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Auf Befehl des Koenigs

Auf Befehl des Koenigs

Titel: Auf Befehl des Koenigs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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nicht reiten und jagen gelehrt, würden Sie die Männer in diesen Künsten nicht übertreffen. So was ist unschicklich für eine Dame. Und ich habe das alles auf mein Gewissen geladen.«
    Jamie ließ sich nicht von seiner kummervollen Miene täuschen. »Oft genug haben Sie mit meinen Fähigkeiten geprahlt, Beak. Sie sind sehr stolz auf mich.«
    »Aye, das bin ich. Und ich werde nicht zuhören, wie Sie sich wegen der Sünden Ihres Vaters Vorwürfe machen.«
    »Aber Beak …«
    »Sie werden also nicht in die Brautschau einbezogen?«, unterbrach er sie. »Finden Sie das nicht ein bisschen merkwürdig?«
    »Doch, aber unser König wird seine Gründe haben. Es steht mir nicht zu, seine Entscheidungen infrage zu stellen.«
    »Haben Sie den Brief gelesen?«
    »Nein, Papa wollte mich damit nicht behelligen. Beak, was denken Sie? Plötzlich haben Sie diesen hinterhältigen Ausdruck im Gesicht, und der verheißt nichts Gutes.«
    »Ich glaube, Ihr Papa führt was Schändliches im Schilde. Ich kenne ihn schon länger als Sie, Mädchen.«
    »Er war immer gut zu mir – so, als wäre er mein leiblicher Vater.«
    »Aye, aber das ändert nichts an den Tatsachen.«
    In diesem Augenblick schlenderte Emmett in den Stall zurück, und Jamie ging sofort zu Gälisch über, denn sie wusste, wie gern er andere Leute belauschte. »Wie meinen Sie das, Beak?«
    Statt zu antworten, erkundigte sich der alte Mann: »Wann kommen meine schottischen Landsleute?«
    »In einer Woche. Während sie hier sind, muss ich mich wie eine Gefangene versteckt halten. Papa sagte, es wäre besser, wenn sie mich nicht sehen – wenn ich auch keine Ahnung habe, warum. Natürlich ist das mit Schwierigkeiten verbunden, wo ich doch so viele Pflichten zu erfüllen habe. Wer soll zum Beispiel das Wild für die Mahlzeiten erlegen? Was glauben Sie, wie lange die Schotten hier bleiben werden, Beak? Höchstens eine Woche, nicht wahr? Ich muss noch mehr Schweinefleisch pökeln, wenn sie …«
    »Hoffentlich bleiben sie einen Monat«, fiel er ihr ins Wort. »Sie brauchen wirklich mal ein bisschen Erholung, Jamie, sonst werden Sie noch Ihr eigenes Grab schaufeln, wenn Sie sich von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang abrackern. Ich mache mir große Sorgen um Sie, Mädchen. Noch nie haben Sie sich um Ihr eigenes Wohl geschert, und Sie waren immer viel zu leichtsinnig. Erinnern Sie sich an jenen Tag, wo ich außen am Turm hochklettern musste, um Sie runterzuholen? Damals lebte Ihre Mama noch, Gott hab sie selig. Sie haben nach mir geschrien, Jamie, und mir war da oben so schwindlig, dass ich mein Mittagessen ausspuckte, sobald wir wieder festen Boden unter den Füßen spürten. Sie hatten ein Seil zwischen die beiden Türme gespannt und dachten, Sie könnten drübergehen.«
    Jamie lächelte. »Ich weiß noch, wie Sie mir den Hintern versohlten – so kräftig, dass ich zwei Tage lang nicht sitzen konnte.«
    »Und Ihrem Papa gegenüber haben Sie’s abgestritten, weil Sie dachten, er würde mir die Hölle heiß machen.«
    »Das hätte er sicher getan.«
    »Und dann wurden Sie auch noch von Ihrer Mama verhauen.« Beak lachte schallend. »Das wäre Ihnen erspart geblieben, hätte sie gewusst, dass Sie ohnehin schon bestraft waren.«
    »Damals haben Sie mir das Leben gerettet«, gab Jamie zu.
    »Nicht nur damals.«
    »Aber jetzt bin ich erwachsen und trage meine Verantwortung. Das versteht sogar Andrew. Warum können Sie’s nicht verstehen, Beak?«
    Dieses heiße Eisen wollte er nicht anrühren. Er würde sie nur verletzen, wenn er ihr gestand, was er von ihrem Andrew hielt. Eine einzige Begegnung hatte ihm genügt, um den schwachen Charakter des Burschen zu beurteilen. Der dachte nur an sich selber. Und wann immer Beak an den Ehevertrag seiner geliebten Jamie erinnert wurde, drehte sich ihm der Magen um.
    »Sie brauchen einen starken Mann, Mädchen, und ich weiß nicht, ob Ihnen jemals der Richtige über den Weg laufen wird. Und Sie haben immer noch diesen ungestümen Drang in sich. Sie wollen frei sein, auch wenn’s Ihnen gar nicht bewusst ist.«
    »Nun übertreiben Sie aber, Beak. So wild bin ich gar nicht mehr.«
    »Glauben Sie, ich hätte Sie nicht auf dem Rücken Ihrer Stute stehen sehen, als sie über die Südwiese galoppierte? Ein Jammer, dass ich Ihnen dieses Kunststück beigebracht habe!«
    »Sie haben mich beobachtet, Beak?«
    »Irgendjemand muss ja auf Sie aufpassen.«
    Jamie seufzte, dann kam sie wieder auf die Schotten zu sprechen. Geduldig hörte er zu und hoffte, es

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