, weil ich ihm doch Bescheid sagen wollte. Er sollte doch nicht denken, ich käme einfach nicht. So ohne Grund. Aber natürlich war gerade da sein Akku leer.«
    Iris biss sich auf die Unterlippe. Fuller hakte nach:
    »Wieso natürlich ?«
    Sie sah ihn verunsichert an.
    »Ich war nur ärgerlich, sagte ich doch schon.« Trotzdem – da war etwas, fand Fuller.
    » Sind Sie beide schon lange ein Paar?« Sofort fing ihr Gesicht an zu leuchten.
        »Zehn Wochen. Fred ist der Mann meines Lebens. Wir lieben uns sehr – seit dem ersten Tag.«
    Das sprudelte aus ihr heraus wie von einem Bedü rfnis nach Beteuerung gesteuert.
    » Leben Sie zusammen?«
    » Nein, aber ich bin nachts häufig bei Fred«, antwortete sie mit einem Anflug von trotzigem Stolz.
    » Und an dem Abend – als er Sie dann endlich erreichte – übrigens, wann war das?«
    » So um 10. Ach ja, genau 10:05. Ich habe noch auf die Uhr gesehen, weil ich doch auf seinen Anruf gewartet habe und ziemlich wütend war. Aber dann – es muss einfach furchtbar für ihn gewesen sein! Er schrie fast ins Telefon. Es dauerte etwas, bis ich ihn verstanden hatte – so entsetzlich! Und Joanne auch noch das halbe Gesicht weg – grausam.«
    An ihren Wiederholungen konnte er leicht ihre Aufregung a blesen, da sie sonst immer sehr auf das achtete, was sie sagte.
    » Waren Sie überrascht, dass er sich aus der Wohnung der beiden meldete?«
    » Erst nicht, aber als er dann sagte, was passiert war, da ja. Ich verstand überhaupt nicht, wie er in die Wohnung gekommen war. Aber dann hat er mir das von dem Schlüssel erzählt.«
    » Sind Sie dann zu ihm gefahren?«
    » Nein, wir haben beraten, was er tun soll. Ich muss gestehen, mir wäre es lieber gewesen, er wäre einfach weggegangen. Aber nicht so Fred – er wollte gleich die Polizei anrufen. Ich hatte Angst, er würde sich in Schwierigkeiten bringen – na, und das hat er ja nun auch. Ich konnte es nicht glauben, als

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