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Auf Befehl des Koenigs

Auf Befehl des Koenigs

Titel: Auf Befehl des Koenigs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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rang nicht einmal nach Atem. Diese erstaunliche Tatsache wurde Jamie gerade bewusst, als ein neues Geräusch erklang. Auf der anderen Seite des Felsbrockens sprangen drei große Männer aus dem Gebüsch. Zuvor mussten sie lautlos wie Schlangen im Dickicht gelauert haben.
    »Alec!«, rief sie.
    »Du musst mich beschützen!«, kreischte Mary, presste sich an den Fels und zerrte Jamie vor ihren Körper. Sie war zwar größer als ihre Schwester, aber weil sie sich duckte und das Gesicht zwischen Jamies Schulterblätter drückte, war sie gut abgeschirmt.
    Jamie versuchte nicht, sich zu schützen. Sie kannte ihre Pflichten. An erster Stelle stand Mary, für deren Sicherheit sie sogar ihr Leben opfern würde.
    Während die drei Männer heranstürmten, erinnerte sie sich an den Dolch in ihrer Hand und schleuderte ihn auf den größten Banditen. Sie hatte gut gezielt. Er stieß einen ohrenbetäubenden Schrei aus und brach zusammen. Den zweiten schlug Daniel mit einem kräftigen Fausthieb in den Magen nieder. Alec musste einen weiten Weg zurücklegen, um den dritten zu erreichen. Obwohl Jamie wie eine Wildkatze kämpfte, hielt der Räuber sie eisern fest und hielt eine Messerspitze an ihr Herz.
    »Halt!«, schrie er Alec an. »Ich habe nichts mehr zu verlieren! Wenn Sie näher kommen, töte ich sie! Es würde mir nicht schwer fallen, ihr den hübschen kleinen Hals zu brechen.«
    Langsam schlich Daniel von hinten auf ihn zu. Als der Schurke einen ängstlichen Blick über die Schulter warf, bedeutete Alec seinem Freund, stehen zu bleiben. Um auf die neue Bedrohung zu antworten, packte der Bandit Jamies Haar und riss ihren Kopf nach hinten.
    Alec sah nackte Furcht in den Augen des Mannes und die zitternden Hände. Sein Feind war mittelgroß, mit gedunsenem Gesicht. In seiner Panik würde er Jamie zu töten versuchen, wenn er provoziert wurde oder seine Situation für hoffnungslos hielt. Aber sein Tod stand bereits fest. Mit dem Angriff auf Jamie hatte er sein Schicksal besiegelt.
    Die Arme lässig vor der Brust verschränkt, bezähmte Alec seine Wut und wartete geduldig auf eine Gelegenheit.
    »Ich mein’s ernst!«, verkündete der Räuber. »Und sagen Sie der anderen Frau, sie soll still sein! Bei diesem Geheul kann ich nicht klar denken!«
    Daniel eilte zu Mary und hielt ihr den Mund zu, ohne ihr einen mitleidigen Blick zu gönnen. Seine ungeteilte Aufmerksamkeit galt dem Mann, der Jamie in seiner Gewalt hatte, und er wartete ebenfalls auf eine günstige Gelegenheit.
    Allmählich erlosch die Angst in den Augen des Feindes, und er kicherte. Offenbar fühlte er sich bereits als Sieger. Dieses unbegründete Selbstvertrauen sollte zu seinem Untergang führen. »Ist das Ihre Frau?«, fragte er Alec.
    »Ja.«
    »Und Sie mögen sie?«
    Alec zuckte nur die Achseln.
    »Natürlich mögen Sie Ihre Frau.« Der Bandit lachte misstönend. »Sie wollen nicht, dass ich Ihre hübsche Kleine umbringe, was?« Zum Beweis seiner Macht riss er grob an Jamies Haar, weil er glaubte, sie würde gepeinigt aufschreien oder wenigstens das Gesicht vor Schmerzen verzerren. Doch er wurde enttäuscht. Erbost starrte sie ihn an, kein Laut kam über ihre Lippen.
    Bis jetzt hatte es Alec vermieden, sie anzusehen. Die Furcht, die er in ihren Augen zu lesen erwartete, hätte ihn in seiner Konzentration gestört und ihn in unkontrollierbare Wut gebracht. Aber als der Bastard so brutal an ihrem Haar zog, schaute Alec sie instinktiv an. In ihrem Blick lag keine Angst – nur heller Zorn. Ihre Tapferkeit verblüffte ihn, und er lächelte beinahe.
    »Gebt mir eins von diesen schönen Pferden!«, verlangte der Räuber. »Wenn ich mich sicher fühle und gewiss sein kann, dass ihr nicht hinter mir herschnüffelt, lasse ich die hübsche Kleine frei.«
    Alec schüttelte den Kopf. »Nein.«
    »Was?«
    »Ich sage nein«, erklärte Alec seelenruhig. »Die Frau können Sie haben, aber kein Pferd.«
    Jamie stieß einen Wutschrei aus, und ihr Gegner murmelte: »Schweigen Sie, verdammt.« Er hielt ihr das Messer an die Kehle und wandte sich wieder an Alec: »Ich will beides.«
    »Nehmen Sie die Frau mit. Ein Pferd kriegen Sie nicht.«
    »Ich will beides!« Die Stimme des Banditen klang so schrill wie das Kreischen eines gefangenen Vogels.
    »Nein!«
    »Gib ihm beides, Alec«, mischte Daniel sich ein. »Die Frau und ihr Pferd kannst du leicht ersetzen.«
    Jamie traute ihren Ohren nicht. Sie war den Tränen nahe. »Alec«, wisperte sie, »ist das dein Ernst?«
    »Halten Sie

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