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Auf Befehl des Koenigs

Auf Befehl des Koenigs

Titel: Auf Befehl des Koenigs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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ihres Gemahls zu entschuldigen.
    Gavin blinzelte verblüfft. In all den Jahren war nie ein Scherzwort über Alecs Lippen gekommen, aber natürlich durfte man der neuen Lady Kincaid nicht widersprechen.
    Er sah, wie der Laird seiner Frau zuzwinkerte. »Sie ist müde, Gavin. Ein gutes Essen und ein langer Schlaf- das ist alles, was sie jetzt braucht.«
    »Zuerst will sie ihr neues Heim sehen«, erklärte Jamie ärgerlich. »Sie ist nämlich sehr neugierig.«
    Alec und Gavin grinsten über den subtilen Tadel, den sie ihrem Mann erteilte, nachdem er über sie gesprochen hatte, als wäre sie nicht vorhanden. Auch sie lächelte, denn sie war sehr zufrieden mit der Art und Weise, wie sie ihn in seine Schranken gewiesen hatte.
    »Darf ich auch baden, Alec?«, fragte sie.
    »Ich kümmere mich darum, Mylady«, erbot sich Gavin, ehe der Laird antworten konnte.
    Amüsiert beobachtete Alec seinen Freund, der Jamie anscheinend nicht aus den Augen lassen wollte. Unverhohlene Bewunderung lag im Blick des jungen Mannes.
    »Danke, Gavin«, erwiderte sie. »Aber Sie sollten mich nicht so förmlich anreden. Nennen Sie mich einfach Jamie.«
    Gavin zog verwirrt die Stirn in Falten. »Sagten Sie – Jane?«
    »Nein -Jamie.«
    Der Soldat wandte sich zu Alec und platzte heraus: »Aber das ist doch ein Männername!«

Kapitel 9
    »Hast du ihm das eingeredet, Alec?«
    Er machte sich nicht die Mühe, diese absurde Frage zu beantworten. Jamie trug nun mal einen Männernamen, und er hatte wichtigere Dinge zu tun, als vor seiner Tür zu stehen und dieses alberne Thema zu diskutieren.
    Und so ließ er sie einfach stehen und stieg mit seinem Freund die drei Stufen zur Halle hinab. Zuvor hatte er Gavin allerdings einen kräftigen Stoß versetzen müssen. Jamie folgte ihnen und sah sich interessiert um. Eine Holztreppe führte zu einem Balkon hinauf, der die Breite einer ganzen Seitenwand einnahm. Drei Türen gingen davon ab, offenbar in die Schlafgemächer des Lairds und seiner Verwandten.
    Die geräumige Halle – passend zu den Riesen, die darin hausten – wurde von knisternden Flammen erwärmt, die im massiven Steinkamin gegenüber dem Tor brannten. Sie war erheblich größer als Baron Jamisons Halle und durch Schilfmatten geteilt, die sich vom Eingang zur Feuerstelle erstreckten. Zur Linken stand ein langer Tisch mit etwa zwanzig Stühlen, rechts ein zweiter von ähnlichen Ausmaßen, vor einer hölzernen Trennwand, hinter der Jamie die Durchreiche zur Küche vermutete.
    An diesem Tisch nahmen Alec und Gavin Platz. Keiner der beiden Krieger beachtete die neue Lady Kincaid, und so schlenderte sie zu der Holzwand und spähte dahinter. Überrascht starrte sie ein Bett auf einer hohen Plattform an. Der Größe der Kleidungsstücke, die an Wandhaken hingen, entnahm sie, dass ihr Mann hier schlief, hoffte aber, sich zu irren.
    Ein Soldat ging an ihr vorbei und legte ihr Gepäck aufs Fußende des Podestes, und da wusste sie, dass sie sich nicht täuschte. Der Mann gaffte sie verwirrt an, als sie ihm dankte, dann bedeutete er ihr, Platz zu machen. Ein anderer trug eine große runde Wanne hinter den Wandschirm und stellte sie in eine Ecke. Jamie beschloss, so leise zu baden wie noch nie. Die mangelnde Privatsphäre störte sie empfindlich. Die Holzwand würde ihren nackten Körper zwar vor neugierigen Blicken schützen. Aber jeder, der die Halle betrat, würde ein Plätschern hören und merken, was Alecs Frau gerade tat.
    Sie ging zu ihrem Mann, um herauszufinden, wo die Küche lag, um das Essen zu bestellen. Einige Minuten lang blieb sie neben ihm stehen, ohne dass er ihre Anwesenheit zur Kenntnis nahm. Gavin erstattete seinem Laird Bericht und genoss dessen volle Aufmerksamkeit. Schließlich sank Jamie auf einen Stuhl, faltete die Hände im Schoß und wartete geduldig. Es wäre unhöflich gewesen, das Gespräch zu unterbrechen, und sie durfte sich nicht beklagen. Immerhin war sie die Ehefrau eines mächtigen Clanführers, und so würde sie bis zum Morgengrauen hier sitzen – falls er nicht früher geruhte, sich mit ihr zu befassen.
    Bald wurde sie zu schläfrig, um ans Essen zu denken. Gerade wollte sie aufstehen, als zwei Frauen in die Halle eilten. Sie trugen Kleider in den Kincaid-Farben, und ihre Haltung verriet, dass sie nicht zu den Dienstboten gehörten. Beide hatten dunkelblondes Haar und braune Augen, und sie lächelten fröhlich – bis sich ihre Blicke auf Jamie richteten.
    Sofort erstarb das Lächeln, und die größere schaute sie

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