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Auf Befehl des Koenigs

Auf Befehl des Koenigs

Titel: Auf Befehl des Koenigs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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feindselig an. Jamie starrte zurück. Sie war zu erschöpft, um sich mit einem solchen Unsinn abzugeben. Morgen wollte sie versuchen, die Freundschaft der Frau zu gewinnen. Jetzt würde sie sich nur ihrer Haut wehren, um dann ins Bett zu fallen.
    Ein Soldat, der den beiden glich, kam in die Halle. Direkt hinter den beiden hielt er inne, legte ihnen eine Hand auf die Schultern und musterte Jamie mit finsterer Miene. Anscheinend hat er bereits beschlossen, mich zu hassen, dachte sie. Vielleicht, weil ich aus England stamme und demzufolge eine Außenseiterin bin … Es würde einige Zeit dauern, bis Alecs Clan sie akzeptierte. Und sie selbst würde bestimmt genauso lange brauchen, um sich an diese Leute zu gewöhnen.
    Alec bemerkte die Neuankömmlinge erst, als sie ihn mit dem Fuß anstieß. Ärgerlich über die Störung, runzelte er die Stirn, dann entdeckte er das Trio, das beim Eingang wartete, und lächelte. »Kommt doch her! Marcus, deinen Bericht höre ich mir nach der Mahlzeit an«, versprach er dem schwarzhaarigen Krieger. »Hast du Elizabeth mitgebracht?«
    »Ja«, erwiderte Marcus kurz angebunden und trat mit der größeren Frau an den Tisch.
    »Wo ist sie denn?«
    »Sie wollte in ihrer Hütte auf Nachricht von Angus warten.«
    Alec nickte und erinnerte sich an Jamie, als Marcus sie wieder musterte. »Meine Frau Jamie«, erklärte er beiläufig. »Jamie, das sind Marcus und Edith – Bruder und Schwester, der Vetter und die Base von Helena.«
    Dass die beiden Geschwister waren, hatte sie bereits erraten. Einer schaute genauso düster drein wie der andere. Aber vorerst fand sie keine Zeit, um sich über diese Unhöflichkeit zu ärgern, weil sie über etwas anderes nachdachte. Wer waren Elizabeth und Helena?
    Alec unterbrach ihre Überlegungen, indem er auf die zweite Frau zeigte. »Und das ist nicht zuletzt meine Annie. Komm doch her, Mädchen!«, rief er fast liebevoll. »Du sollst deine neue Herrin kennen lernen.«
    Annie näherte sich dem Tisch. Sie war höchstens ein bis zwei Jahre jünger als Jamie, hatte aber noch ein unschuldiges Kindergesicht. Verlegen knickste sie und lächelte, dann fragte sie Alec mit einer hohen Kleinmädchenstimme: »Muss ich sie mögen?«
    »Ja.«
    »Warum?«
    »Weil ich es wünsche.«
    »Dann werde ich sie mögen, obwohl sie Engländerin ist«, antwortete Annie. Ihr Lächeln vertiefte sich. »Ich habe dich vermisst, Mylord.«
    Ehe er etwas erwidern konnte, eilte sie zum anderen Ende des Tischs und nahm ihren Platz zwischen Marcus und Edith ein.
    Jamie beobachtete sie. Offenbar gehörte Annie zu den Menschen, die Zeit ihres Lebens Kinder blieben. Ihr Herz flog dem Mädchen entgegen – und auch Alec, weil er es so freundlich behandelt hatte.
    »Ist Annie auch Marcus’ Schwester?«, fragte sie.
    »Nein, Helenas Schwester.«
    »Und wer ist Helena.«
    »Sie war meine Frau.« Alec richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf Gavin, bevor Jamie weitere Fragen stellen konnte.
    Mehrere Dienerinnen eilten geschäftig in die Halle, und Jamies Magen begann zu knurren, als sie die Speisen sah, die sie hereintrugen. Eine große Platte mit Hammelfleisch wurde direkt vor ihr auf den Tisch gestellt. Der Geruch erregte heftige Übelkeit in ihr, und sie musste sich zusammenreißen, um nicht zu würgen. Sie verabscheute Hammelfleisch und rührte es nicht mehr an, seit sie als kleines Mädchen nach dem Verzehr einer verdorbenen Keule krank geworden war. Große gelbe und orangerote Käsestücke wurden angerichtet, Kuchen mit dunkelvioletten Beeren belegt, und braune Brotlaibe, Krüge mit Ale oder Wasser vervollständigten die Mahlzeit.
    Alec ignorierte die gedeckte Tafel, bis die Dienerinnen seine Halle verlassen hatten. Als einige Soldaten eintraten, nickte er ihnen kurz zu, dann richtete er weitere Fragen an Gavin. Der Stellvertreter schien ihn zu irritieren. Er gab zwar prompte, aufschlussreiche Antworten, schenkte dem Laird aber nicht seine ungeteilte Aufmerksamkeit. Mehrmals wanderte sein Blick zu Jamie. Diese unbeabsichtigte Beleidigung bewirkte, dass Alecs Stimme einen immer schärferen Klang annahm.
    Schließlich erkundigte sich Jamie: »Missfallen dir die Neuigkeiten, Alec?«
    »Angus wird vermisst.«
    »Angus?«
    »Einer meiner Soldaten«, erklärte Alec. »Er nimmt den gleichen Rang ein wie Gavin, hat aber andere Pflichten zu erfüllen.«
    »Ist er auch dein Freund?«
    Er brach ein Stück Brot entzwei und bot ihr eine Hälfte an, ehe er entgegnete: »Ein guter Freund.«
    »Wer ist Elizabeth?

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