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Auf Befehl des Koenigs

Auf Befehl des Koenigs

Titel: Auf Befehl des Koenigs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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sie.
    »Was, Frau?«
    »Du sagtest diesem grässlichen Mann, er könnte mich haben – aber kein Pferd …«
    »Nein.« Wie konnte sie einen solchen Unsinn glauben? »Ich wollte ihn nur in Sicherheit wiegen, damit ich ihn leichter überwältigen konnte.«
    »Also hast du ihn belogen?«
    »Natürlich.« Einen Arm um ihre Schultern gelegt, führte er sie zu der Stelle, wo Daniel die Pferde versammelt hatte, und hob sie in Wildfeuers Sattel. »Du hast großen Mut bewiesen, Frau. Ich bin zufrieden mit dir.«
    »Aber ich nicht mit dir, du arroganter Schotte!«
    »Das spielt keine Rolle. Warum hattest du solche Angst?«
    »Ich hatte keine Angst, ich machte mir nur Sorgen.«
    »Warum?«
    »Willst du die Wahrheit wissen?«
    »Allerdings.«
    »Als du mit den Banditen kämpftest, dachte ich, dass ich niemals deinen Zorn erregen darf. Deiner übermenschlichen Kraft wäre ich nicht gewachsen. Aber – irgendwann werde ich dich sicher ärgern.«
    »Du ärgerst mich jetzt schon.«
    »Oh …«
    »Jamie, ich werde dir niemals wehtun.«
    »Nicht einmal, wenn dich dein Temperament übermannt? Die Schotten geraten sehr schnell in Wut. Das gibst du doch zu?«
    »Was dich betrifft, werde ich nie die Beherrschung verlieren. Das verspreche ich dir.«
    »Und wenn es trotzdem passiert?«
    »Auch dann werde ich dich nicht verletzen.«
    Endlich glaubte sie ihm. »Ich habe gehört, alle Schotten schlagen ihre Frauen.«
    »Dasselbe habe ich von den Engländern gehört.«
    »Manche tun’s, andere nicht.«
    »Ich tu’s nicht. Als wir uns das erste Mal trafen, las ich diese unvernünftige Angst in deinen Augen. Es ist zwar gut und richtig, wenn sich eine Frau vor ihrem Mann fürchtet, aber …«
    »Verzeih, dass ich dich unterbreche. Es ist keineswegs gut und richtig, wenn sich eine Frau vor ihrem Mann fürchtet. Und wie ich bereits sagte
    - ich hatte keine Angst, ich machte mir Sorgen.
    - Natürlich würden sich die meisten Frauen vor dir fürchten. Aber ich bin aus härterem Holz geschnitzt.«
    »Warum?«
    »Was – warum?« Sein Grinsen verwirrte sie, und ihr Herz pochte viel zu heftig.
    »Warum würden sich die meisten Frauen vor mir fürchten?«
    »Weil du – so groß bist. Der größte Krieger, den ich je gesehen habe.«
    »Hast du schon andere gesehen?«
    »Eigentlich nicht …«
    »Es ist also meine Größe, die dir – Sorge bereitet?«
    »Und deine Stärke. Soeben hast du vier Männer getötet, als wären sie nur Fliegen gewesen.«
    »Nur einen.«
    »Nur einen?« Misstrauisch schaute sie in seine Augen, die seltsam funkelten. Machte er sich über sie lustig?
    »Nur den Mann, der es wagte, dir das Messer an die Kehle zu halten. Die anderen sind nur bewusstlos. Soll ich sie auch umbringen?«
    »Großer Gott, nein! Und der Mann, den Daniel niederschlug, als sie Mary angreifen wollten?«
    »Frag ihn doch.«
    »Das will ich nicht.«
    »Die Bastarde wollten auch über dich herfallen.«
    »Mary ist wichtiger.«
    »Glaubst du diesen Unsinn wirklich?«
    »Es war schon immer meine Pflicht, meine Schwestern zu beschützen.«
    »Das hat sich jetzt geändert. Übrigens, warum erkundigst du dich nicht nach dem Mann, den du mit deinem Dolch getötet hast? Du kannst gut zielen …«
    »Darüber will ich nicht reden!«, schrie sie und ließ Wildfeuers Zügel fallen.
    Verwundert schüttelte er den Kopf. Ging es ihr so nahe, dass sie einen Menschen ins Jenseits befördert hatte? Diese Gefühle würde sie überwinden müssen. Im rauen Hochland wurde immer wieder Blut vergossen. Es ließ sich nicht vermeiden. Nur die Stärksten überlebten. Obwohl ihm Jamies gütiges Herz gefiel, beschloss er, sie abzuhärten. Sonst würde sie nicht einmal den ersten bitteren Winter überstehen. »Also gut, Frau. Vorerst reden wir nicht darüber.« Als sie im Sattel schwankte, legte er einen Arm um ihre Taille.
    »Ich muss Marys Leben verteidigen – und mein eigenes«, erklärte sie. »Vater Charles würde es allerdings nicht verstehen. Wenn er es erführe, würde er mich zwingen, bis ans Ende meiner Tage Schwarz zu tragen.«
    »Der Priester, der uns getraut hat?«
    Jamie nickte.
    »Du machst dir über die sonderbarsten Dinge Sorgen«, meinte er, »und das ist ein Fehler.«
    »Glaubst du? Dann geh doch zu Vater Charles, erzähl ihm, was ich getan habe, und dann sag mir, ich hätte mir grundlose Sorgen gemacht. Der Mann ist sehr einfallsreich, wenn er armen Sündern Bußen auferlegt.«
    Alec begann zu lachen, hob sie vom Pferd und trug sie zu seinem Rappen.
    Sie schlang

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