Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Auf all deinen Wegen - Lene Beckers erster Fall (Lene Becker ermittelt) (German Edition)

Auf all deinen Wegen - Lene Beckers erster Fall (Lene Becker ermittelt) (German Edition)

Titel: Auf all deinen Wegen - Lene Beckers erster Fall (Lene Becker ermittelt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Rohde
Vom Netzwerk:
Krankenwagen. Dann wieder Stille, die sie seltsam bewusst aufnahm. Sie legte sich auf den Rücken. Gab sich ihren Empfindungen ganz hin. Noch nie hatte eine Stadt in einer solch kurzen Zeit so viel an Gefühl in ihr hervorgerufen. Der Schmerz wegen Joanne und Marc, der Zorn, den sie auf den Mörder empfand. Die Zuneigung zu Mike, der sie noch keinen Namen geben wollte. Die Stadt selbst, die sie wie ein Zauber umfing. Wieder dachte sie an John. Sophie hatte ihr vorhin noch berichtet, dass er ihr erzählt hatte, dass er, John, Joanne eigentlich zuerst kennengelernt hatte. Und – wie sie sagte – »total in sie verknallt« war. Erst einen Monat später, als er gerade dachte, dass Joanne und er …, kam Marc und »plötzlich war ich sie los.« Es hatte sehr viel Bitterkeit darin gelegen, in diesem lapidaren Satz.
    » Ich habe mich in dem Augenblick gefragt, ob er es nicht ertragen konnte, dass die beiden heiraten würden, Lene. Bitte nicht, habe ich gedacht. Er ist so ein netter Kerl.«
    » Bist du verliebt in ihn, Sophie?«
    » Nein, ich bin gern mit ihm zusammen. Aber mehr so wie mit einem Kumpel. Ich mag ihn. Aber verliebt – nein. Eric schrammt noch in mir herum. Das Zusammensein mit John – er ist immer so lustig trotz des Kummers wegen Marc und Joanne – hilft mir auch, mit meinem Kummer fertig zu werden.«
    Dann dachte sie einige Zeit nach. Plö tzlich holte sie tief Luft. »Weißt du, welcher Täter mir am liebsten wäre? Beziehungsweise Täterin? Iris. Die mag ich nicht besonders. Aber das ist wohl ziemlich fies. Na ja, sie tut mir auch ein bisschen leid.«
    Lene gab ihr Recht.
    » Ziemlich fies, wenn wir allen Leuten, die uns nicht so sympathisch sind, gleich einen Mord unterschieben. Und das habe ich gelernt während meiner Zeit in der Mordkommission: Mal ist der Täter oder die Täterin einem sympathisch, man hat sogar so etwas wie Verständnis, dann wieder findet man einen einfach widerlich. So ist das nun mal. Menschen töten aus Gefühlslagen heraus oder ganz einfach aus Berechnung. Nur finden muss man das Motiv und den Täter.«
    Sie ließ noch einmal alle drei Verdächtigen vor ihrem inneren Auge vorbeiziehen. Sie kam nicht weiter.
    Schließ lich gab sie es auf. Dachte an Mike und die Golden Gate und ließ sich wieder in den Schlaf sinken.

Kapitel 25
     
    Donnerstag, 7.April
    Am nächsten Morgen – diesmal waren sie und Sophie zweieinhalb Kilometer durch die Market Street gelaufen in der Hoffnung auf ein genießbares Frühstück, bis sie zu dem Coffeeshop kamen, der Lene am ersten Abend aufgefallen war – saßen sie glücklich vor ihrem Cappuccino mit Bagels - ohne Rosinen. Fast schon Luxus. Da es in der Nähe des Kommissariats war, nahm Lene Sophie diesmal mit nach oben. Mike sprang auf und kam ihnen entgegen, mit so viel Freude, dass Lenes Herz deutlich reagierte. Sie erzählte ihm, dass sie gestern noch einen Termin mit Sarah ausgemacht hatte. Sie würden sie gleich treffen, bei ihr zu Hause. Sarah hatte extra darum gebeten Sie wohnte nur einige Blocks – so drei bis vier – von Joannes Wohnung entfernt.
    » Für die Gegend muss man ziemlich wohlhabend sein, dann ist das wohl Sarah auch«, zog Mike seine Schlussfolgerung.
    - und kommt damit als Diebin eher weniger in Frage, vervollstä ndigte Lene in Gedanken. Dann besprach sie mit Mike noch die weitere Planung wegen der Fahrt nach Bakersfield.
    » Die Beerdigung ist erst um 16 Uhr? Das ist günstig. Ich werde auch kommen, aber sicher auf die letzte Minute. Ich fahre dann erst am Morgen los. Insofern ist es besser, du fährst voraus.« Er machte eine kleine Pause, sah sie sehr direkt an. »Auch wenn ich das gern anders hätte. Der Lincolnpark-Fall – ich habe gestern noch lange mit Kate über den Ergebnissen gesessen. Ich muss da noch einmal etwas recherchieren. Aber wir sehen uns dann dort – und du kommst doch noch wieder zurück nach San Francisco, oder?«
    » Natürlich. Der Mord muss doch noch geklärt werden. Vorher fliege ich auf keinen Fall zurück – außer wir sitzen hoffnungslos fest. Und das werden wir nicht«, sagte sie entschlossen. Lene machte so ein determiniertes Gesicht, dass Mike lachte.
    » Das glaube ich dir sofort, so wie du es sagst. Am liebsten würde ich dich hier behalten – und das nicht nur um den Verbrechern in San Francisco Angst einzujagen. Du tust mir einfach gut.«
    Sie sahen sich in die Augen und wurden plö tzlich beide ernst und zugleich weich. Die Stille zwischen ihnen breitete sich aus.
    » Hey,

Weitere Kostenlose Bücher