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Auf Befehl des Koenigs

Auf Befehl des Koenigs

Titel: Auf Befehl des Koenigs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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geküsst, wie ein Mann eine Frau küsst, wenn er mit ihr schlafen will, und deine Zunge mit seiner berührt?«
    Was meinte Mary damit? Jamie hatte keine Ahnung, doch das verriet sie nicht. Um sich eine Antwort zu ersparen, fragte sie: »Hat’s dir gefallen?«
    »Es war eklig.«
    »O Mary …« Jamie seufzte tief auf. »Sicher wirst du bald Freude an Daniels Küssen finden.«
    »Vielleicht hätte es mir gefallen, wenn Daniel nicht so wütend gewesen wäre. Ständig runzelte er die Stirn.«
    »Das bildest du dir sicher nur ein.«
    »O nein. Würdest du mit ihm reden und herausfinden, warum er so böse auf mich ist?«
    Ehe Jamie antworten konnte, setzte sich Daniel neben ihre Schwester. Sie stieß Mary an und zeigte auf das Essen. Mary verstand die stumme Botschaft und bot ihrem Mann eine Portion an.
    In einiger Entfernung saß Alec im Gras, an einen dicken Baumstamm gelehnt, ein Bein angewinkelt, sodass die kraftvollen Muskeln im Oberschenkel noch stärker hervortraten. Krampfhaft versuchte Jamie, nicht so nervös auszusehen, wie sie sich fühlte. Er starrte sie unentwegt an, und sie redete sich ein, ihr Unbehagen rühre nur daher, dass sie es nicht gewöhnt war, die ungeteilte Aufmerksamkeit eines Menschen zu erregen.
    Sie bedeutete ihm, auf der Decke Platz zu nehmen, aber er schüttelte den Kopf und befahl, sie solle zu ihm kommen. Nun, es war vermutlich ihre Pflicht zu gehorchen. Sie brachte ihm ein Stück Käse, eine Scheibe knuspriges Brot und einen der drei Lederbeutel, die mit Ale gefüllt waren. Wortlos nahm er seine Mahlzeit entgegen. Sie wollte zu den anderen zurückkehren, aber er zog sie neben sich ins Gras. Nachdem er gegessen und getrunken hatte, schlang er besitzergreifend einen Arm um ihre Taille. Kerzengerade saß sie da, die Hände im Schoß gefaltet.
    »Fürchtest du dich schon wieder vor mir, Engländerin?«
    »Ich habe mich nie gefürchtet, Schotte, ich war nur besorgt.«
    »Bist du immer noch besorgt?«
    »Nein.«
    »Warum versuchst du dann meinen Arm wegzuschieben?«
    »Es ist unanständig, sich so zu berühren – in Gegenwart anderer.«
    »So?«
    Sie ignorierte den belustigten Klang seiner Stimme. »Ja. Übrigens, ich heiße Jamie. Warum redest du mich nicht mit meinem Namen an?«
    »Es ist ein Männername.«
    »Also sind wir wieder bei diesem Thema?«
    »Aye.«
    Entschlossen weigerte sie sich, ihn anzuschauen, bevor sein Gelächter verstummt war, und sagte dann: »Mein Name scheint dich sehr zu amüsieren. Es freut mich, dass du so gut gelaunt bist, denn ich muss dich um etwas bitten. Vielleicht wird es dich ärgern. Aber wenn du mir zugehört hast, wirst du meine Entscheidung sicher billigen.«
    Ihr ernsthafter Ton verwirrte ihn. »Worum möchtest du mich bitten?«
    »Dass du mich nicht anrührst. Ich kenne dich noch nicht gut genug, um dir solche Freiheiten zu erlauben.«
    »Erlauben?« Ihre Wortwahl schien ihm zu missfallen.
    »Du willst doch keine Frau haben, die sich dir nur gezwungenermaßen hingibt, nicht wahr?«
    »Fragst du mich oder deine Hände?«
    »Dich.«
    »Dann schau mich an!«, befahl er schroff, und sie musste ihren ganzen Mut zusammennehmen, ehe sie gehorchte. Es wäre leichter gewesen, hätte er nicht so dicht neben ihr gesessen. Und so oft sie sich auch darum bemühte, sie konnte sich nicht von seinem Arm befreien.
    Als sie ihm in die Augen schaute, gewann sie den Eindruck, dass er ihre Gedanken zu lesen versuchte. Ihr wurde heiß und kalt, und ihre Verwirrung wuchs. »Du willst doch keine Frau haben, die sich dir nur gezwungenermaßen hingibt«, wiederholte sie.
    »Eigentlich will ich überhaupt keine Frau.«
    Diese Antwort kränkte sie. »Du hast aber eine.«
    »Aye, noch dazu eine Engländerin.«
    Jamie schlang die Finger so fest ineinander, dass sie schmerzten. »Du sprichst das Wort ›Engländerin‹ aus, als wäre es ein Schimpfwort.«
    »Das ist es auch.«
    »Nein!« Als sie merkte, dass sie ihn angeschrien hatte, wurde sie puterrot. Unsicher beobachtete sie seine gerunzelte Stirn. »Also kannst du eine Engländerin niemals mögen?«
    »Mögen?«
    »Du weißt, was ich meine.«
    »Erklär es mir.«
    Der Mann war wirklich strohdumm. »Ich spreche von Liebe!«, fauchte sie und merkte, dass Mary und Daniel sie anstarrten. »Könntest du eine englische Frau lieben?«, wisperte sie.
    »Das bezweifle ich.«
    »Du bezweifelst es.«
    »Schrei doch nicht so!« Alec fand ihren Zorn höchst amüsant. »Ärgerst du dich über meine Ehrlichkeit?«
    Sie holte tief Atem. »Nein,

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