Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Auf Befehl des Koenigs

Auf Befehl des Koenigs

Titel: Auf Befehl des Koenigs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
Vom Netzwerk:
wäre Ihnen beiden dankbar, wenn Sie Alec unser undamenhaftes Benehmen verschweigen würden. Das würde ihn nur in Verlegenheit bringen – nicht wahr, Edith?«
    Die Schottin lächelte, und ihre Augen füllten sich wieder mit Tränen. Jamie führte sie zum Tisch, und sie setzten sich. »Wie heißt das Mädchen?«
    »Mary Kathleen«, erwiderte Edith. »In Kevins Adern floss irisches Blut.«
    »Meine Schwester heißt auch Mary. Und wie alt ist das Kind?«
    »Drei Jahre. Seit der Geburt habe ich es nicht mehr gesehen. Ich hörte, Kevins Mutter sei vor drei Monaten gestorben. Jetzt kümmert sich eine entfernte Verwandte um Mary.«
    Mühsam bezwang Jamie ihren Ärger. Edith sah aus, als wollte sie wieder in Schluchzen ausbrechen. Doch ihre Herrin fand keine Muße, um sie zu trösten. Ihre Gedanken überschlugen sich, eifrig schmiedete sie Pläne. »Wir haben viel zu besprechen, meine Liebe. Doch bringen Sie erst einmal Ihr Haar in Ordnung.«
    Dieser Vorschlag erfüllt seinen Zweck. Die Schottin sprang auf und betastete ihre Zopfkrone. »Ist es zerzaust?«
    »Nur ein wenig.« Jamie verkniff sich ein Lächeln.
    Hastig knickste Edith und rannte aus der Halle.
    »Sie haben einen schweren Tag hinter sich, Mylady«, meinte Gavin. »Erst mussten Sie gegen ein Feuer kämpfen, dann gegen eine störrische Frau.«
    »Eigentlich war es erst ein großer Eber, dann Alec, dann das Feuer und zuletzt Edith«, verbesserte sie ihn lächelnd.
    »Ein Eber?«, schrie Gavin. »Sie haben mit einem Eber gekämpft?«
    »Das war nur ein Scherz«, gab sie zu und schilderte, was geschehen war. »Es war also kein richtiger Kampf. Kennen Sie diesen Jungen? Er heißt Lindsay.«
    Gavin musste sich setzen, ehe er antworten konnte. »Wir kennen seinen Clan.«
    »Mein Gott!«, rief Marcus. »Sein Vater ist ein mächtiger Laird.«
    »Und sehr grausam«, ergänzte Gavin, dann schrie er erschrocken auf. »Sie hätten getötet werden können, Mylady.«
    »Mach dir keine Vorwürfe, Gavin«, mahnte Marcus. »Alec hat sicher schon …«
    »Ich habe ihm nicht alles erzählt«, gestand Jamie. Deutlich zeigten die Männer, was sie davon hielten, und sie bat: »Schaut nicht so finster drein! Ich versprach dem Jungen, ihn nicht zu verraten, und ich sehe keinen Grund, Alec in Kenntnis zu setzen. Er würde sich nur Sorgen machen. Sie werden doch schweigen, Gavin? Marcus? Ich habe Ihr Wort?«
    Beide Krieger nickten, obwohl sie natürlich nicht beabsichtigten, ihr Versprechen zu halten. Aber sie wollten Jamie vorerst besänftigen.
    »Ist sonst noch etwas vorgefallen, das Sie zu erwähnen vergessen haben, Mylady?«, fragte Gavin gedehnt.
    »Lassen Sie mir noch etwas Zeit. Der Tag ist noch nicht zu Ende.«
    Gavin lächelte, und – wundersamerweise – Marcus ebenfalls.
    »Die letzten Stunden waren gewiss nicht langweilig«, seufzte sie. »Marcus, wissen Sie, wo Mary Kathleen ist?« Als er nickte, erkundigte sie sich: »Sehr weit weg von hier?«
    »Drei Reitstunden.«
    »Dann brechen wir am besten sofort auf.«
    »Wie bitte, Mylady?« Verwirrt wandte sich Marcus zu Gavin und schien zu bezweifeln, dass er seine Herrin richtig verstanden hatte.
    Jamie war bereits hinter dem Wandschirm verschwunden. »Sie bringen mich doch hin, Marcus?«, rief sie. »Um die Wahrheit zu gestehen – wenn ich mir den Weg beschreiben ließe und die Reise allein anträte, würde ich mich sicher verirren.«
    »Warum wollen Sie denn dorthin?«
    »Um meine Tochter zu sehen.« Das war eine Lüge, denn Jamie wollte das Mädchen nicht nur besuchen. Doch das musste sie vorläufig verschweigen, da sich die Soldaten sonst weigern würden, ihr zu helfen. Bald würden sie ohnehin herausfinden, was sie plante.
    Sie würde Mary Kathleen nach Hause holen, denn da gehörte das Mädchen hin.

Kapitel 15
    Alecs Geduld näherte sich dem Ende. Er schrieb seine schlechte Laune der Tatsache zu, dass die Kampfübungen an diesem Nachmittag nicht zufrieden stellend verliefen. Es war eine mühselige Aufgabe, die unerfahrenen jungen Krieger auszubilden.
    David, Laird Timothys zweitgeborener Sohn, trug die Hauptschuld an Alecs Missvergnügen. Der Bursche machte einfach keine Fortschritte. Zum drittenmal wurde er mitsamt seinem Schwert zu Boden geschlagen. Um der Demütigung die Krone aufzusetzen, benutzte Kincaid dazu nur den Handrücken, und Davids Waffe flog durch die Luft. Die Klinge hätte sich ins Bein eines anderen Soldaten gebohrt, wäre dieser nicht blitzschnell zur Seite gesprungen.
    »Ich sollte dich auf der Stelle

Weitere Kostenlose Bücher