Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Auf Befehl des Koenigs

Auf Befehl des Koenigs

Titel: Auf Befehl des Koenigs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
Vom Netzwerk:
England war. Jetzt werde ich dieses unbequeme Kleidungsstück mit einem Kilt tauschen.«
    Jamie musterte wieder die schottischen Krieger. »Wie schaffen sie es nur, die Hosenbeine hochzukrempeln, sodass sie nicht unter dem Rocksaum hervorlugen?«
    »Das tun die Männer nicht.«
    »Nicht?« Sie drehte sich zu Alec um, und als sie sein teuflisches Grinsen sah, wollte sie es lieber nicht wissen. »Schon gut«, fügte sie hastig hinzu. »Es ist mir gleichgültig, was sie unter den Kilts tragen.«
    »Ich würde es dir gern erzählen.« Er lächelte schurkisch, und Jamie fand es gar nicht damenhaft, dass sie sich ausgerechnet in diesem Augenblick unwiderstehlich zu ihm hingezogen fühlte.
    »Später«, wisperte sie. »Nachts, wenn es dunkel ist – wenn du meine Verlegenheit nicht siehst. Legen sie Kettenhemden an, bevor sie kämpfen?«, fragte sie, um ihn von der mangelhaften Unterbekleidung der Soldaten abzulenken.
    »Sie tragen niemals Panzer. Die meisten begnügen sich mit der karierten Tracht. Und die erfahrenen Krieger bevorzugen die alte Sitte.«
    »Und was heißt das?«
    »Sie haben gar nichts an.«
    Machte er schon wieder Witze? Als sie sich nackte Reiter vorstellte, die in den Krieg zogen, musste Jamie unwillkürlich lachen. »Für so naiv solltest du mich nicht halten, Alec. Diese verrückte Geschichte glaube ich nun wirklich nicht. Hör auf zu scherzen. Außerdem bist du unhöflich, weil du deine Leute so lange ignorierst.« Sie schaute wieder nach vorn, lehnte sich an seine Brust und zwang sich, den Soldaten, an denen sie vorbeiritten, eine heitere Miene zu zeigen. Doch das fiel ihr sehr schwer, nachdem Alec ihr so schändliche Gedanken in den Kopf gesetzt hatte.
    Er legte sein Kinn auf ihren Scheitel. »Du musst lernen, keine Befehle zu erteilen, Frau.« Es war nur ein sanfter Tadel, und Alecs leise Stimme jagte ihr einen wohligen Schauer durch den Körper.
    »Ich möchte mich gern richtig verhalten, mein Gemahl, und du solltest das auch tun. Unhöflichkeit ist überall verwerflich, sogar in Schottland.«
    Geschrei hallte zwischen den Baumstämmen hindurch, als sie eine Lichtung erreichten. Nervös tänzelte Wildfeuer, und Alec zog ihre Zügel straff. Dann stieg er ab und führte sie, ebenso wie den Hengst, in dessen Sattel Jamie saß, zur wartenden Soldatenschar.
    Ein blonder Mann, etwa so groß wie sein Laird, kam ihnen entgegen. Er sah Alec ähnlich, und deshalb hielt Jamie ihn für einen Verwandten. Er musste der stellvertretende Befehlshaber sein und auch ein Freund, denn er umarmte das Oberhaupt der Kincaids und schlug ihm erfreut auf den Rücken.
    Der gewaltige Hieb hätte einen schwächeren Mann zu Boden gestreckt, aber Alec zuckte mit keiner Wimper. Der Soldat sprach einen so ausgeprägten Dialekt, dass Jamie nicht alles verstand. Doch was sie hörte, ließ sie erröten. Die beiden Riesen begrüßten einander mit derben Beleidigungen. Offenbar entsprach das einer weiteren merkwürdigen schottischen Sitte.
    Dann wurde das Gespräch ernst, und sie erriet, dass der Krieger ihrem Mann keine guten Neuigkeiten mitteilte. Alecs Stimme nahm einen scharfen Klang an, und er runzelte erbost die Stirn.
    Sie setzten ihren Weg fort, und er beachtete Jamie nicht mehr, bis sie den Innenhof erreichten. Dort warf er Wildfeuers Zügel einem der Männer zu und hob seine Frau aus dem Sattel. Er gönnte ihr nicht einmal einen kurzen Blick und sprach wieder mit dem blonden Mann.
    Die Neugier der Soldaten galt teils Jamie, teils Wildfeuer. Mehrere umringten die Stute, und die Aufmerksamkeit, die sie erregte, gefiel ihr gar nicht. Schließlich schlug sie sogar aus.
    Wie eine Mutter, die ihr unartiges Kind zur Vernunft bringen will, eilte Jamie zu Wildfeuer – so schnell, dass Alec sie nicht zurückhalten konnte. Sie schob sich an ihrem Mann und seinem Hengst vorbei, drängte sich zwischen zwei gigantischen Männern hindurch und blieb wenige Schritte vor ihrem Pferd stehen. Eine Zurechtweisung war überflüssig. Sie streckte nur eine Hand aus und wartete.
    Sofort beruhigte sich Wildfeuer, und die Krieger beobachteten fasziniert, wie die stolze weiße Schönheit auf ihre Herrin zutrottete und sich streicheln ließ.
    Alec erschien plötzlich an Jamies Seite und legte einen Arm um ihre Schultern. »Normalerweise benimmt sich Wildfeuer nicht so schlecht«, erklärte sie ihrem Mann. »Aber jetzt ist sie müde und hungrig. Vielleicht sollte ich …«
    »Donald wird sich um sie kümmern.«
    Vor seinen Leuten wollte sie nicht mit

Weitere Kostenlose Bücher