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Auf Befehl des Koenigs

Auf Befehl des Koenigs

Titel: Auf Befehl des Koenigs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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mir, dich so aufzuregen, Schwesterherz, und ich bitte dich um Entschuldigung.«
    »Das will ich dir auch raten!«, schrie Agnes.
    »Papa, gib Jamie den Brief«, verlangte Mary.
    »Nein!«, herrschte der Baron sie an, dann mäßigte er seine Stimme, um die Engel nicht misstrauisch zu machen, was seine Beweggründe betraf. »Du brauchst dich nicht zu bemühen, Jamie. In diesem Schreiben steht nur, dass nächste Woche zwei Schotten hier eintreffen und zwei Bräute mitnehmen werden.«
    Sofort begannen die Zwillinge wieder zu heulen wie kleine Kinder, die man unsanft aus dem Schlaf gerissen hatte. Und Mary schrie: »Ich laufe davon!«
    »Ich glaube«, begann Jamie mit erhobener Stimme, um den Lärm zu übertönen, »wir müssen sofort einen Plan schmieden und überlegen, wie wir die Bewerber abschrecken können.«
    Agnes unterbrach ihr Geschrei. »Hast du irgendeine Idee?«
    »Es ist ein tückischer Plan, und ich wage kaum, ihn in Worte zu fassen. Aber immerhin steht euer Wohlbefinden auf dem Spiel. Also – wenn ich auf Brautschau ginge, würde ich bestimmt kein Mädchen wählen, das durch irgendein Gebrechen entstellt wäre.«
    Langsam breitete sich ein Grinsen auf Marys Gesicht aus. Sie vermochte Jamies Gedankengängen immer am schnellsten zu folgen – insbesondere, wenn sie boshafte Zwecke verfolgten. »Oder so hässlich, dass man nicht hinschauen kann.« Ihre braunen Augen funkelten mutwillig. »Agnes und Alice, ihr müsst euch ein Leiden zulegen. Und ich werde mich möglichst fett und hässlich präsentieren.«
    »Ein Leiden?« Alice blinzelte verwirrt. »Verstehst du, was sie meint, Agnes?«
    Ihre Zwillingsschwester lachte, und plötzlich sah sie trotz der rotgeweinten Augen sehr hübsch aus. »Ganz einfach – wir werden krank! Am besten essen wir diese Beeren, die uns nicht bekommen. Aber wir müssen es zum richtigen Zeitpunkt tun, denn der Ausschlag hält nur ein paar Stunden an.«
    »Ha, jetzt begreife ich’s! Die dummen Schotten sollen glauben, wir hätten immer so grässliche Pickel auf den Gesichtern.«
    Agnes nickte. »Ich werde die Pusteln aufkratzen, dann wirken sie noch scheußlicher.«
    Die vier Mädchen lachten, und der Baron musterte seine Engel wohlwollend. »Ich hab’s euch ja gesagt – es wird sich ein Ausweg finden.« Natürlich hatte er nichts dergleichen gesagt, doch das störte ihn nicht. »Nun werde ich mein Vormittagsschläfchen halten, damit ihr eure Pläne in Ruhe besprechen könnt.« In aller Eile ergriff er die Flucht.
    »Vielleicht ist es diesen Schotten egal, wie ihr ausseht«, warnte Jamie, die plötzlich befürchtete, sie hätte falsche Hoffnungen in ihren Schwestern geweckt.
    »Wir wollen darum beten, dass sie großen Wert auf Äußerlichkeiten legen«, schlug Mary vor.
    »Ist es eine Sünde, wenn wir sie hintergehen?«, fragte Alice.
    »Natürlich«, entgegnete Mary.
    »Wir sollten es Vater Charles lieber nicht beichten«, wisperte Agnes. »Sonst lässt er uns einen Monat lang Buße tun. Außerdem sind es ja nur Schotten, die wir hinters Licht führen. Deshalb wird der Allmächtige sicher ein Einsehen haben.«
    Jamie verließ ihre Schwestern und suchte Stallmeister Beak auf, einen alten Mann mit großer Habichtsnase, der schon seit vielen Jahren ihr Vertrauter war. Niemals plauderte er die Geheimnisse aus, in die sie ihn einweihte. Außerdem war er ein kenntnisreicher Mann, der ihr viele Dinge beigebracht hatte. In gewisser Weise ersetzte sie ihm den Sohn, den er nie bekommen hatte. Nur wenn es um Baron Jamison ging, stimmten sie nicht überein. Beak fand es falsch, wie der Hausherr seine jüngste Tochter behandelte. Und sie verstand nicht, was er daran auszusetzen hatte, denn sie war mit ihrem Leben zufrieden. Da sie in dieser Hinsicht zu keiner Einigung gelangen konnten, mieden sie das Thema.
    Sie wartete, bis er Emmett mit irgendeinem Auftrag aus dem Stall geschickt hatte, dann erzählte sie die ganze Geschichte. Beak rieb sich das Kinn, ein sicherer Hinweis seiner ungeteilten Aufmerksamkeit.
    »Alles ist meine Schuld«, gestand Jamie.
    »Wieso glauben Sie das?«
    »Ich hätte Papa veranlassen sollen, die Steuer zu entrichten. Nun müssen meine armen Schwestern den Preis für mein Versäumnis zahlen.«
    »Versäumnis!«, murmelte Beak ungehalten. »Das Einzige, wofür Sie keine Verantwortung tragen, sind die Steuern und die Einteilung der Wachtposten, Mädchen. Sie werden sich noch zu Tode arbeiten. Gott verzeihe mir, dass ich Ihnen jemals was beigebracht habe. Hätte ich Sie

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