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Auf Befehl des Koenigs

Auf Befehl des Koenigs

Titel: Auf Befehl des Koenigs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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Ich hörte, wie du Marcus nach ihr fragtest …«
    »Angus’ Frau.«
    »Oh, die Ärmste!«, rief Jamie mitfühlend. »Sicher macht sie sich große Sorgen. Wäre es nicht möglich, dass er sich einfach nur verspätet hat?«
    Alec schüttelte den Kopf. Er verstand nicht, warum Jamie sich darum kümmerte. Sie kannte den Mann doch gar nicht. Aber aus irgendeinem Grund freute ihn ihre Anteilnahme.
    »Mit einer Verspätung würde er mich schwer beleidigen, Frau. Nein, es muss ihm etwas zugestoßen sein.«
    »Er ist tot, oder er wäre hier«, warf Gavin ein und zuckte die Achseln.
    »Genau«, pflichtete Alec ihm bei.
    Die anderen Soldaten hatten aufmerksam zugehört, und nun nickten sie zustimmend. Offenkundig beherrschten sie die englische Sprache ebenso gut wie ihr Laird.
    »Ihr könnt nicht wissen, ob er tot ist«, meinte Jamie, der die Kaltblütigkeit dieser Männer geradezu barbarisch erschien. »Es ist herzlos, so über euren Freund zu reden.«
    Gavin runzelte die Stirn. »Warum?«
    Sie ignorierte die Frage. »Wieso sucht ihr ihn nicht?«
    »Einige Soldaten halten in den Bergen nach ihm Ausschau«, erwiderte Alec.
    »Morgen werden wir wahrscheinlich seine Leiche finden«, prophezeite Gavin.
    »So herzlos können Sie doch nicht sein, Gavin!«, klagte Jamie. »Sie sollten lieber glauben, Ihr Freund wäre in Sicherheit.«
    »Sollte ich?«
    »Das sollten alle.« Jamie blickte in die Runde. »Man darf die Hoffnung nie aufgeben.«
    Alec unterdrückte ein Lächeln. Erst vor einer knappen Stunde hatte sie seine Burg betreten, und schon erteilte sie den Leuten Anweisungen. »Es wäre eine falsche Hoffnung. Du brauchst dich nicht so aufzuregen, Frau.«
    Er forderte die Soldaten auf, ihre Meinungen zu äußern. Es gab zwar verschiedene Auffassungen bezüglich der Frage, was ihm widerfahren war, aber in einem Punkt herrschte Einstimmigkeit – Angus war tot.
    Während der restlichen Mahlzeit schwieg Jamie und hörte den Männern nur mehr zu. Der Vermisste schien ihnen viel zu bedeuten. Trotzdem gaben sie ihn verloren. Weder Edith noch Annie hatten etwas zu sagen und schauten kaum vom Tisch auf.
    Alec berührte den Arm seiner Frau. Als sie ihn ansah, reichte er ihr ein Stück Hammelfleisch, und sie schüttelte den Kopf.
    »Nein, danke.«
    »Du wirst das essen.«
    »Nein.«
    Ungläubig hob er die Brauen. Sie wagte es tatsächlich, ihm vor seinen Leuten zu widersprechen.
    »Ich mag kein Hammelfleisch«, erklärte sie hastig, sobald sie den Zorn in seinen Augen las. »Aber ich danke dir für das Angebot.«
    »Du wirst das essen!«, befahl er. »Nach der anstrengenden Reise musst du sehen, dass du wieder zu Kräften kommst.«
    »Ich fühle mich stark genug«, flüsterte sie. »Alec, ich bring einfach keinen Bissen Hammelfleisch hinunter, und ich würde es bestimmt erbrechen. Allein schon vom Geruch wird mir übel. Der Käse und das Brot haben mir gut geschmeckt, aber jetzt bin ich satt.«
    »Dann geh jetzt, und nimm dein Bad. Bald bricht die Dunkelheit herein, und die nächtliche Kälte wird dir bis auf die Knochen dringen, wenn du dann noch nicht im Bett liegst.«
    »Und du wirst nicht frieren?«
    »Nein«, antwortete er grinsend. »Wir Schotten sind aus härterem Holz geschnitzt.«
    Jamies melodisches Lachen erregte die Aufmerksamkeit aller Anwesenden. »Du benutzt meine Ausdrucksweise.«
    Dazu sagte er nichts, und sie fragte: »Wo soll ich schlafen?«
    »Bei mir.« Sein Tonfall verriet, dass er keine Widerworte dulden würde.
    »Aber wo, Alec? Hinter dieser Holzwand oder in einem der oberen Räume?« Sie wandte sich zum Balkon, und da stockte ihr Atem. Erst jetzt entdeckte sie die Waffen, die zu beiden Seiten des Eingangs hingen. Am großartigsten war das Schwert, das direkt darüber prangte, mit einem Griff, den rote und grüne Juwelen schmückten. Sie zählte vier weitere Schwerter, dann betrachtete sie die Streitkolben, Keulen und Lanzen.
    Er besaß also fünf Schwerter. Wie musste er über sie gelacht haben, als sie sich erboten hatte, ihre mühsam gesparten Shillings auszugeben und eine Klinge für ihn schmieden zu lassen … Zu verlegen, um ihn anzuschauen, starrte sie unverwandt auf die Wand. »Gavin – gehört dieses ganze Arsenal meinem Mann?«
    »Aye«, bestätigte Gavin und beobachtete Alecs Reaktion auf Lady Kincaids sonderbares Verhalten. Es musste dem Laird doch auffallen, dass ihre Stimme bebte, dass sich ihre Wangen gerötet hatten.
    Langsam verzogen sich Alecs Lippen zu einem Lächeln, als sie sich endlich zu ihm

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