Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Auf all deinen Wegen - Lene Beckers erster Fall (Lene Becker ermittelt) (German Edition)

Auf all deinen Wegen - Lene Beckers erster Fall (Lene Becker ermittelt) (German Edition)

Titel: Auf all deinen Wegen - Lene Beckers erster Fall (Lene Becker ermittelt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Rohde
Vom Netzwerk:
Großvaters, nur dicker gefüllt. Darauf lose weitere Papiere, meist auf Jeff Masters lautend. Aha, das schien der Großvater zu sein. Jeff. Lene blätterte durch die Mappe. Rechnungen, eine Heiratsurkunde, Jeff und Gwen Masters, geborene Wilde. (War der Name nun deutschen oder amerikanischen Ursprungs?)
    Dann die Geburt eines Kindes. Reginald, 15.10.1945
    Das war wohl Freds Vater. Lene schloss die Mappe. Zuviel Familiengeschichte war hier sicher fehl am Platz. Aber es rundete das Bild von Fred ab.
    » Mike, hier sind Ordner von Freds Urgroßvater und seinem Großvater, die er gerade gesichtet hat. Willst du die mitnehmen? Oder soll ich sie mitnehmen und heute Abend einmal durchsehen? Sind sie wichtig? Heiratsurkunde, Geburtsurkunde des Vaters, bezahlte Rechnungen, Zeugnisse usw.«
    » Um Gottes willen, was sollen wir damit! Dafür hast du auch keine Zeit. Wenn er schon so ordentlich ist, dann hilft uns diese Sammlung auch nicht weiter. Schau nur mal, ob ein Brief darin versteckt ist. Lose.«
    Sie schü ttelte vorsichtig den Ordner. Da fiel ein Zeitungsabschnitt heraus  auf den Boden. Sie hob ihn auf und las verblüfft. Es war die Ankündigung der Hochzeit von Joanne und Marc mit einem Foto von den beiden. Daneben ein älteres Bild. Auf ihm waren noch Frank und Marge mit - einem sehr viel jüngeren - Will abgebildet. Darunter ein kurzer Artikel im Stil von Gesellschaftsklatsch. Am 12. April heiratet Joanne York (27) Marc Snyder (27). Joanne York ist die Enkelin Frank Yorks und seiner Frau Margaret aus Bakersfield. Frank York kam 1913 nach Bakersfield. Er gab seine Professur an der Universität in Utah auf, und wir erinnern uns noch heute, 30 Jahre nach seinem Tod, an ihn. Er war nicht nur ein angesehener Arzt – wie auch sein Sohn Will, oben rechts – sondern auch berühmt für seine Hilfsbereitschaft. Viele Arme unserer Stadt hat er in den schweren Zeiten damals umsonst behandelt. Seine Enkelin und ihr Verlobter sind beide Juristen, die gerade ihren Abschluss an der San Francisco University machen.
    Wir wü nschen dem jungen Paar viel Glück!
    Lene stand wie vom Donner gerü hrt da. Nicht nur war die Familie in der Zeitung – welcher eigentlich? – sondern auch noch dieser berührende Nachruf auf Frank! Und dann fand sie den Artikel hier! Aber andererseits war das ja verständlich. Fred hatte die Zeitung sicher gleich gekauft, so wie alle Freunde der beiden. Dass der Zeitungsausschnitt aber zwischen die Papiere des Großvaters geraten war und ihr jetzt im wörtlichen Sinn »vor die Füße fiel«, war schon irgendwie seltsam. Wie hübsch ihre Tante Marge auf dem Foto aussah. Und Frank – wie sehr hatte sie ihn in der Kindheit gemocht. Sie sah ihn wieder in der Küche im Haus ihrer Kindheit in Deutschland, wie er ihr als Kind beibrachte, wie man selbst Popcorn macht. Sie hatten so gelacht als die ploppende Flut von springenden Körnern gegen den Topfdeckel sprang. Sie zeigte Mike ihren Fund, der ihn genau betrachtete und las.
    » Das ist ja herrlich für dich. Kommst nach Amerika und findest gleich mehrfach einen Bezug zu deiner Familie. -  Schön, was sie hier über deinen Großonkel schreiben. Und das war deine Großtante? Deinen Onkel lerne ich ja noch kennen. Wie jung er hier aussieht.«
    Das fand Lene auch, obwohl er sich eigentlich nie verändert hatte. Nur älter geworden war ohne sich zu verlieren oder ein anderer zu werden. Ein liebevoller Mann, wie sein Vater. Plötzlich freute sie sich auf das Wiedersehen. In dem Moment kam Bill herein.
    » Ich habe in der Küche und im Bad nachgesehen. Alles normal, keine Drogen, nichts Auffallendes. Medikamente für den alten Mann, ach ja, und eine überzählige Zahnbürste und Toilettenartikel einer Frau im Badezimmer. Ich tipp mal auf Iris!«, grinste er anzüglich. Na, auch er musste mal ein bisschen Spaß haben. Sonst hielt man den Job einfach nicht aus. Mike hatte im Computer gesucht. Das Passwort war JOANNE gewesen.
    » Er muss ja völlig von ihr - besessen ist ein zu krasses Wort, aber belegt passt vielleicht – gewesen sein. Vielleicht müssen wir uns doch noch Iris etwas genauer ansehen. Das muss sie ja gemerkt haben.«
    Lene stimmte ihm zu, beschrieb auch ihre eigenen Gedanken.
    »Andererseits, Joanne und Marc wollten am 12. heiraten, dann Hochzeitsreise und dann nach Los Angeles. Also wären sie in einer Woche sowieso aus beider Blickfeld verschwunden. Nein, das reicht nicht um zu morden. Nicht mal im Affekt. Joanne hat sich ja kaum umentschieden und

Weitere Kostenlose Bücher